Dark Lord
ein Magnet schwenkte der Schmetterlingsanhänger gegen ein Bild an der Wand. Kyle blickte zu Morgan, die noch immer auf dem Sofa saß, hängte sich Arwens Kette wieder um und mache sich daran, das Bild vor ihm abzuhängen.
Morgan stand auf und ging lauernd auf Kyle zu.
»Ruhig, Morgan«, dachte sie, »er ist nur ein dreckiger Vampir. Es kann doch nicht schwer sein, ihm einen Todesstoß zu versetzen.«
Während sie sich nach einem geeigneten Gegenstand umsah, drückte Kyle den Anhänger der Kette in eine dafür vorgesehene kleine Öffnung der dicken Safetür und drehte ihn nach links. Nach einem leisen Klicken sprang der Safe auf.
Morgan griff nach dem Schürhaken beim offenen Kamin und stürzte mit einem hysterischen Schrei auf Kyle zu.
Wütend blickte Kyle auf. Ein brennender Schmerz in seiner Brust ließ ihn zurücktaumeln. Ohne auf seine Verletzung zu achten, griff er nach der Hexe und schleuderte sie durch den Raum. Morgan prallte an die Wand und fiel dann stöhnend auf den Boden.
Kyle drückte seine Hand auf seine Wunde. Blut sickerte durch seine Finger. Er ging zurück zum Safe, holte den dicken Umschlag heraus und steckte ihn in die Innentasche seiner Jacke. Dann ging er auf Morgan zu und zog sie hoch.
Sie neigte den Kopf zur Seite und beobachtete ihn, als könne sie seine Gedanken lesen. Aber Kyle fürchtete sie nicht.
»Du hast deine Grenze bei weitem überschritten«, sagte er kalt. »Ich gebe dir eine Woche Zeit, die Führung der SIVA offiziell an Enya McLauchlan zu übergeben und von hier zu verschwinden.
»Das wird dir noch leidtun«, kreischte Morgan.
Der Dark Lord wandte den Blick von ihr ab und grinste.
»Wir werden ja sehen, wem etwas leidtun wird«, knurrte er und verließ das Haus über die Terrasse. Ein eisiger Wind schlug ihm entgegen, als er das Haus hinter sich ließ. Schwindelgefühl erfasste ihn. Für einen kurzen Augenblick wurde ihm schwarz vor Augen und er taumelte leicht.
Er blickte auf seine Brust hinunter. Seine Verletzung war größer, als er gedacht hatte. Er brauchte dringend Blut.
Kapitel 54
»W enn wir uns Zeit lassen und die Mitglieder des Thornhill Clans einzeln erwischen, wird es für uns einfacher sein, sie alle zu eliminieren. Einen nach dem anderen.«
»Ja, Eloise, fangen Sie mit Kyle MacLain an und dann erledigen Sie John MacLain. Er ist der Kopf des Clans.«
Morgan hielt den Hörer lässig in der Hand und spielte mit einem Kugelschreiber.
Richter Effric Sinclair konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Diese Hexe glaubte wohl, sie hätte es mit Idioten zu tun. Geduldig wartete er bis Morgan das Telefongespräch beendet hatte, bevor er das Haus über die Terrasse betrat. Als er in ihr Blickfeld geriet, war sie einen Moment lang unfähig, sich zu bewegen.
Plötzlich kam Leben in sie. Mit einer schnellen Bewegung versuchte sie den Raum zu verlassen. Effric schnellte nach vorne und schob sie in den Salon zurück.
»Ich glaube nicht, dass ich damit einverstanden bin, dass Sie einfach so verschwinden.«
»Verlassen Sie sofort mein Haus oder ich hole die Polizei«, schrie sie hysterisch auf.
Richter Effric Sinclair blickte sie streng an und ging mit hochgezogenen Augenbrauen auf Morgan zu.
»Ich denke, ab sofort sind die Vampire von San Francisco und Shadow Fields nicht mehr in Gefahr«, sagte er streng.
Morgan bekam einen gehetzten Ausdruck im Gesicht und stand mit entsetztem Schweigen vor ihm. Angespannt versuchte sie, sich zu konzentrieren. Es musste einen Weg geben, wie sie der ganzen Situation entkommen konnte. Sie würde nur eine Chance haben. Entweder es klappte, oder sie würde alles verlieren. Auch ihr Leben.
Sie schloss ihre Augen und streckte ihre Hände von sich. Richter Sinclair begriff, dass sie dabei war zu versuchen, sich mit Magie zu retten. Er sprang nach vorne und packte sie an den Armen.
Morgan stand vor ihm, vollkommen erstarrt vor Entsetzen. Ihre Augen waren vor Schreck weit geöffnet, als Effrics Fangzähne zum Vorschein kamen.
»Der Thornhill Clan hat beschlossen, dass unsere Welt ohne Sie viel angenehmer und sicherer ist«, sagte er mit einer rauen Stimme.
Morgen spürte, wie die Angst sie lähmte. Mit aufgerissenen Augen starrte sie auf Effrics Zähne und seine roten Augen.
Der Vampir ließ sie nicht aus den Augen. In ihrem Gesicht konnte er Hass erkennen. Er sah, dass sie überlegte, was sie noch retten könnte, aber tief in ihrem Inneren erkannte sie, dass sie am Ende ihres Lebens angelangt war.
Mit einer schnellen
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