Dark Love
Lächeln. Warum schien niemand wütend zu werden? War es für sie in Ordnung, wenn ich nach allem, was er mir angetan hatte, noch immer Gefühle für ihn habe? Mir fiel ein, dass sie alle natürlich auch von der Seelenverwandtschaft wussten und dass das der hauptsächliche Grund dafür war. Mein Herz konnte sich nicht von ihm lösen.
Das ist wirklich interessant. meinte Rhea nun und schürzte ihre Lippen. Als ihr Blick prüfend über meinen Körper glitt, überkam mich ein ungutes Gefühl, denn das tat sie immer nur, wenn sie über Dinge nachdachte, die sie eigentlich nichts angingen. Es dauerte gar nicht so lange, bis sie mit den ersten Fragen herausgeschossen kam. Geht es dir wirklich gut, Makayla? Lächelst du, um dein Pokerface zu halten? Ihr Blick wurde eindringlicher. Fühlst du dich innerlich nicht zerbrochen?
Wieso tat sie mir das an? Warum brachte die alten Wunden dazu wieder aufzureißen? Stellte sie diese Fragen mit purer Absicht, um mich zu quälen oder tat sie es aus reiner Neugier? Ich spürte schmerzhaft, wie die Löcher in meinem Herz wieder aufklafften und mit jedem einzelnen traurigen Gedanken an mein Leben größer wurden. Es gab so vieles, wegen dem ich mir die Tränen aus den Augen weinen könnte, aber das wollte ich nicht - nicht mehr. Ich wollte nicht mehr leiden und trauern, denn mit diesem Kapitel hatte ich erst vor vier Monaten abgeschlossen und mich der Zukunft gestellt, die ein wenig anders begonnen hatte als erwartet. Ich wollte Ares keineswegs hassen, weil ich gut nachvollziehen konnte wie er sich fühlt, aber es war nicht einfach, das Gefühl Hass ewig zu unterdrücken. Ein Teil von mir würde wahrscheinlich immer Angst vor seinen Berührungen haben, doch der andere Teil sehnte sich danach, meinen Durst an ihm zu stillen. Dazu gehörte nicht nur die Liebe, die Leidenschaft und das Beisammensein, sondern ich musste beim Tieferblicken in mein Herz auch feststellen, dass ich von ihm trinken wollte. Ich verspürte den Durst nach süßem Vampirblut in meiner Kehle, doch ich schaffte es, dies zu unterdrücken. Wer wusste allerdings schon, wie lange das noch dauern würde. Ähm, ich...
Du musst das nicht beantworten, Makayla. Ares warf seiner Schwester einen bösen Blick zu.
Doch. erwiderte ich fest und atmete einmal tief durch. Ihr... ihr könnt von mir denken, was ihr wollt. Ich bin eine verwirrte, irritierte Person, die nicht einmal weiß, wie es seine wahren Kräfte anwendet und- Ich sah Rhea jetzt ebenfalls wieder an. - ja, ich fühle innerlich zerbrochen. Ich bin allerdings stärker im Nehmen, als manch einer denkt. Psychisch bin ich keinesfalls schwach.
Ich fühlte mich furchtbar gut, nachdem ich die drei letzten Sätze ausgesprochen hatte, denn sie machten mir Mut. Man musste nicht immer die stärkste Person sein, um zu gewinnen. Ein kluges Köpfchen und eine gute Psyche reichten vollkommen aus.
Deimos sah jedoch als Einziger nicht überzeugt aus. Er blickte mich noch immer besorgt an, weil er sicherlich glaubte, Ares hätte mir alles, was ich jetzt sagte, vor ein paar Stunden eingeredet und mir dabei gedroht. Ich überlegte krampfhaft, wie ich ihn am Besten davon überzeugen könnte, dass es nicht so war, aber mir wollte aus irgendeinem Grund nichts einfallen. Seine Skeptik würde wohl bestehen bleiben. Daran konnte ich nichts ändern. Es ist tatsächlich erstaunlich, dass du dir nach der ersten Nacht hier kein Messer ins Herz gerammt hast. Ich sah deutlich, wie verabscheuend er seinen Bruder anstarrte, der jetzt ebenfalls seinen Blick zu ihm gleiten ließ. Sie sahen sich gegenseitig tief in die Augen, was solch ein intensiver Augenblick war, dass sich niemand traute ihn zu stören. Erst nach einigen Minuten fing Deimos an seinen Kopf zu schütteln, bevor er sich die Schläfe massierte und dabei einmal leise stöhnte. Nun, ähm... Er zögerte und während Emilio zuzwinkerte, woran ich mich schon gewöhnt hatte, wurde auch Nadjas und Rheas Ausdrücke wieder ernst.
Ich spannte mich an und versuchte mich auf das Kommende vorzubereiten, obwohl mein Herz sich dagegen sträubte. Natürlich wusste ich genau, was Deimos vorschlagen wollte, aber ich fürchtete mich davor, es zu hören. Ein Teil meines Gehirns dachte schon die ganze Zeit über eine Ausrede nach, um hierzubleiben. Ich konnte nicht gehen. Das würde meinen Tod bedeuten.
Wisst ihr, ich habe gestern scharf überlegt, was mit Makayla geschehen könnte. teilte Deimos uns nach eine Weile des Schweigens mit Zuerst wollte ich
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