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Dark Love

Dark Love

Titel: Dark Love Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Neslihan Dadas
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Jahreszeit, weil es bestimmt noch viel kälter werden würde als ohnehin bereits. Wenn ich mir nicht bald wärmere Klamotten besorgte, würde ich noch krank werden.
    Ich hatte schreckliche Angst vor dem Gespräch mit den anderen und hatte deswegen trotz des weichen Sofas in Deimos' Zimmer nicht richtig schlafen können. Mein Körper hatte sich unwohl in seiner Haut gefühlt und sehnte bis jetzt noch nach Ares, der stillschweigend neben mir saß, seinen Kopf gesenkt hielt und auf seine Hände starrte. Emilio hatte Rhea, die noch immer ihr Nachtkleid trug, auf seinen Schoß gezogen und seinen Kopf dann auf ihre Schulter gelegt, während er leise vor sich hin summte. Nadja hatte zwar die Möglichkeit, sich ebenfalls auf Deimos Oberschenkel zu setzen, der sich auf der Couch niedergelassen hatte, aber es schien ihr auch nichts auszumachen zu stehen. Ich fand die engen Klamotten an ihrem Körper einfach nur hinreißend. Diese Frau sah in allem wunderschön aus.
    Es lag eine Spannung zwischen uns allen in der Luft, die sogar ich als unangenehm empfand. Ich wollte mir gar nicht vorstellen, wie es für die anderen sein musste, deren Sinne viel besser als meine waren. Alle paar Minuten sah ich, wie Deimos seinem Bruder einen bösen Blick zuwarf, der danach zu mir wanderte. Ich überlegte die ganze Zeit schon, ob er sauer auf mich, auf Ares oder auf uns beide war. In der gestrigen Nacht hatte er mir, ohne ein Wort zu sagen, sein Sofa vorbereitet, damit ich darauf schlafen konnte, aber ich war nicht dazu gekommen mit ihm zu reden, weil er sofort das Licht aus gemacht hatte. Allerdings war ich mir sicher, dass er Nadja das, was er gesehen hatte, erzählt hat. Die beiden hatten schließlich kaum Geheimnisse voreinander und wenn es um mich ging, waren sie beide jetzt wachsamer als zuvor. Irgendetwas in mir war sich sicher, dass sie Ares jeden Augenblick anfangen könnten zu beschimpfen. Dieser hatte heute noch gar nichts gesagt und mich nicht ein einziges mal angesehen. Sein ausdrucksloses Gesicht und der leere Blick brachten deutlich zum Vorschein, dass er bereit war alles zu ertragen, was seine Familie ihm wahrscheinlich gleich vorwerfen würde. Mir tat er natürlich leid, doch ich war mir nicht so sicher, ob ich ihn dann verteidigen sollte und konnte, denn wenn ich es tat, würden mich wahrscheinlich alle verstört ansehen. Es fiel mir schwer, meinen Blick von seinem Gesicht abzuwenden. Immer wieder betrachtete ich seine sinnlichen Lippen, von denen meine unglaublich gerne wieder erobert werden wollten. Ich hatte das Bedürfnis ihn zu berühren und spürte, wie ich unten feucht wurde. Das bewies mal wieder, wie verfallen ich diesem Vampir war. Er hatte sich bei unserem Kuss vor knapp sechs Stunden ziemlich zurückgehalten, aber ich wusste schließlich, dass er mir somit bloß nicht das Gefühl hatte geben wollen, es tun zu
müssen
. Das war verständlich.
    Es war mir vollkommen egal, was die anderen gleich sagen würden - wir beide mussten uns dringend noch einmal alleine unterhalten, und zwar nur über
uns
, denn es musste irgendeine Lösung für unsere momentane Beziehung geben. Ich liebte ihn mehr als alles andere auf der Welt - das war ich mir hundert prozentig sicher - und er hatte auch noch Gefühle für mich, die er mit Drogen und manipuliertem Alkohol die ganze Zeit zu unterdrücken versucht hatte, was ich ihm wohl nicht so leicht verzeihen würde.
    Trotzdem fragte ich mich jetzt gerade, was ihm durch den Kopf ging. Dachte er an mich?Wollte er mich ebenfalls berühren und in seine Arme nehmen? Hätte es ihm etwas ausgemacht, mich hier und jetzt zu nehmen, wenn sich die Möglichkeit geboten hätte? Ich wollte die drei schönsten Worte auf der Welt aus seinem Mund hören. Voller Liebe und Zärtlichkeit sollten sie über seine Lippen kommen.
    Zu dem Zeitpunkt wusste ich jedoch nicht, dass ich darauf noch eine Weile warten musste.
    Also gut. sagte Deimos, der wohl beschloss, nach einer ganzen Weile des Schweigens das erste Wort zu ergreifen Wir reden jetzt gleich alle miteinander. Zunächst aber... Er drehte seinen Kopf zu Ares, um ihm direkt ins Gesicht zu sehen. Ich möchte wissen, warum du in der gestrigen Nacht Tabletten in deinem Alkohol aufgelöst worden sind. Sag mir jetzt bloß nicht, dass du ernsthaft glaubst, damit jemals irgendetwas erreichen zu können. Sie werden doch nicht hergestellt, damit unsereiner davon abhängig werden kann. Vater hat sie immer als Wunderpillen bezeichnet, also wieso beschmutzt du seine

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