Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok

Titel: Dark one 03 - Kuesst du noch oder beisst du schon- neu-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
Vom Netzwerk:
mir
entgegenstreckte; ich war mir bewusst, dass ich mitten auf einer nassen Straße
auf den Knien hockte und die Frau, die die Liebe meines Lebens bedrohte, mir
ihre Hand anbot, aber es war mir seltsam gleichgültig. Einen wilden Moment lang
sah ich rot, meine Hände sehnten sich danach, etwas zu zeichnen - ich wusste
nicht, ob Bann oder Fluch -, mein Gehirn suchte in den Zauberformeln aus Giglis
Buch, an die ich mich noch erinnerte, mühte sich ab, irgendetwas zu finden,
womit ich Belinda vernichten könnte. Meine ganze Wut, mein Ärger und mein Zorn,
dass sie es wagte, den Mann zu bedrohen, den ich liebte, flössen zusammen,
bündelten sich, und für einen Moment war die Macht mein, erfüllte mich, strömte
funkensprühend aus meinen Fingerspitzen, während ich zu ihr aufsah, die Worte
eines zerstörerischen Fluchs schon auf den Lippen. Belindas Augen weiteten
sich, als sie vor mir zurückwich. Ich tauchte in Adrians Dunkelheit ein und
nutzte die Verbindung zu seinem Dämonenfürsten, die ich brauchte, um einen
Fluch zu wirken; ich saugte sogar meiner unmittelbaren Umgebung die Energie
aus, bis die nächstgelegene Straßenlampe flackerte und ihr Licht an Intensität
verlor. Die Macht in mir nahm Gestalt an, als ich sie gegen Belinda richtete,
doch in diesem Moment explodierte ein gewaltiger Schmerz in meinem Kopf,
schnitt mit Leichtigkeit durch Knochen und Gewebe, durchbohrte mit vertrauter
weißer Agonie jedes einzelne Atom -eine Warnung, dass ich kurz davorstand, mein
Gehirn ernsthaft zu überlasten.
    Sowohl Macht
als auch Schmerz vergingen, als ich auf der Straße zusammenbrach, vor Enttäuschung
und Wut schluchzend. Ohne den Ring, der mein Gehirn beschützte, konnte ich
keinerlei Macht ausüben. Ich war hilflos, nutzlos, nur eine weitere Last für
Adrian, noch ein Grund für ihn, sich selbst zu opfern.
    Und ich
hätte fast jemanden vernichtet, den ich für eine Freundin gehalten hatte.
    „Nell, was
ist denn bloß los? Bist du in Ordnung? Ich glaube, du hattest eine Art Anfall.
Bist du Epileptikerin? Soll ich vielleicht einen Arzt holen?“
    Ich spürte,
dass sie sich über mich beugte, aber ich konnte mich nicht überwinden, sie
anzusehen. Ich war über das Ausmaß meiner Reaktion auf Adrians Zorn
erschüttert. Es war, als ob ich von ihm besessen gewesen wäre, er mich
verbrannt hätte. Ich lag auf der Straße und dankte Gott, dass mein Gehirn mich
davor bewahrt hatte, ein zweites Mal zu töten.
    „Ich hole
Adrian“, sagte Belinda.
    „Nein!“,
schrie ich und rappelte mich von der nassen Straße auf. Sie war augenblicklich
bei mir, half mir voller Sorge und Mitgefühl auf die Beine. Die Überreste von
Adrians Zorn befanden sich mit meinem eigenen Unglauben, dass sie sich gegen
uns stellen würde, im Widerstreit. Ich kämpfte, aber seine Emotionen strömten
nach wie vor in meinen Geist. Die Wut siegte.
    „Nell -“
    Ich packte
ihre Arme und schüttelte sie, während ich zugleich darum rang, die Kontrolle
über mich selbst zurückzugewinnen. „Hast du uns verraten?“
    „Was?“ Wir
standen im blauweißen Schein der jetzt wieder beständig leuchtenden Laterne.
Das Licht beraubte die Umgebung jeglicher Farbe, sodass Belindas graue Augen
schwarz wirkten und ihre Haut in überirdischem Weiß leuchtete. „Ob ich was
habe?“
    „Uns
verraten! Hast du mich aus dem Haus gelockt, mich von Adrian getrennt, um ihn
zu schwächen? Hast du das getan? Hast du uns an deinen Geliebten verraten?“
    „Nein!“,
stieß sie keuchend hervor. Ihre Zähne klapperten, so fest schüttelte ich sie. „Ich
schwöre dir, ich habe nichts dergleichen getan! Ich würde Damian doch nie in
Gefahr bringen!“
    Ich ließ die
Hände sinken; die Erschöpfung, die immer auf meine Anfälle folgte, brach über
mir zusammen wie ein fünfzig Tonnen schweres Gewicht. Dazu gesellte sich meine
Reue darüber, dass ich Adrians Wut in Worte gefasst und Belinda beschuldigt
hatte. Der gesunde Menschenverstand hatte wieder die Oberhand gewonnen und ich
glaubte ihr. Alles an ihr, alles in ihren Augen, ihrer Stimme, bestätigte ihre
Unschuld. Sie liebte Damian; das wusste ich ohne jeden Zweifel, genau wie ich
wusste, dass ihr klar war, dass der Junge für Saer nichts als eine Geisel war,
die er jedem Dämonenfürst anbieten würde, der bereit war, ihm einen
angemessenen Preis dafür zu zahlen. So sehr es sie auch schmerzen mochte, Saer
zu verlassen, sie würde Damians Leben nicht riskieren, indem sie sich Saer
erneut anschloss.
    „Komm mit.“
Ich

Weitere Kostenlose Bücher