Dark one 04 - Vampir im Schottenrock-neu-ok-07.12.11
habe
aufgehört, mir vorzumachen, du seist mir nicht wichtig“, sagte er mit
rührseliger Miene. Ich gab ihm einen Kuss, weil er so süß aussah. „Als du
vorhin abgehauen bist, war da dieser Moment, in dem du durch mich
hindurchgegangen bist. Da habe ich gespürt, wie sehr ich dir wehgetan habe -
und wie sehr du mich liebst. Außer meiner Familie hat mich nie jemand geliebt,
Sam. Ich dachte, ich brauche das nicht. Aber in dem Moment wurde mir bewusst,
dass ich mich geirrt habe.“
„Es zeugt
von wahrer Größe, wenn man einen Fehler zugeben kann“, neckte ich ihn,
schmiegte meine Hüfte aber an sein Gemächt, um ihn spüren zu lassen, wie viel
Freude mir seine Worte bereiteten.
Er hielt
mich fest. „Hör auf, mich abzulenken, sonst erzähle ich nicht weiter!“
Ich gab mich
zerknirscht und zügelte mich.
„Als du weg
warst, habe ich mir die ganze Zeit eingeredet, dass ich nur auf deine Rückkehr
warte, um dir den Auftrag zu entziehen, damit wieder Ruhe in mein Leben
einkehrt. Aber dann kamst du herein und sahst so lieb aus, so hinreißend und
sexy - und plötzlich war mir klar, wie gut und richtig es ist, dass du bei mir
bist.“
Mir kamen
die Tränen. „Oh Paen, das ist so ziemlich das Schönste, was jemals ein Mann zu
mir gesagt hat. Das ist so süß, und ich bin so froh, dass du endlich wach
geworden bist und erkannt hast, dass ich das Beste bin, was dir passieren
konnte.“
Er lachte
und gab mir einen Kuss. „Du wirst schon dafür sorgen, dass ich immer hübsch
bescheiden bleibe, nicht wahr?“
„Natürlich,
das ist mein Job. Aber ...“ Ich nagte an meiner Unterlippe, bis er zärtlich mit
dem Daumen darüberstrich, um mir Einhalt zu gebieten. „Jetzt bin ich wieder
sterblich. Vorher hat mir das gar nichts ausgemacht, aber wenn du noch hunderte
von Jahren lebst, würde ich sie doch gern mit dir teilen.
Gibt es
irgendeine Möglichkeit, wie ich meine Unsterblichkeit zurückbekommen kann?“
Er zog mich
ganz fest an sich. Das Gefühl der Reue stieg abermals in ihm auf, bis es so
stark wurde, dass ich fast geweint hätte. „Keine vernünftige, fürchte ich.“
„Hör auf,
dir die Schuld daran zu geben“, sagte ich und lehnte mich in seinem Arm zurück,
damit ich ihn ansehen konnte, ohne zu schielen. „Du bist nicht verantwortlich
für das, was ich getan habe.“
„Wenn ich
nicht gesagt hätte, dass ich dich nicht als Geliebte will ...“
Ich legte
ihm den Zeigefinger auf die Lippen. „Paen, es war meine Entscheidung. Ich hatte
die Wahl. Dich trifft keine Schuld.“
„Ich bin
genauso schuld wie du“, entgegnete er mit störrischer Miene.
„Gut, dann
teilen wir uns eben die Schuld, aber das bringt uns auch nicht weiter“, sagte
ich. Seine Brust hob und senkte sich nun wieder langsamer, nachdem wir uns
beide etwas erholt hatten. „Du hast gesagt, es gibt keine vernünftige
Möglichkeit, wie ich meine Unsterblichkeit zurückerlangen kann - welche
unvernünftige gibt es denn?“
„Diverse,
zum Beispiel Dämonenfürst werden - wovon ich abrate - oder sie zurückkaufen,
was jedoch nicht sehr realistisch ist, weil Seher nichts wieder hergeben, was
sie einmal bekommen haben.“
„Oh“, machte
ich enttäuscht. Die Vorstellung, alt zu werden, während Paen jung und vital
blieb, war schmerzlich. „Andere Möglichkeiten gibt es nicht?“
Er zögerte.
Zwar nur ganz kurz, aber einen winzigen Moment lang war sein Bewusstsein völlig
leer. „Nein.“
Ich legte
einen Finger unter sein Kinn und zwang ihn, mich anzusehen. Seine Miene
verdüsterte sich und sein Blick war verschlossen. „Was?“
„Was was?“
„Paen.“ Ich
sah ihn missbilligend an. „Ich habe gemerkt, dass du mit Absicht nicht an etwas
gedacht hast.“
Er zog eine
Augenbraue hoch. „So etwas Albernes habe ich ja noch nie gehört!“
„Du weißt,
was ich meine, also hör auf mit dem Theater und spuck es aus!
Welche
Möglichkeit gibt es noch, die du mir vorenthalten wolltest?“
Er seufzte,
und dieser Seufzer kam aus tiefster Seele. „Wer von einem Dunklen umgewandelt
wird, erlangt Unsterblichkeit.“
„Umgewandelt?“
Ich stutzte. „Oh, du meinst, zum Vampir gemacht? Das kannst du? Ich dachte, das
wäre nur ein Mythos.“
Er wandte
seinen Blick ab. „Dunkle können Sterbliche umwandeln. Es kommt nicht besonders
häufig vor, weil es eigentlich keinen Grund dafür gibt, aber es ist prinzipiell
möglich.“
„Aber Dunkle
sind nur Männer, in was werden Frauen dann
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