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Dark one 05 - Vampire sind zum Kussen da-neu-ok-08.12.11

Dark one 05 - Vampire sind zum Kussen da-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 05 - Vampire sind zum Kussen da-neu-ok-08.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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„Pssst!“
    „Wenn sich
ein Geist zu erkennen gibt, werde ich anfangen, Ihre Fragen vorzulesen. Ich
bitte Sie, still zu sein, bis der Geist eine Frage beantwortet hat.
    Danach
können Sie bei Bedarf noch einmal nachhaken oder eine weitere Frage stellen.
Aber damit wir den zeitlichen Rahmen nicht sprengen, ist nur eine zusätzliche
Frage pro Person erlaubt.“
    Dann zieht
sich die Sache zumindest nicht ewig lang hin, dachte ich bei mir und machte
mich bereit, sämtliche Banalitäten aus meinem Kopf zu verbannen, die sich
möglicherweise in meinen Gehirnwindungen versteckt hielten. „Hinfort mit dir,
Pi mit zehn Dezimalstellen!“, murmelte ich leise. „Hau ab,
Pionengeschwindigkeit! Verschwinde, Rosinenkuchenmodell!“
    „Portia!“
    Ich setzte
eine Unschuldsmiene auf und legte zwei Fingerspitzen an das Glas.
    Bettina
kommunizierte leicht schwankend eine Weile mit wem auch immer, und ihre
Augenlider flatterten gebührend dramatisch.
    „Geister,
Wesenheiten und liebe Angehörige, die ihr vor uns verschieden seid“, intonierte
sie, während sie mit dem Schwanken und Liderflattern fortfuhr.
    „Erhört
unsere Bitte und beehrt uns mit eurer Anwesenheit!“
    Milos Arm
berührte meinen, und ich sah ihn aus den Augenwinkeln an. Seine Mundwinkel
zuckten. Ich musste mich sehr beherrschen, um ihn nicht anzugrinsen, was mir
auch ganz gut gelang, aber Sarah sah mich trotzdem wütend an.
    „Wir flehen
euch an, die ihr über das Jenseits hinausgegangen seid ...“
    Ich biss mir
fest auf die Lippen, bis es schmerzte, um nicht in ungehöriges Gelächter
auszubrechen.
    „Lasst uns
an eurem Wissen teilhaben!“ Bettina atmete einige Male tief durch, schwankte
nach vorn, schwankte nach hinten, schwankte wieder nach vorn, dann richtete sie
sich auf und öffnete die Augen. „Ist nun vielleicht ein Geist unter uns?“
    Unter meinen
Fingern rutschte das Glas langsam zu dem Kärtchen, auf dem in knallroten
Buchstaben „JA“ stand. Es überraschte mich nicht, dass sich das Glas bewegte,
denn über Autosuggestion und Selbstbetrug wusste ich ganz gut Bescheid. Ich
selbst hatte meine Finger nur an dem Glas ruhen lassen und sonst nichts
gemacht. Zweifelsohne hatte ein übereifriger Teilnehmer der Runde das Glas über
den Tisch geschoben, ohne sich dessen unbedingt bewusst zu sein.
    „Sehr gut.
Dann wollen wir hören, was uns die Geister heute Abend mitzuteilen haben.“
Mystikerin Bettina nahm einen Zettel von dem kleinen Stapel, der vor ihr lag,
und faltete ihn auseinander. „Bestimmt die Geschwindigkeit eines Objekts im
Weltraum die Kraft des Vakuums, durch das es sich bewegt?“
    Alle sahen
mich an. Ich räusperte mich und lächelte. „Etwas anderes ist mir auf die
Schnelle nicht eingefallen.“
    Sarah
zwickte mich unauffällig in den Arm.
    Bettina sah
mich streng an und nahm den nächsten Zettel zur Hand. „Ich denke, wir versuchen
es mit einer weniger komplizierten Frage. Hier ist eine: Ist mein Bruder James
glücklich ...“
    „Entschuldigen
Sie die Verspätung“, sagte plötzlich jemand, und die Tür ging auf. Sarah zuckte
zusammen und schrie erschrocken auf.
    Zwei
Gestalten waren im Türrahmen zu erkennen. Die Stimme war eindeutig weiblich. „Verdammt,
ist es hier dunkel! Tansy, such doch bitte mal den Lichtschalter!“
    Wir blinzelten
irritiert, als plötzlich die Deckenbeleuchtung anging und es taghell im Raum
wurde. Zwei Frauen mittleren Alters, beide mit kurzem angegrautem Haar,
lächelten uns an. Die eine war ziemlich klein und rund, die andere groß und von
einer schroffen Art, die mich an die verstorbene englische Schauspielerin
Margaret Rutherford erinnerte. Die große Frau blickte nun kurzsichtig in die
Runde, und als sie mich entdeckte, hellte sich ihre Miene auf. „Da bist du ja!
Ich wusste doch, dass wir dich hier irgendwo finden würden. Bist du bereit? Ist
das dein Meister?“
    Sie schaute
Milo an, der genauso verblüfft aussah wie der Best von uns.
    „Äh ...
nein, das ist ein Herr namens Milo.“
    „Ah, dann
ist es die Dame auf der anderen Seite? Ausgezeichnet!
    Gleichberechtigung
der Geschlechter und so weiter.“
    Ich schob
meinen Stuhl zurück und erhob mich, denn ich hatte das Gefühl, das
Missverständnis aufklären zu müssen, da es ganz offensichtlich um mich ging.
    „Es tut mir
leid, aber ich glaube, Sie haben die Falsche erwischt. Ich bin heute Abend mit
niemandem verabredet und weiß gar nicht, um was es geht.“
    „Verflixt
noch mal!“, fluchte die Große und sah ihre Begleiterin an.

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