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Dark one 05 - Vampire sind zum Kussen da-neu-ok-08.12.11

Dark one 05 - Vampire sind zum Kussen da-neu-ok-08.12.11

Titel: Dark one 05 - Vampire sind zum Kussen da-neu-ok-08.12.11 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katie MacAlister
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hielt, Sarah und mich.
    „Sind wir
dann alle so weit? Sehr schön. Ich möchte Sie alle herzlich in meinem
mystischen Zirkel begrüßen. Ich bin sicher, dass wir heute Abend eine sehr
schöne Erfahrung mit den Geistern machen werden. Sie spüren es nämlich, wenn
Leute dabei sind, die ihnen wohlgesinnt sind.“
    Ich wollte
eigentlich etwas sagen, aber Sarah verübelte mir offenbar immer noch, dass ich
Theo den Entführer vertrieben hatte.
    „Leider ist
aber auch eine Skeptikerin unter uns“, sagte sie mit einem vorwurfsvollen Blick
in meine Richtung.
    „Oh, an
meinem Tisch ist jeder willkommen“, entgegnete Bettina und lächelte mich
strahlend an. „Auch Zweifler. Die sogar ganz besonders! Es ist völlig normal,
angesichts von Dingen skeptisch zu sein, die unser Vorstellungsvermögen derart
übersteigen wie die Welt der Geister.“
    „Siehst du?“,
sagte ich leise zu Sarah und stieß sie mit dem Ellbogen an.
    „Zweifeln
ist gut!“ Sie verzog das Gesicht.
    „Das ist
einer der Gründe, warum ich einen Glastisch habe“, fuhr Bettina fort und
deutete auf den Tisch, auf dem kreisförmig Kärtchen mit den Buchstaben des Alphabets
ausgelegt waren, die wie übergroße Scrabble-Spielsteine aussahen. In der Mitte
stand ein ganz normales Trinkglas verkehrt herum auf einem kleinen purpurroten
Seidentuch. „Dann kann niemand behaupten, es gäbe eine ganz banale Erklärung
für das, was sich hier zuträgt. Hier gibt es keine Tricks!“
    Nun stieß
Sarah mich mit dem Ellbogen an. Ich beachtete sie jedoch nicht und sah mir den
Tisch genau an. Obwohl der kleine Raum nur schwach beleuchtet war, waren die
Beine aller Anwesenden deutlich unter dem Tisch zu erkennen.
    „Wenn wir
nun also bereit sind, sollten wir vielleicht mit einem Gebet beginnen.“
    Ich biss mir
auf die Unterlippe und schwieg, als Bettina die Hände faltete, den Kopf neigte
und ein Gebet mit der Bitte um Harmonie und Schutz sprach.
    Außer mir
beteten alle mit - ich nutzte die Gelegenheit, um mich im Raum umzusehen. Dabei
hielt ich nach dem Versteck eines möglichen Komplizen Ausschau, nach
verborgenen Projektoren und allem, was irgendwie ungewöhnlich war.
    „Atheistin?“,
ertönte es leise von links.
    „Eher eine
skeptische Agnostikerin“, flüsterte ich Milo zu. „Ich bin in einer extrem
religiösen Familie aufgewachsen, aber davon ist nichts mehr geblieben, sobald
ich einmal aus dem Haus war.“
    „Kommt mir
bekannt vor“, entgegnete er mit einem verschwörerischen Lächeln.
    „Es wäre
sehr hilfreich, wenn Sie alle ein paar Fragen notieren würden, die Sie den
Geistern stellen möchten, die uns möglicherweise besuchen.“ Bettina verteilte
kleine Zettel und winzige Bleistifte. „Bitte schreiben Sie nicht Ihre Namen
dazu. Die Geister wissen, wer was gefragt hat.“
    Ich spielte
eine Weile mit meinem Stift herum und überlegte, ob ich Fragen stellen sollte,
die die Physik noch zu beantworten hatte, doch ich kam zu dem Schluss, dass man
wohl kaum von jemandem erwarten konnte, sämtliche Rätsel des Universums zu
lösen - auch nicht von angeblichen Geistern. Ich beschränkte mich also auf ein
paar einfache Fragen und reichte meinen Zettel an Bettina weiter.
    „Ich hoffe,
du bringst mich nicht mit Fragen in Verlegenheit, die keiner beantworten kann,
zum Beispiel, was der Sinn des Lebens ist oder welche Lieblingsfarbe Einstein
hatte oder was dieses Gnu-Ding ist“, flüsterte Sarah mir ins Ohr.
    „Gnu?“, gab
ich verwirrt zurück. Ich hatte noch nie Fragen zu irgendwelchen Rindviechern gehabt,
weder zu heimischen noch zu fremdländischen.
    „Diese
Theorie, von der du ständig redest.“
    Ich
unterdrückte ein Kichern. „GUT meinst du, die große Unifikationstheorie, aber
ich bin schon vor Längerem zur Stringtheorie übergegangen ...“
    „Ausgezeichnet“,
sagte Bettina, als sie alle Zettel eingesammelt hatte, und gab mir mit einem
Blick zu verstehen, dass es ihr sehr recht wäre, wenn ich die Klappe hielte. „Unseren
neuen Freunden, die zum ersten Mal dabei sind, will ich zunächst den Ablauf der
Seance erklären. Als Erstes legen alle ihre Fingerspitzen an das Glas. Wir
verbannen die Banalitäten des Alltags aus unseren Köpfen und konzentrieren uns
darauf, eine angenehme Atmosphäre für die Geister zu schaffen, die uns mit
ihrer Anwesenheit beehren wollen, damit sie sich bei uns wohlfühlen.“
    „Und wie
sollen wir das ohne selbst gebackene Plätzchen und eine ‚Herzlich willkommen!’Fußmatte
anstellen?“, raunte ich Sarah zu.

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