Dark one 05 - Vampire sind zum Kussen da-neu-ok-08.12.11
der
Nachmittag“, sagte ich zu meiner Freundin.
Sie nickte.
„Ist dein
Meister bereit?“, fragte mich die größere Frau.
Sarah und
ich sahen uns an. „Ich bin ein Meister? Ist das so etwas wie ein Ritter ohne
Furcht und Tadel oder so?“
„Was weiß
ich!“, entgegnete ich und schaute die beiden Frauen an. Hinter ihnen sah ich
Bettina, Milo und seine Gattin und die elegante Dame, die uns mit großen Augen
beobachteten. Angesichts der unvorhergesehenen Unterbrechung verhielten sie
sich merkwürdig still. „Es tut mir leid, aber das hier muss jetzt wirklich
aufboren.“
Die Große
runzelte die Stirn. „Du bist nicht Portia Harding?“
„Doch, die
bin ich, aber ...“ „Und das ist dein Meister?“
„Nein, sie
ist meine Freundin und kein Meister, und ...“
„Es ist dein
Recht, auf die Anwesenheit eines Meisters zu verzichten, obwohl ich mir nicht
vorstellen kann, warum du das tun solltest“, sagte die Frau schulterzuckend.
„Hören Sie,
das reicht jetzt!“, rief ich verärgert. „Wie ich Theo bereits sagte, sind wir
keine leichtgläubigen, hilflosen Touristinnen, auch wenn wir vielleicht so
aussehen, und ehrlich gesagt haben wir einen furchtbaren Tag hinter uns, und
ich habe nicht die geringste Lust, mich auf weitere Spielchen ä la Theo
einzulassen. Am besten laufen Sie schnell wieder zurück zu ihm und sagen ihm,
dass sein perfider Plan nicht aufgegangen ist und sich außerdem die Polizei
wegen der ständigen Belästigungen mit ihm in Verbindung setzen wird.“
Tansy
schürzte die Lippen. Ihre Begleiterin runzelte die Stirn. Sarah umklammerte
meinen Arm noch fester.
„Wir sind
schon spät dran, Portia Harding. Den Sinn und Zweck Ihres kleinen Scherzes
verstehe ich nicht, und außerdem haben wir hier etwas zu erledigen.
Tansy,
würdest du bitte?“
„Nun lassen
Sie doch den Unsiiii ...“
Bevor ich
wusste, wie mir geschah, stürzte sich der kleine runde Fettkloß Tansy mit einer
solchen Wucht auf mich, dass ich ein paar Meter rückwärtsstolperte und auf dem
Hintern landete. Ich starrte sie ungläubig an, als sie praktisch im Sturzflug
auf mich zuschoss, und es verschlug mir den Atem, als sie mich mit ihrer nicht
unbeträchtlichen Körperfülle wie ein Insekt zerquetschte. Ich schlug mit dem
Hinterkopf auf dem Boden auf und sah ein paar Sekunden lang Sterne.
Schmerz
durchzuckte von Neuem meine verletzte Schulter.
„Sind Sie
verrückt geworden? Was erlauben Sie sich?“, brüllte ich, als Tansy mir in die
Haare griff und begann, meinen Kopf auf den Boden zu hämmern. „Sarah, ruf die
Polizei!“
„Ich kann
mich nicht bewegen!“, rief Sarah. „Es ist, als hielte mich irgendetwas fest.“
„Du bist
nicht ihr Meister“, sagte die große Frau mit aufreizender Gelassenheit.
„Nur ein
Meister kann dem Prüfling helfen.“
„Hör auf, du
verrücktes altes Weib!“, schrie ich, als Tansy sich auf mich setzte und
fortfuhr, meinen Kopf auf den Boden zu schlagen. Ich wehrte mich und versuchte,
sie von mir herunterzustoßen, aber für eine alte Frau war sie bemerkenswert
stark. Außerdem war es nicht gerade hilfreich, dass mein linker Arm wegen der
verletzten Schulter so gut wie funktionsunfähig war und mir mit jedem Aufschlag
meines Kopfes auf den Boden schwummeriger wurde.
„Hilfe!“
Tansys
Gesicht war ganz verzerrt vor Anstrengung. Sie bleckte die Zähne und verzog den
Mund zu einem grotesken Grinsen.
„Noch
fünfzehn Sekunden“, sagte ihre Begleiterin ungerührt. „Ich würde vorschlagen,
dass du dich ein bisschen beeilst, Portia Harding.“
„Grrrr!“,
knurrte ich und versuchte mich aus Tansys erbarmungslosem Griff zu befreien.
Ein Teil meines Gehirns - der Teil, der mich am meisten nervt - wies mich
amüsiert daraufhin, wie witzig es war, dass ich von einer übergewichtigen alten
Dame verprügelt wurde, nachdem ich zuvor die Angriffe eines extrem fitten
Mannes halbwegs unbeschadet überstanden hatte.
„Noch zehn
Sekunden.“
„Bist du
okay, Portia?“, rief Sarah.
„Nein ...
bin ... ich ... nicht stieß ich mühsam hervor. „Grrrrr!“
„Kannst du
sie nicht einfach von dir runterschubsen?“, fragte sie. „Sie ist doch nur eine
alte Frau.“
„Das ist
keine alte Frau, sondern eine getarnte Ringerin der Spitzenklasse!“, schimpfte
ich und versuchte, Tansys Hände von meinem Kopf zu lösen.
„Fünf
Sekunden.“
„Tja, dann
... dann musst du sie einfach dazu bringen, dass sie aufhört“, sagte Sarah, was
ich nicht besonders helle fand. „Natürlich
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