Dark one 07 - Vampire lieben gefahrlich-neu-ok-08.12.11
eine Frau; Letztere sprach gerade, als ich hereinkam.
„... hättest mich zumindest über ihre Ankunft informieren
können, sodass ich alles für sie hätte vorbereiten können, damit sie sich
wohlfühlt. Also ehrlich, Christian, du magst ja neunhundert Jahre alt sein,
aber manchmal benimmst du dich wie der letzte Höhlenmensch! Die arme Frau ist
vermutlich total durcheinander, und du bist nicht gerade hilfreich ... Oh,
hallo.“
Die Frau, die dem durch und durch Furcht einflößenden
Christian Dante gerade eine Standpauke hielt, drehte sich um und kam mit einem
freundlichen Lächeln und ausgestreckten Händen auf mich zugehumpelt. „Das tut
mir alles schrecklich leid. Sie müssen Pia sein. Ich bin Allie, Christians
Frau. Bitte entschuldigen Sie, dass er Sie einfach so in einer Dachkammer
deponiert hat wie ein Bündel Schmutzwäsche. Ich hatte keine Gelegenheit, mir
Ihr Zimmer anzusehen und mich zu vergewissern, dass Sie es dort oben auch
bequem haben, aber das werde ich nachholen, sobald Sie hier fertig sind.“
„Das ist gar nicht nötig, mein Zimmer ist wunderbar“,
versicherte ich ihr, kurz durch die Tatsache aus der Fassung gebracht, dass
ihre Augen verschiedenfarbig waren - eines war von einem sehr hellen Grau, fast
schon Weiß, während das andere seltsam braun gesprenkelt war.
Sie lächelte gequält, während sie auf ihre Augen zeigte. „Ganz
schön abartig, oder?“
„Überhaupt nicht abartig“, korrigierte Christian sie. Er kam
zu uns herüber und stellte sich neben seine Frau, die er mit gerunzelter Stirn
musterte. Die anderen beiden Männer hinter ihm - Sebastian und Rowan - blieben
stehen und beobachteten uns schweigend. „Sie sind charmant und absolut
einzigartig.“
Sie schnitt ihm eine Grimasse, bevor sie sich wieder mir
zuwandte. „Ich hab’s schon mit Kontaktlinsen versucht, aber ich muss wohl
allergisch gegen die Dinger sein oder so, und darum muss ich eben einfach damit
leben. Josef Nein!
Gäste werden nicht gebissen!“
Ich wirbelte herum und starrte überrascht den Knirps an, der
sich von hinten an mich herangeschlichen hatte. Auch er hatte
verschiedenfarbige Augen, das eine war grün, das andere braun, aber der
Unterschied war nicht annähernd so ausgeprägt wie bei der Frau, die, wie ich
annahm, seine Mutter war.
Allie nahm den Jungen auf den Arm und forderte ihn auf,
Hallo zu sagen.
„Hallo, Josef, sagte ich lächelnd.
Er fletschte seine Zähnchen in meine Richtung. Zu meiner
größten Verblüffung hatte er Fangzähne.
„Nein!“ Der Junge zeigte auf mich. „Bäh!“
„Nicht bäh, mein Rübchen. Sie ist eine Auserwählte, genau
wie Mami“, berichtigte Allie ihn. „Tut mir schrecklich leid, Pia. Er kriegt
gerade seine Fangzähne, und wir sind dabei, ihm menschliches Essen abzugewöhnen
und seine Ernährung auf Blut umzustellen. Dadurch ist er manchmal ein bisschen
widerspenstig, und außerdem beißt er gerne andere Leute.“
„Allegra“, sagte Christian mit warnendem Unterton in der
Stimme. Dann stellte er sich beschützend zwischen uns, als ob ich irgendeine
Bedrohung darstellte.
„Ach, hör doch auf damit! Ich glaube nicht eine Sekunde lang
irgendetwas von diesem Quatsch, über den ihr hier die ganze Zeit lamentiert“,
widersprach sie in einem Ton, den ich nicht mal im Traum beim Anführer der
Vampire angeschlagen hätte.
Sein Blick wurde noch finsterer. „Wir sind Dunkle! Wir
lamentieren nicht!“
„Du weißt schon, was ich meine. Ihr macht euch wegen nichts
und wieder nichts in die Hosen.“
Christian gestikulierte wütend mit den Händen. „Allegra,
deine Respektlosigkeit ist hier vollkommen unangebracht.“
Die beiden Vampire hinter ihm nickten.
„Pah!“ Sie schnaubte und starrte ihren Mann genauso finster
an wie er sie. „Ich lasse ganz bestimmt nicht zu, dass ihr hier völlig grundlos
aburteilt, nur weil das euer Gewissen beruhigt.“
Christian holte tief Luft. Ich trat vorsichtshalber einen
Schritt zurück; ich hatte nicht die Absicht, in seiner unmittelbaren Nähe zu
stehen, wenn er explodierte.
„Deine Argumente wurden bereits gehört, und darum ist deine
Gegenwart bei dieser Anhörung nicht weiter erforderlich. Du kannst mit Josef in
den Park gehen, wenn die Sonne untergegangen ist.“
„Oh, bilde dir bloß nicht ein, dass du mich so loswirst,
Dracula“, fuhr sie ihn an.
Sie übergab den Jungen an eine Frau mittleren Alters, die
gerade in den Raum geeilt kam. „Edith, ich glaube, er hat Hunger. Kannst du ihm
bitte irgendwas zu
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