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Die Rache des Griechen

Die Rache des Griechen

Titel: Die Rache des Griechen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Abby Green
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PROLOG
    „Kallie, heute Abend musst du es ihm sagen. Sonst wird er nie erfahren, dass du ihn liebst. In zwei Tagen fährt er nach Hause. Du gehst nächstes Jahr aufs College oder arbeitest. Heute ist die letzte Gelegenheit, Alexandros deine Gefühle zu gestehen.“
    Ihre ältere Cousine Eleni hielt Kallie an beiden Armen fest und sah sie mit blitzenden Augen an. Misstrauisch fragte Kallie sich, warum Eleni die Sache so wichtig war. Sofort meldete sich ihr schlechtes Gewissen, und sie kam sich gemein vor. War Eleni nicht ihre Vertraute, die sich seit Jahren ihre Schwärmereien für Alexandros anhörte? Sie versuchte nur, ihr zu helfen.
    „Aber, Eleni, ich habe ihn seit zwei Jahren nicht mehr gesehen.“
    Eindringlich schüttelte Eleni den Kopf. „Das spielt keine Rolle. Er hatte schon immer eine Schwäche für dich. Er ist noch genau derselbe wie früher. Der einzige Unterschied ist, dass er jetzt Geld wie Heu besitzt.“
    Kallie schluckte. Und viel erwachsener ist – er wird mich auslachen.
    „Kallie, du darfst jetzt nicht kneifen.“
    Sie blickte ihre Cousine an. In Elenis Augen lag dieser ungeduldige Ausdruck, den sie schon immer ein wenig beängstigend gefunden hatte.
    Mit wild pochendem Herzen nickte Kallie einmal. Über Elenis Kopf hinweg konnte sie das Objekt ihrer Zuneigung sehen. Alexandros Kouros. Fünfundzwanzig Jahre alt und unglaublich attraktiv. Nachtschwarze Haare, die manchmal bläulich schimmerten, fielen in sanften Wellen bis über seinen Kragen. Vielleicht ein kleines bisschen zu lang. Sein maskulines Gesicht berührte etwas tief in Kallies Innerem. Er schien ihre Blicke wie magisch anzuziehen und festzuhalten. Seine Größe von über einsneunzig und seine breiten muskulösen Schultern betonten seine sinnliche Männlichkeit.
    Im Moment befanden sie sich in der palastartigen Familienvilla der Kouros’, die unmittelbar neben der ihrer Großmutter in den Bergen oberhalb Athens lag. Dort verbrachte Kallie immer ihre Sommerferien. Die jährliche Party der Kouros’ zum Ende des Sommers war ein gesellschaftliches Highlight. Kouros Shipping gehörte zu den größten Reedereien der Welt. Nach dem frühzeitigen Tod seines Vaters vor zwei Jahren hatte Alexandros die Geschäfte übernommen.
    „Kallie, er wird nie etwas anderes in dir sehen als eine gute Freundin, wenn du ihn nicht auf die richtige Spur bringst.“
    „Ich weiß.“
    Noch nie in ihrem Leben hatte sie etwas so Kühnes getan. Normalerweise zog sie es vor, sich hinter einem Buch zu verstecken oder träumend in der Hängematte im Garten zu liegen. Sollte sie es wirklich wagen? Dann sah sie, wie Alexandros eine Flasche von einem Tisch nahm und durch die Terrassentür nach draußen verschwand. Eleni folgte ihrem Blick.
    „Das ist deine Chance, Kall. Jetzt oder nie. Du wirst es dein Leben lang bereuen, wenn du nichts unternimmst. Wenn du ihm das nächste Mal begegnest, ist er verheiratet und hat drei Kinder!“
    Bei dem Gedanken wurde Kallie ganz flau im Magen, was vielleicht auch an dem Wein lag, den Eleni ihr gegeben hatte, um ihr Mut einzuflößen. Noch einmal hob Eleni das Glas. Kallie schüttelte den Kopf, sie fühlte sich bereits ein wenig schwindelig. Allein der Anblick bereitete ihr Übelkeit. Es war das erste Mal, dass sie Alkohol trank.
    „Geh, Kallie. Jetzt!“
    Wie in einem Traum bewegte Kallie sich zwischen den Gästen hindurch und folgte Alexandros auf die Terrasse. Beinahe hätte sie kehrtgemacht, aber Eleni stand hinter ihr auf der Türschwelle. Es gab kein Zurück mehr.
    Zunächst entdeckte sie ihn nirgends, weil die überhängenden Äste eines alten Baumes ihn verbargen. Dann sah sie ihn. Er hatte das Jackett ausgezogen und lehnte mit dem Rücken gegen eine Mauer.
    Jetzt oder nie. Wenn ich es ihm jetzt nicht sage, wird er nie wissen, wie ich für ihn empfinde …
    Wie ein Mantra klangen die Worte in ihrem Kopf. Mit angehaltenem Atem betrat sie die natürliche Laube aus Blättern. Die Geräusche der Party drangen leise zu ihnen hinüber, aber Kallie hörte sie nicht. Alexandros hatte ihr den Rücken zugewandt. Sie sah, wie er die Flasche zum Mund hob und trank. Dann musste sie ein Geräusch gemacht haben, denn er wirbelte herum.
    „Wer ist da?“ Er spähte in die Dunkelheit, und Kallie trat einen Schritt vor. „Kallie? Bist du das?“
    Sie machte einen letzten Schritt. „Ja.“
    Alexandros wandte sich ab. „Du solltest zurück zu den anderen gehen.“
    Sein offensichtlicher Wunsch, alleine zu sein, verwirrte sie. Erst

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