Dark one 07 - Vampire lieben gefahrlich-neu-ok-08.12.11
Taille
legte.
Du glaubst doch nicht., dass du ... Ich verstummte.
Mir blieb urplötzlich die Luft weg, als er mich von sich weg drehte und wieder
zu sich heranzog, nur um mich gleich darauf hintenüber zu beugen. Ich spürte
für einen kurzen Moment seinen heißen Atem auf meiner Brust, bevor er mich
hochzog und begann, siel i zur Musik zu bewegen, wobei er mich so führte, dass
ich Tanzschritte vollbrachte, die ich mir in einer Million Jahren nicht
zugetraut hätte.
Du lieber Gott, ich tanze! Ich musste einfach lachen. Ich tanze nie! Jedenfalls nicht so!
Du hast ja auch noch nie mit mir getanzt, erwiderte
er und wirbelte mich erneut herum. Ein Teil von mir fühlte sich unsicher und
unbeholfen. Ich war mir sehr wohl der Tatsache bewusst, dass es mir an Anmut
und Koordination mangelte, aber der andere Teil, der Teil, der mit Kristoffs
Geist verschmolzen war, freute sich einfach nur über seine spontane Geste.
Du bist ein ausgezeichneter Tänzer, sagte ich und
kicherte erneut, als er mich eng an seine Hüften heranzog und sie auf
vielsagende Weise an mir rieb.
Du hättest mich mal beim Cinque Passi sehen sollen, erwiderte
er.
Beim was?
Das war ein Tanzschritt, der vor ungefähr fünfhundert
Jahren sehr populär war.
Wieder wirbelte ich davon, kehrte zurück, verwirrt von der
seltsamen Stimmung, in die seine Worte mich unversehens versetzt hatten. Du
bist tatsächlich schon über vierhundert Jahre alt, nicht wahr? Du hast
mir gesagt, dass du im siebzehnten Jahrhundert geboren wurdest, aber bis
jetzt hab ich das einfach nicht richtig kapiert. Du hast während der
Renaissance gelebt. Du hast zur selben Zeit wie Galileo Galilei gelebt!
Du hast Päpste und Könige und sogar ganze Nationen aufsteigen und wieder
fallen sehen.
Galileo war ein alter Mann, blind und krank, als ich ihn
sah.
Ich blieb stocksteif stehen und starrte ihn an. Du hast
Galileo tatsächlich getroffen? Du hast ihn persönlich gesehen?
Ja. Ich fühlte, wie er sich aus irgendeinem Grund
gefühlsmäßig von mir distanzierte. Sein Körper bewegte sich nach wie vor zur
Musik, doch die unbeschwerte Stimmung war dahin.
Aber du musst noch sehr jung gewesen sein, sagte ich
vorsichtig. Ich fragte mich, wieso die mentalen Schutzschilde mit einem Mal
wieder in Gebrauch waren und mich aus einigen seiner Gedanken ausschlossen.
Ja.
Weiter nichts. Ich überlegte kurz, ob ich ihn nach
Einzelheiten fragen sollte, zögerte aber. Keiner von uns hatte diese Beziehung
gewollt, aber offensichtlich versuchte er das Beste daraus zu machen. Ich
wollte eine Situation, die langsam immer schmerzlicher wurde - zumindest für
mich -, nicht noch verschlimmern, indem ich ihn bedrängte, wenn er
Zurückhaltung zeigte.
Die Musik endete. Ich stand einen Moment lang einfach nur da
und beobachtete ihn. Traurigkeit überkam mich. Wie um alles in der Welt sollte
ich es mein ganzes Leben lang ertragen, dass er mich, was seine Gefühle anging,
auf Distanz hielt, wenn ich ihn schon nach ein paar Tagen am liebsten
durchgeschüttelt hätte?
Hinter mir quietschte eine Frauenstimme und rief aufgeregt
etwas, als eine Braut mit etwas Unterstützung auf einen Tisch kletterte, um den
Brautstrauß zu werfen.
„Pah. Die Konkurrenz ist ja erbärmlich“, sagte Magda. Sie
und Raymond waren zu uns zurückgekehrt, und sie fächelte sich Luft zu. „Diese
dürren Isländerinnen könnte ich glatt umpusten, aber so dringend brauche ich
den Strauß nicht. Was ist denn los?“
Die Frage war an mich gerichtet.
Ich schüttelte den Kopf. „Nichts. Lasst uns lieber abhauen,
bevor uns noch einer von den Langzähnen entdeckt. Unser Flugzeug geht in
zehneinhalb Stunden, also haben wir noch genug Zeit, um die heißen Quellen zu
besuchen.“
„Amen“, sagte sie und nahm Raymonds Arm.
Kristoff streckte mir seine Hand hin, seine Augen leuchteten
vor Leidenschaft, aber es war nicht sein sexuelles Interesse an mir, an dem ich
zweifelte.
Dieser Gedanke ließ mich nicht mehr los, auch nicht zwei
Stunden später, als ich mich im Himmel wiederfand.
„Es ist mir ganz egal, wie du an das Geld gekommen bist. Es
ist mir egal, ob du es behältst. Im Augenblick ist mir so ziemlich alles egal,
um ehrlich zu sein.“ Ich stieß einen genüsslichen Seufzer aus und tauchte bis
zum Hals im warmen, milchig blauen, algen- und mineralhaltigen Wasser der
heißen Quellen der berühmten Blauen Lagune unter. „Bis auf die Tatsache, dass
wir drei Stunden hierbleiben können. Wer braucht schon Schlaf, wenn er das hier
haben
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