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Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)

Titel: Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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und EEG ausgewertet und haben einen Fremdkörper im präfrontalen Lappen lokalisiert.“
    Spocks Fuß glitt vom Gas. Es dauerte einige Sekunden, bis er die Information verarbeitet hatte.
    „Einen Fremdkörper?“, widerholte er ungläubig. „Etwas wie einen Projektilsplitter?“
    „Nein. Eher etwas wie einen … Chip.“
    Eine Eiseskälte überlief ihn. „Einen Chip?“
    „Ja, in Ermangelung eines passenderen Ausdrucks. Das Teil ist winzig, etwa so groß wie ein Stecknadelkopf.“
    Spocks Gedanken überschlugen sich. Der präfrontale Lappen war für das verantwortlich, was der Mensch seinen freien Willen nannte.
    „Welche Funktion könnte der Chip haben?“, fragte er den Gehirnspezialisten.
    „Wenn er überhaupt eine Funktion hat, dann kann ich unmöglich sagen, welche. Sicherlich zielt er darauf ab, etwas zu beeinflussen, was in diesem Gehirnareal gesteuert wird.“
    „Wäre es möglich, dass der Chip Einfluss auf die bewussten Entscheidungen nimmt.“
    „Nur theoretisch.“
    „Warum?“
    „Weil ich etwas Derartiges noch nie gesehen habe. Aber wenn das die Intention des Geräts ist und für den ausgesprochen unwahrscheinlichen Fall, dass es auch noch funktioniert, dann: ja. Dann wäre es möglich.“
    „Ferngesteuert“, murmelte Spock.
    „Wie bitte?“
    „Nichts, nichts. Danke Professor.“ Er legte auf und wählte die Zentrale an, indem er Amandas letzte Koordinate wieder aufrief. Er wusste nicht, ob er sich nun freuen sollte, dass sie offenbar nicht selbst Verrat geübt hatte, oder ob er sich noch mehr sorgen sollte, weil sie ein willenloses Werkzeug dessen war, was Dimitrij vorhatte. Es spielte keine Rolle. Er musste sie finden.
    „Spock hier. Ich brauche eine Adresse.“ Er gab die Koordinaten durch und beschleunigte auf ein Maximum.
    Er hörte schnelles Tippen und dann eine Pause.
    „Sir, das ist keine Adresse. Das ist … mitten in der Pampa.“
    „Wo genau?“
    „In einem Moorgebiet. Nördlich von Bristol.“ Spock fluchte unterdrückt. „Okay, lotsen Sie mich hin.“
     
    *
     
    Eric zog die Schiebetür des Vans auf und spähte in die grüne Unendlichkeit. Die sumpfige Luft war feucht und unangenehm. Amanda stieg nach ihm aus und sank sofort mehrere Zentimeter in der Sumpfwiese ein. Sie verzog das Gesicht, als die Nässe durch ihre Schuhe drang.
    „Jetzt sind wir bis an die Zähne bewaffnet, und haben doch das Mückenspray vergessen“, sagte sie mit einem Zwinkern an Nicolai gewandt, der hinter ihr stand.
    „Über deinen inadäquaten Sinn für Humor in lebensbedrohlichen Extremsituationen reden wir später“, gab er ärgerlich zurück und suchte mit gezogener Waffe die verlassene Umgebung ab.
    „Wir haben eine Ortung in etwa sechshundert Metern in dieser Richtung.“ Der Fahrer des Vans zeigte geradeaus.
    „Fernglas“, verlangte Nicolai und bekam im nächsten Moment eines gereicht.
    Amanda stellte sich neugierig auf die Zehenspitzen – wodurch ihre Füße endgültig durchweicht waren – und linste in die gleiche Richtung. Sie konnte nur einen schwarzen Punkt im sumpfigen Tal erkennen.
    „Ist das ein Haus?“
    „Ja, wie ein altes Gutshaus.“ Nicolai gab Bill das Fernglas. „Ich sehe vierzehn Fenster auf dieser Seite, sowie zwei Eingänge und einen Kellereingang. Restlos freies Gelände, keinerlei Deckung.“
    Bill nickte. „Und auf dem scheiß Sumpf sind wir in etwa so mobil wie auf Treibsand.“
    „Gibt es einen anderen Weg zu dem Haus?“
    „Negativ.“ Bill gab das Fernglas ab und zeigte Nicolai eine kleingefaltete Karte. „Mirror Hall ist in etwa eine halbe Meile nur von Sumpf umgeben.“
    „Mirror Hall?“, fragte Amanda.
    „Es gehörte irgend einem Irren, der innen sämtliche Wände hat mit Spiegeln überziehen lassen“, erklärte Bill.
    „Bist du unter die Heimatkundler gegangen?“, fragte Nicolai, bekam aber nur ein Achselzucken zur Antwort.
    „Wenn es einem Irren gehörte, dann lässt Dimitrij die Tradition wenigstens fortleben“, erklärte Amanda trocken und spürte, wie Eric hinter ihr zuckte. Ganz offenbar unterdrückte er ein Lachen.
    „Okay, wenn einer von euch Experten einen produktiven Vorschlag hat, wie wir uns dem Haus nähern können, ohne abgeknallt zu werden wie die Schießbudenfiguren, dann wäre jetzt der richtige Moment, um damit herauszurücken.“
    Sekundenlang herrschte betretenes Schweigen. Dann fing Amanda an auf den Zehenspitzen zu wippen. Die Grasinsel unter ihr schwappte auf und ab, überflutete ihre Füße und kam dann wieder in

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