Dark Secrets 4 - Befreit (German Edition)
wilde Entschlossenheit. „Solange er noch lebt.“
„Warum ist es so wahnsinnig schwierig ihn zu finden und …“ Sie schluckte. „… auszuschalten? War er auch beim Geheimdienst?
Nicolai lachte freudlos. „Er hat den verdammten Geheimdienst geleitet. Zumindest die europäischen Außeneinsätze. Als ich dort anfing, war er aber schon weg. Er hatte seine Befugnisse missbraucht, ein bisschen in die eigene Tasche gearbeitet. So erklären sich auch sein nicht unbeträchtliches Vermögen und die Tatsache, dass er so viele Kontakte hat.“
Amanda erstarrte. Das erklärte dann wohl einiges.
Als es plötzlich klopfte, zuckte sie vor Schreck zusammen. Sie wickelte sich die Decke um die Brust und sah fragend Nicolai an.
„Was ist?“
„Wir haben ihn, Sir!“
Nicolai sprang auf und zog sich seine Hose über. Unweigerlich begann Amanda das Zimmer nach ihren wild verstreuten Kleidern abzusuchen.
„Sicher?“
„Ja, Sir. Er bewegt sich in nördlicher Richtung.“
„Wir brechen in fünf Minuten auf!“
Bevor Amanda auch nur den Großteil ihrer Kleider zusammengesucht hatte, war Nicolai schon angezogen und überprüfte seine Waffen. Dann sah er Amanda an. Bevor er den Mund aufmachte, wusste sie, was er sagen wollte. Aber sie war schneller
„Ich komme mit!“, stellte sie fest und stieg hastig in ihre Hosen.
„Auf gar keinen Fall!“
„Und ob!“
„Ich kann mich nicht konzentrieren, wenn ich mir Sorgen um dich machen muss.“
Sie griff nach ihrer Waffe und sah sich nach ihrem BH um. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen! Ich habe Eric. Er passt auf mich auf!“
Nicolai lachte freudlos. „Wer, zum Teufel, ist Eric?“
Amanda verzog das Gesicht. „Eric!“, rief sie so laut, dass es auch ein Hilferuf hätte sein können.
Es dauerte keine zwei Sekunden, da flog die Tür auf, die Eric mit gezogener Waffe eingetreten hatte. Er war eine blonde Kampfansage an alles und jeden.
Als sein Blick auf Amandas nackten Oberkörper fiel, wirkte er nur für einen Sekundenbruchteil irritiert.
„Ma’am?“, fragte er ruhig.
Nicolai warf Amanda ihren Pullover zu, während sie triumphierend lächelte.
„Eric, Sie passen doch auf mich auf, nicht wahr?“
„Natürlich, Ma’am.“
Nicolai hatte jetzt zwei Leute, die er grimmig anfunkeln konnte. Amanda ging einen Schritt auf ihn zu, noch immer nur den dünnen Pullover vor die Brust gepresst.
„Ich lasse dich nicht alleine gehen“, erklärte sie finster und bedrohlich leise. „Ich habe eine Waffe, mit der ich umgehen kann und einen Mann, der auf mich aufpasst. Ich werde deiner Operation, oder wie immer ihr das auch nennt, nicht im Wege stehen. Aber ich werde dabei sein. Ob es dir passt, oder nicht!“
Sekundenlang verharrte Nicolai, wutschäumend und mit mahlenden Kiefern. Als er gegen einen nicht vorhandenen Gegenstand auf dem Boden trat und etwas auf Russisch ausstieß, das nichts anderes als ein deftiger Fluch sein konnte, wusste Amanda, dass sie gewonnen hatte.
„Ihr Name ist Eric?“, fragte er dann den blonden Agenten.
Dieser nickte stumm.
„Gut Eric, besorgen Sie ihr eine zweite Waffe. Irgendetwas möglichst Zielgenaues.“
„Wie wäre es mit einer Beretta 87 Target, Sir?“
„Zu groß, zu schwer, zu viel Rückschlag.“
„Dann eine 950er Jetfire?“
„Allerliebst“, antwortete er, indem er Amanda grimmig anlächelte. „Wir fahren in zwei Minuten. Mit oder ohne dich!“ Mit diesen Worten war er aus dem Schlafzimmer verschwunden.
VI
Eine Minute und fünfzig Sekunden später wartete Amanda vor der Schlafzimmertür. Neben ihr stand Eric; eine in Leder gekleidete und bis an die Zähne bewaffnete Lebensversicherung, deren Anblick Nicolai offenbar zufriedenstellte; zumindest ansatzweise.
Er hatte sich selbst eine Art Kampfuniform angezogen. Über einer schwarzen Lederhose trug er eine ebenfalls schwarze Jacke, unter der sich die Konturen diverser Waffen abzeichneten. Amanda wusste, dass der Moment diesen Anblick sexy zu finden, unpassender nicht hätte sein können.
„Jones, Bill und Ramsey, ihr macht die Vorhut. Wir folgen euch in zwei Kilometer Abstand.“
Ein Mann nickte und verschwand mit zwei weiteren nach Draußen.
„Der Rest kommt mit mir in den Bus. Andrew, lassen Sie den Sender keine Sekunde aus den Augen. Rick, Sie fahren! Los jetzt!“
Das Kommandieren schien ihm offenbar nicht neu zu sein, erkannte Amanda und folgte den Männern, die wie eine schwarze Wand aus Leder und Metall vor ihr hergingen;
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