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Dark Secrets (Gesamtausgabe)

Dark Secrets (Gesamtausgabe)

Titel: Dark Secrets (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Steel
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schluckte trocken. Er hatte alles genau durchgedacht und organisiert.
    „Es tut mir Leid wegen Gestern. Ich wollte dich nicht verletzen“, sagte sie leise. „Ich hab mich so zurückgewiesen gefühlt.“
    Er nahm sie bei der Schulter und blickte sie mit einer Intensität an, die ihr die Knie weich werden ließ. „
Mir
muss es Leid tun. Ich hätte die Karten viel früher auf den Tisch legen müssen, das weiß ich. Aber es war so …“ Er suchte nach den richtigen Worten. „Ich habe mich so lebendig gefühlt mit dir. Und ich will nicht, dass du denkst, du wärst wie all die anderen gewesen. Du bist einzigartig und ich wünsche dir ein glückliches Leben mit einem Mann, der dich bedingungslos liebt und dir die Welt zu Füßen legt; Dinge, die ich dir nicht bieten kann.“ Er gab ein abwägendes Geräusch von sich. „Auch wenn ich ihm rate, mir niemals über den Weg zu laufen.“
    Unweigerlich musste Amanda kurz lachen. Nicolai beugte sich nach vorne und schloss sie fest in seine Arme, vergrub sein Gesicht in ihren dunklen Locken. Sie weinte lautlos an seiner Brust.
    „Komm schon, Doc. Du bist doch stark. Immerhin die erste Frau, die mir sogar zwei Mal eine geknallt hat.“
    „Drei Mal“, nuschelte Amanda in seine Jacke und zog wenig damenhaft die Nase hoch. Sie spürte Nicolais Lächeln an ihrem Ohr. Plötzlich vibrierte etwas, woraufhin er sich hastig von ihr löste und sich in die Innentasche griff.
    „Es ist Spock.“ Seine Miene war wieder ernst und konzentriert. „Wir können loslegen.“
    Amanda straffte kriegstüchtig die Schultern, woraufhin Nicolai eine Pistole aus dem Hosenbund zog und entsicherte. Er nickte Amanda ernst an, die ihren Koffer aufhob und die Finger um den Tragegriff krallte.
    „Ich geb‘ dir Rückendeckung, Doc.“
    Sie nickte ebenfalls und löste sich von ihm, sah hinab auf ihrer beider Hände, die verschränkt waren und die sich nun langsam voneinander lösten.
    Ihre Finger glitten von den seinen. Sie saugte das Gefühl der letzten Berührung in sich auf, prägte es sich mit der Verzweiflung eines Menschen ein, der wusste, dass er etwas nie wieder fühlen würde.
    „Leb‘ wohl“, sagte sie, indem sie langsam einen Schritt zurücktrat, bis sie die Tür im Rücken spürte.
    Nicolais Kiefer mahlten angestrengt. Für einen Augenblick schloss er die Augen. Als er sie wieder öffnete, war sein Blick ernst und undurchsichtig.
    „Viel Glück, Doc.“
    Sie öffnete die Tür, blickte Nicolai ein letztes Mal an und wandte sich zum Gehen. Vor dem Gebäude empfingen sie Dunkelheit und Kälte.
    Sie spürte ihr eigenes Zittern, während sie den wenigen Wagen nachsah, die schon vor der Morgendämmerung über die breite Straße brausten. Mit klopfendem Herzen zog sie den Reißverschluss ihrer Daunenjacke bis zur Unterlippe und ging auf den Straßenrand zu. Bei jeder Bewegung spürte sie die steife Schutzweste. Unwillkürlich schielte sie in die umliegenden Häuser, doch nirgends konnte sie Jemanden entdecken.
    Als die Spuren frei waren, überquerte sie hastig die Straße und nahm die Treppe zur U-Bahnstation ins Visier. Dahinter lag das Botschaftsgebäude. Es waren kaum noch hundert Meter. Vielleicht konnte sie einfach ruhig weitergehen. War es nicht viel unauffälliger dorthin zu schlendern? Sie erreichte die U-Bahn-Treppe und legte eine Hand auf das Geländer.
    Auf halber Höhe stand Spock mit gezogener Waffe und nickte ruhig. Eine Aufforderung für Amanda, loszulaufen.
    Sie blieb kurz stehen, rang mit sich und wandte sich der Botschaft zu. Sie ging ruhig und beherrscht, bemühte sich, nichts zu tun, was ihre Angst und Aufregung widergespiegelt hätte. Instinktiv spürte sie Nicolais Blick in ihrem Rücken. Sie wusste, dass er wollte, dass sie loslief. Doch die Angst lähmte sie plötzlich, hielt sie zurück, zwang sie unauffällig zu bleiben.
    Ihr Atem ging stoßweise, kondensierte in der kalten Morgenluft. Konzentriert betrachtete sie das graue Pflaster vor ihren Füßen, zählte jeden Schritt, maß die Entfernung zum Botschaftstor, dem sie schon so nah war, dass sie die beiden Wachen dahinter sehen konnte. Das Blut rauschte in ihren Ohren. Verbissen hielt sie den Blick gesenkt. Plötzlich zitterte etwas über das Pflaster. Ein Licht. Ein kleines rotes Licht.
    Zielfernrohr!
    Der Schock riss sie aus ihrer Starre, instinktiv sprang sie einen Schritt zur Seite. Praktisch gleichzeitig sprengte ein kleines Projektil ein Stück Pflaster aus dem Boden. Man schoss auf sie!
    „Lauf! Verdammt

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