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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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Mitmenschen. Eine fragwürdige Bezeichnung, durchaus. Die Feinen zogen den Begriff „die Glanzvollen“ vor, aber das war ja einfach albern. So weit reichte das Ansehen dann doch nicht.
    „Keine Ahnung“, sagte Lara. „Wie ich schon sagte, er klang sehr nach einem Spinner.“
    Schweigen machte sich breit, während ich mir immer noch das Telefon ans Ohr hielt und an einem Auto vorbeizog, das mit siebzig auf der linken Spur fuhr.
    „Eugenie! Sie denken doch nicht ernsthaft darüber nach.“
    „Vierzehn, ja?“
    „Sie haben immer gesagt, das wäre gefährlich.“
    „Was denn? In der Pubertät zu sein?“
    „Sparen Sie sich Ihre Scherze. Sie wissen genau, was ich meine. Rüberzugehen.“
    „Ja. Stimmt.“
    Es war gefährlic h – extrem gefährlich. Sicher, man konnte auch sterben, wenn man in seiner geistigen Form dort unterwegs war, aber da hatte man eine größere Chance zu entkommen, weil der erdgebundene Körper einen mit der wirklichen Welt verband. Wenn man ihn mitnahm, änderte das sämtliche Spielregeln.
    „Das ist nicht Ihr Ernst.“
    „Machen Sie einen Termin“, wies ich sie an. „Kann nichts schaden, mich einmal mit ihm zu unterhalten.“
    Ich sah richtig vor mir, wie sie sich auf die Lippe biss, um mir nicht zu widersprechen. Aber schließlich war ich es, die ihre Gehaltsschecks unterschrieb, und das respektierte sie. Nach ein, zwei Sekunden durchbrach sie die Stille, indem sie mich bei einigen anderen Aufträgen auf den neuesten Stand brachte, dann ging sie zu weniger heiklen Themen über: irgendein Sonderverkauf im Center, ein rätselhafter Kratzer an ihrem Aut o …
    Irgendwie brachte mich Laras munteres Geplauder immer zum Schmunzeln, aber gleichzeitig fand ich es beunruhigend, dass ich den Großteil meiner Gespräche mit einer Person bestritt, die ich eigentlich nie traf. In der letzten Zeit beschränkte sich mein persönlicher Umgang vor allem auf Geistwesen und Feine.
    Die Zeit fürs Abendessen war schon vorbei, als ich zu Hause ankam, und mein Mitbewohner Tim schien ausgegangen zu sein, wahrscheinlich zu irgendeiner Lesung. Trotz seines polnischen Hintergrunds hatten ihm seine Gene unerklärlicherweise einen starken indianischen Einschlag gegeben. Er sah sogar indianischer aus als manch einer hier aus der Gegend. Tim hatte beschlossen, daraus Kapital zu schlagen, und sich lange Haare und den Namen Timothy Red Horse zugelegt. Er verbrachte seine Tage damit, in irgendwelchen Kneipen pseudo­indianische Lyrik zum Besten zu geben und sich an naive Touristinnen heranzumachen, indem er massenhaft Floskeln wie „mein Volk“ und „der Große Geist“ einsetzte. Es war gelinde gesagt abscheulich, aber er kriegte sie ziemlich oft rum. Nur mit dem Geld klappte es nicht so; darum ließ ich ihn umsonst bei mir wohnen, und er machte dafür den Haushalt. Ein ziemlich guter Deal, soweit es mich betraf. Wenn man sich den ganzen Tag mit Untoten herumschlug, war es irgendwie zu viel verlangt, auch noch die Badewanne zu schrubben.
    Das Schrubben meiner Athame musste ich unglücklicherweise selbst erledigen. Keresblut hinterließ manchmal Flecken.
    Anschließend aß ich zu Abend, dann zog ich mich aus und saß lange in meiner Sauna. An meinem Häuschen draußen in den Ausläufern des Gebirges gefiel mir vieles, aber mit am meisten die Sauna. Man könnte meinen, dass so etwas in der Wüste überflüssig ist, aber in Arizona gab es zumeist trockene Hitze, und ich mochte die feuchte Luft und das Gefühl der Wassertropfen auf meiner Haut. Ich lehnte mich an die Holzwand und genoss es, den Stress auszuschwitzen. Mir tat alles weh, manche Stellen besonders stark, und die Hitze sorgte dafür, dass sich die Muskeln langsam wieder lockerten.
    Die Einsamkeit tat auch gut. Es war zwar zum Heulen, aber dass ich so selten etwas mit anderen unternahm, lag ausschließlich an mir. Ich verbrachte einen Großteil meiner Zeit allein und störte mich auch nicht daran. Als mein Stiefvater Roland angefangen hatte, mich zur Schamanin auszubilden, erzählte er mir, dass Schamanen in vielen Kulturen notwendigerweise außerhalb der normalen Gesellschaft lebten. Damals, in der siebten oder achten Klasse, war mir diese Vorstellung verrückt vorgekommen, aber jetzt, wo ich älter war, leuchtete sie mir durchaus ein.
    Ich litt zwar nicht gerade unter sozialer Phobie, aber es fiel mir oft schwer, mit anderen Leuten zu interagieren. Mich zu unterhalten, wenn noch jemand anders zuhörte, war mörderisch. Selbst Zweiergespräche hatten

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