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Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Dark Swan - Mead, R: Dark Swan

Titel: Dark Swan - Mead, R: Dark Swan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richelle Mead
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KAPITEL 1
    Ich hatte schon Merkwürdigeres gesehen als einen Schuh, in dem es spukte, aber nicht oft.
    Der Nike Pegasus stand harmlos im Arbeitszimmer auf dem Schreibtisch. Es war das Modell in den Farbtönen Grau, Weiß und Orange. Die Schnürsenkel waren gelockert, und an der Sohle klebte ein bisschen Erde. Es war der linke Schuh.
    Und was mich betra f … tja, also ich trug unter meinem knielangen Mantel eine Glock 22 mit Projektilen, deren Stahlgehalt nicht mehr legal war. In der Manteltasche steckte ein Magazin mit Silberprojek­tilen. An meiner Hüfte lagen zwei Messerscheiden; darin befanden sich ein Atham e – ein Ritualdolc h – aus Silber und eines aus Eisen. Gleich daneben im Gürtel steckte ein Zauberstab aus handgeschnitzter Eiche, den ich wahrscheinlich lange genug mit Energiesteinen aufgeladen hatte, um den ganzen Schreibtisch in die Luft zu jagen, wenn ich wollte.
    Zu behaupten, dass ich mir overdressed vorkam, wäre leicht untertrieben.
    „Also dann.“ Ich bemühte mich um einen neutralen Tonfall. „Was bringt Sie auf die Idee, dass Ihr Schu h … ähm, besessen sein könnte?“
    Brian Montgomery, ein Enddreißiger mit zurückweichendem Haaransatz, den er nicht wahrhaben wollte, musterte den Schuh nervös und befeuchtete die Lippen. „Er bringt mich beim Laufen immer zum Stolpern. Jedes Mal. Und er ist ständig woanders. Ich kriege es nicht mit, abe r … ich ziehe sie zum Beispiel bei der Tür aus, und wenn ich sie dann wegräumen will, liegt er unterm Bett oder so. Und manchma l … manchmal fasse ich ihn an, und er fühlt sich kalt a n … richtig kal t … wi e … “ Er suchte nach einem Vergleich und wählte schließlich den abgegriffensten. „Wie Eis.“
    Ich nickte und sah wieder zu dem Schuh, ohne etwas zu sagen.
    „Hören Sie, Mis s … Odil e … oder wie auch immer. Ich bin kein Spinner. In diesem Schuh spukt es. Er ist böse. Sie müssen etwas unternehmen, ja? Ich bereite mich gerade auf einen Marathon vor, und bevor das hier losging, waren das meine Glücksschuhe. Und billig waren sie auch nicht. Ich hab da richtig was investiert.“
    Für mich klang er sehr nach einem Spinne r – und ich bin einiges gewöhnt. Aber wo ich schon einmal hier war, konnte eine kurze Überprüfung nicht schaden. Ich griff in die Manteltasche, in der keine Munition war, und zog mein Pendel hervor, ein schlichtes Silberkettchen mit einem kleinen Quarzkristall.
    Ich schob einen Finger durch die Kette und hielt die Hand flach über den Schuh, sammelte mich und ließ den Kristall frei hängen. Einen Moment später begann er langsam von selbst zu kreisen.
    „Hölle und Verdammnis“, fluchte ich leise und steckte das Pendel wieder ein. Da war irgendwas. Ich wandte mich zu Montgomery um und machte einen auf knallhart. Das erwartete die Kundschaft. „Vielleicht wäre es am besten, Sie verließen kurz das Zimmer, Sir. Zu Ihrer eigenen Sicherheit.“
    Das stimmte nur zum Teil. Vor allem nervte es einfach, wenn Kunden dabei waren. Sie stellten dumme Fragen und neigten zu noch düm­meren Handlungen, und oft brachten sie damit nicht sich in Gefahr, sondern mich.
    Er hatte keine Einwände. Kaum war die Tür zu, da holte ich ein Marmeladenglas mit Salz aus meiner Umhängetasche und streute auf dem Fußboden einen großen Kreis aus. Ich trat hinein, warf den Schuh in die Mitte und rief mit dem Silberathame die vier Himmelsrichtungen an. Der Kreis wirkte unverändert, aber ich spürte ein leichtes Auflodern von Kraft, was bedeutete, dass wir jetzt in ihm eingeschlossen waren.
    Ich unterdrückte ein Gähnen und zog meinen Zauberstab, ohne das Silberathame wieder wegzustecken. Die Fahrt nach Las Cruces hatte vier Stunden gedauert, und nach der kurzen Nacht war sie mir doppelt so lang vorgekommen. Ich sandte ein bisschen Willen in den Zauberstab, klopfte damit gegen den Schuh und sagte mit Singsangstimme:
    „Komm heraus, komm heraus, wer du auch seist.“
    Einen Moment lang war es still, dann fauchte eine hohe Männerstimme: „Hau ab, Schlampe.“
    Na super. Ein Schuh mit Kampfgeist. „Wieso? Hast du etwa was Besseres vor?“
    „Auf jeden Fall etwas Besseres, als meine Zeit mit einer Sterblichen zu vergeuden.“
    Ich grinste. „In einem Schuh? Sei nicht albern. Ich meine, ist mir nicht neu, dass manche gern auf Ghettogangster machen, aber findest du nicht, dass du ein bisschen übertreibst? Der Schuh ist nicht mal neu. Da hättest du echt was Besseres auftun können.“
    Der Kerl in dem Schuh klang nicht

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