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Dark Village 02 - Dreht euch nicht um

Dark Village 02 - Dreht euch nicht um

Titel: Dark Village 02 - Dreht euch nicht um Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjetil Johnsen
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Irgend was ist mit dir.“
    Vilde drehte den Kopf zur Seite und stellte erleichtert fest, dass Benedicte Nora meinte.
    „Mit mir?“, erwiderte Nora überrascht. „Nein, was soll sein?“
    „Ich weiß es einfach. Du bist irgendwie anders. Genau jetzt.“
    „Nein“, sagte Nora.
    „Doch“, lachte Benedicte.
    „Anders? Anders als was?“
    „Anders … als vorher, als sonst.“
    Inzwischen war die Schule in Sichtweite. Noch fünfzig Meter.
    Nora ging schneller. „Quatsch.“
    „Jetzt wirst du auch noch rot!“, rief Benedicte ihr nach.
    „Lass sie in Ruhe“, mischte sich Vilde ein.
    „Das ist so typisch“, sagte Benedicte.
    „Okay, wir haben es jetzt gehört.“ Vilde hob die Hand. „Es ist nicht nötig, immer weiter darauf rumzureiten.“
    „Darauf rumzureiten?“ Benedicte schüttelte den Kopf. „Was ist denn heute mit dir los? Ich versuche doch bloß, nett zu sein, klar? Ich meine, einer muss ja was sagen, denn du tust es weiß Gott NICHT!“
    „ Fuck you“, sagte Vilde.
    „Wie bitte?!“ Benedicte blieb wie angewurzelt stehen. „ Fuck you. Warum sagst du das?“
    „Kannst du nicht einfach mal die Klappe halten?“, zischte Vilde. „Du redest und redest, und es kommt nur Müll dabei raus.“
    „Gar nicht!“
    „Es geht immer nur darum, wie toll du bist und wie armselig wir anderen sind!“
    „Das ist nicht wahr! So ein Quatsch!“
    „Es ist deine Einstellung, weißt du. Du strahlst das aus. Alle wollen was von mir. Mann, das ist übelst anstrengend. Ihr wisst ja gar nicht, wie gut ihr es habt, dass ihr nicht so beliebt seid. Das ist so unglaublich stressig, echt. Hör auf, Benedicte, hör einfach auf! Und lass Nora in Ruhe!“
    „Ich …“, begann Nora.
    „Ich hab Nora doch gar nichts getan!“ Benedicte war wie vom Donner gerührt. „Was soll das denn!?!“
    „Du machst andere Leute lächerlich!“
    „Hast du deine Tage, oder was?“, fauchte Benedicte.
    Nora sah, wie Benedictes Augen schmal wurden und sie die Lippen zusammenkniff.
    „Scheiße, Vilde. Du führst dich auf wie eine alte Schlampe.“
    „ Ich führe mich auf?“ Vilde stöhnte verächtlich.
    Nora ertappte sich dabei, wie sie die Hand in die Höhe reckte. Kann ich auch mal was sagen? Sie nahm sie wieder runter und sagte lauter als sonst: „Mir geht es gut.“
    Doch Vilde und Benedicte beachteten sie nicht. Nora war raus aus dem Spiel.
    Benedicte zeigte auf Vilde. „Du“, sagte sie, „du hackst immer auf mir rum. Du bist ja so …“
    „Ich hacke gar nicht auf dir rum.“
    „… was verfickt Besonderes. Dass du Leute nicht leiden kannst, die …“
    „Was interessieren mich die Leute!“
    „Nein, das kannst du nicht ab! Du kannst solche wie mich nicht leiden, die einfach normal und hübsch sind. Du kannst mich nicht leiden, weil ich es gut finde, so zu sein, wie ich bin. Du willst, dass ich mich verstelle und so abgehoben tue, so hach Gott, wie langweilig, diese schicken Klamotten und schönen Haare und tollen Typen. “
    „Haare?!?“ Vilde lachte laut. „Glaubst du, ich hab was gegen deine Haare? Glaubst du wirklich, ich würde auch nur einen Gedanken an das gebleichte Gestrüpp da verschwenden?“
    „Die sind nicht gebleicht!“
    „Ich kenne dich seit tausend Jahren, ich weiß, was du mit dei nen Haaren machst. Für wie dumm hältst du mich eigentlich?“
    „Wie dumm?“ Benedicte holte tief Luft und stieß ein tri umphierendes „ Hah!“ aus. „Willst du wirklich wissen, für wie dumm ich dich halte? Willst du das? Du bist so dumm, dass du nicht weißt, was ein Schwanz ist, selbst wenn du dich drauf setzt. Du bist so dumm, dass es dir aus den Ohren kommt! Du bist so dumm …“
    „ Fuck you! “ Vilde machte zwei schnelle Schritte auf Benedicte zu und hielt ihr den Mittelfinger unter die Nase.
    „Willst du dich jetzt etwa mit mir schlagen, oder was?“, grinste Benedicte. „Weil dir nichts mehr einfällt? Willst du dich prügeln?“
    „ Fuck … you … Benedicte.“
    „Denkst du, ich hab Angst vor dir?“ Benedicte lachte laut und gekünstelt. „Denkst du das wirklich? DASS ICH ANGST HABE?!?“
    Nora war wie erstarrt. Sie müsste was sagen, das wusste sie. Sie müsste dazwischengehen, der Sache ein Ende machen, die beiden dazu bringen, sich wieder zu vertragen, aber sie war wie gelähmt. Sie konnte nur danebenstehen und zusehen, wie Vilde und Benedicte sich ankeiften. Sie hatten sich schon oft gestrit ten, natürlich, sie kannten sich ja ein Leben lang. Aber so wie jetzt war es noch nie

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