Winterliebe: eine Anthologie aus fünf sinnlich-romantischen, humorvollen und homoerotischen Love Storys (German Edition)
Die Autor/innen
der Anthologie „ Winterliebe“
Raik Thorstad ist ein Nordlicht, das zwischen seinen Leidenschaften Schreiben und Musik (gelernter Musikalienhändler und Mitarbeiter diverser Musikmagazine) hin- und herpendelt, und sich unlängst für die Feder entschieden hat. Allerdings nicht für ein festes Genre. Psychologie, Historie, Endzeit, Fantasy. Warum sich Grenzen setzen?
Der Autorenblog: http://raikthorstad.blogspot.com
Nico Morleen: in Hattingen geboren lebt die Autorin auch heute noch im Ruhrgebiet. Schon seit ihrer Jugend schreibt sie aus Leidenschaft und verfasst seit einigen Jahren hauptsächlich homoerotische Liebes- und Fantasyromane.
Ihr Autorenblog: http://nicomorleen.blogspot.com
Chris P. Rolls: studierte Pädagogik in Hamburg, heute arbeitet sie als Reitlehrerin/Pferdetrainerin und betreibt einen Pferdehof. Schon früh dem Schreiben verfallen, liegt ihre besondere Leidenschaft im Bereich Fantasy und Homoerotik. Nach ihrer Gay Mystic Fantasyreihe "Die Anderen", schreibt sie nun an einer neuen homoerotischen Fantasystory.
Ihr Autorenblog: http://chrisrolls.blogspot.com
Karo Stein: lebt mit Ihrer Familie in einer kleinen Stadt im Harzvorland. Neben Ihrer Familie ist das Schreiben mittlerweile zu Ihrer größten Leidenschaft geworden. Sie hat sich auf homoerotische Belletristik spezialisiert.
Ihr Autorenblog: http://crazykath74.blogspot.com
Isabel Shtar hat Kunstgeschichte und Klassische Archäologie studiert. Verwurzelt in Norddeutschland gilt ihre Leidenschaft neben dem Schreiben dem Reisen sowie ihrem äußerst gelehrigen, aber nicht immer kooperativen Nymphensittich. Aktuell arbeitet sie an verschiedenen homoerotischen Romanen, die Fantastisches und Reales auf unterschiedliche Weise miteinander vermischen.
Liebe ist nicht das, was man erwartet zu bekommen, sondern das,
was man bereit ist zu geben.
Katharine Hepburn
Definitionssache
von Raik Thorstad (Tasmanian Devil)
23. Dezember
„Was soll das heißen? Ich kaufe seit 25 Jahren hier ein und bestelle immer über Nacht. Warum soll das plötzlich nicht mehr möglich sein?“
Verbietet irgendeine Regel des guten Geschmacks, dass man einer Kundin ein Buch an den Kopf wirft? Ich denke da an eine Gesamtausgabe von Wolfgang Hohlbein. In gebundener Ausführung.
„Frau Birnbach, es ist der 23. Dezember“, bemühe ich mich um Freundlichkeit und beschwöre meine bösen Finger, dass sie nicht nach dem weihnachtsroten Geschenkband greifen, u m Frau Kundin d amit zu erdrosseln. Es ist schwi erig, geduldig zu sein, wenn das Geschäft voll hektischer Menschen ist, die vom plötzlichen Auftauchen Weihnachtens übe rrascht wurden.
Ja, meine Damen und Herren, jedes Jahr am 24. Dezember ist Heiligabend. Seit über zweitausend Jahren.
„Was ist das denn für ein Argument?“, schnaubt es mir verständnislos entgegen.
„Normalerweise können wir uns darauf verlassen, dass unser Großhändler uns über Nacht beliefert. Aber bei diesem Wetter ...“ - seit heute Mittag tobt ein Schneesturm über halb Deutschland - „können wir nicht versprechen, dass wir morgen Ware erhalten.“
Kleinigkeiten wie die Tatsache, dass ich nicht weiß, ob die Auslieferung bereits geschlossen und das gewünschte Buch lieferbar ist, lasse ich unter den Tisch fallen. Die chaotischen Wetterzustände sind nicht zu übersehen. Das muss man begreifen.
Darüber hinaus: Seit wann geht der Sinn von Weihnachten verloren, wenn ein Geschenk nicht pünktlich da ist? Ist liebevolle Aufmerksamkeit drei Tage später weniger wert? Explodiert dann das Christkind?
Frau Birnbachs Oberlippe bebt vor Entrüstung. Ihre Augen bekommen den manischen Glanz einer Frau, die einer weihnachtlichen Katastrophe entgegenschleudert: „Nun hören Sie mal. Frau Kosenick hätte mir das Buch sicher noch besorgt. Wenn Sie keine Lust auf Ihren Beruf haben, dann ... dann ... bin ich die längste Zeit Ihre Kundin gewesen.“
Sie wendet sich ab und rauscht davon. Oder viel mehr würde sie gern rauschen, aber die Schlange hinter ihr ist so lang, dass sie nur schieben und schimpfen kann.
Hand aufs Herz. Ich sollte betroffen sein. Ich sollte im Sinne meines Chefs denken und einen charmanten Buchhändlertrick aus dem Hut zaubern, um Frau Birnbach zu besänftigen.
Aber ich will nicht.
Erstens hasse ich es, auf meine Kollegin Beate Kosenick angesprochen zu werden. Es ist
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