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Darkover 03 - Herrin der Falken

Titel: Darkover 03 - Herrin der Falken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Tramontana, und er mochte der Laranzu sein, für den diese Vögel bestimmt waren. Welch seltsame Wege das Schicksal nahm! Wenn sie bis nach Tramontana gelangte, konnte sie mit ihrer Gabe vielleicht für die Arbeit mit diesen Vögeln ausgebildet werden. »Eure Männer, die Geschick für die Jagd haben, sollten ein mittelgroßes Wild fangen und an die Vögel verfüttern. Ist das Fleisch zu frisch, müssen sie es sehr fein zerschneiden und Haut und Federn daranlassen.«
    »Ihren Speiseplan überlasse ich dir«, unterbrach Dom Carlo sie. »Und falls du irgendwelche Schwierigkeiten mit ihnen hast, sag es mir. Es sind wertvolle Geschöpfe, und ich will nicht, daß sie schlecht behandelt werden.« Er blickte zum sich rötenden Himmel empor. Die große Sonne hatte gerade den höchsten Punkt überschritten, wo, gerade eben noch sichtbar,
    Preciosa als dunkler Punkt schwebte. »Dein Falke bleibt in der Nähe, auch wenn er frei fliegt? Wie hast du ihn darauf trai-niert? Wie heißt er?« 
    »Preciosa, Sir.« 
    »Preciosa«, höhnte der Mann Alaric, der kam, um Dom Carlos Pferd zu satteln. »So nennt ein kleines Mädchen seine Puppe!“
    »Mach dich nicht über den Jungen lustig«, mahnte Dom Carlo leise, »bis du im Umgang mit den Vögeln mehr leistest als er. Wir brauchen sein Talent. Und du solltest besser für dein eigenes Tier sorgen – ein Chervine ist zwar kein Pferd, kann aber trotzdem gepflegt sein. Bedanke dich bei Rumal dafür, daß er den Stein in Graufells Huf gefunden hat!«
    »Oh, und wie dankbar ich ihm bin!« entgegnete Alaric mit saurer Miene und wandte sich ab. Romillys Stirn runzelte sich leicht vor Abneigung. Anscheinend hatte sie unter diesen Männern bereits einen Feind, obwohl sie ihm nichts getan hatte. War es taktlos gewesen, daß sie den Huf des Chervines behandelt hatte? Vielleicht hätte sie Alaric einfach sagen sollen, sein Tier lahme. Aber hatte er nicht gesehen oder gefühlt, daß das arme Ding hinkte. So mußte es sein, wenn jemand kopfblind war. Er war nicht imstande, mit einem stummen Tier zu kommunizieren. Mit der Unduldsamkeit der sehr Jungen dachte Romilly: Wenn er Tiere nicht besser versteht, sollte er nicht versuchen, eins zu reiten!
    Bald danach stiegen sie auf und ritten den ganzen Nachmittag weiter. Der Weg wurde jetzt steiler, und Romilly blieb ein bißchen zurück. In diesen Bergen war ein hier aufgewachsenes Chervine besser als ein Pferd. An manchen Stellen auf den schmalen Pfaden mußten Romilly, Orain und Dom Carlo absteigen und ihre Pferde am Zügel führen, während die Männer auf den hirschähnlichen Reittieren so sicher wie immer im Sattel saßen. Romilly hatte ihr ganzes Leben in den Bergen verbracht und fürchtete sich im allgemeinen vor nichts. Doch nun ging es an Abgründen leeren Raums vorbei, die ihr den Atem raubten. Sie biß sich auf die Lippe, um ihre Angst nicht zu zeigen. Immer weiter aufwärts ritten sie, durch kalte Nebelschichten und Wolken. Ihre Ohren begannen zu schmerzen, die Luft wurde ihr knapp, und ihr Herz hämmerte so laut, daß sie die Hufe der Pferde und Hirsch-Ponys auf dem Fels kaum noch hörte. Einmal trat sie einen Stein los und sah ihn den Steilhang hinunterspringen. Alle zehn oder fünfzehn Fuß schlug er auf, bis er in den Wolken unter ihnen verschwand.
    An der engsten Stelle des Passes hielten Orain und Carlo an. Sie standen dicht nebeneinander. Orain wies auf eine Ansammlung von Lichtern vor der dunklen Flanke des nächsten Gipfels. Er sprach sehr leise. Trotzdem verstand ihn Romilly, die mit den Pferden nachkam.
    »Da liegt sie. Nevarsin, die Stadt des Schnees, vai dom. Noch zwei oder höchstens drei Tagesritte, und Ihr werdet sicher hinter den Mauern von St. Valentin im Schnee sein.“
    »Und dein treues Herz kann ohne Furcht ausruhen, bredu! Alle diese Männer sind loyal, und selbst wenn sie wüßten –«
    »Flüstert nicht einmal davon, mein Lord Dom Carlo«, beschwor ihn Orain.
    Dom Carlo legte dem anderen Mann liebevoll die Hand auf die Schulter.
    »Deine Fürsorge war seit unserer Kinderzeit meine Zuflucht – wer anders als du soll dann an meiner Seite sein, Pflegebruder?«
    »Ach, dann werdet Ihr die Fürsorge von Dutzenden und Hunderten haben, mein –«, wieder unterbrach er sich, »– vai dom.“
    »Von keinem mit deiner Treue«, erklärte Dom Carlo freundlich. »Du wirst mit allem belohnt werden, was ich geben kann.«
    »Es ist Belohnung genug, dich wieder da zu sehen, wo du hingehörst, Carlo.« Orain wandte sich ab, um den

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