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Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya

Titel: Darkover 04 - Der Untergang von Neskaya Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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Soldaten die Grenze zwischen Linn und Ambervale überschritten, da erhoben sich die Vasallenführer wie ein Mann und warfen die Feinde aus ihrem Land. Gleich am folgenden Tag war Liane aufgebrochen, auf Lady Linns bestem Pferd und in ihrer Reisekleidung.
    »Da wart Ihr besser gerüstet als ich«, lachte Taniquel.
    Die drei erzählten sich Reiseanekdoten und andere Erlebnisse, bis Coryn müde wurde. Taniquel begleitete Liane zum Quartier der Laran-Arbeiter. »Schließlich bin ich nicht hergekommen, um eine Ruine zu besichtigen«, sagte Liane grimmig. »Ich möchte mich nützlich machen. Ich bin eine ausgebildete Überwacherin, und meine Hilfe wird hier gebraucht.«
    Taniquel fühlte eine fast schwesterliche Verbundenheit mit dieser energischen Frau. Sie waren beide mit nützlicher Arbeit gesegnet gewesen, die über Allianzen oder gezeugte Söhne hinausreichte. Taniquel zweifelte nicht an Lianes Zuneigung zu Coryn und fasste neuen Mut, als Liane darauf bestand, ihren alten Freund selbst zu pflegen.
    An einem kalten Morgen reiste Taniquel ab. Liane hatte Coryn die letzte Fleischpastete überlassen, nachdem sie sich erst zum Schein mit ihm darum gezankt hatte - ein Trick, um seinen Appetit anzuregen. Sie brachte Taniquel zur Tür und gab ihr einen flüchtigen Kuss auf die Wange.
    »Ich passe gut auf ihn auf und werde ihn nach Kräften pflegen«, versprach sie. »Aber seine Wunden kann ich auch mit den Künsten einer Überwacherin nicht vollständig heilen. Ich kann nur beten, dass die Zeit und Eure Liebe das ihre dazutun.«
     
    Coryn hatte Straßenkleidung angelegt und wartete auf Liane. Er hatte beschlossen, so oft spazieren zu gehen, wie es das Wetter erlaubte. Die Bewegung half ihm, sein körperliches Gleichgewicht wiederzufinden. Seine Augen konnten noch immer die Sonne und den herrlichen Tag sehen, seine Ohren vernahmen Kinderlachen und den Klang der Rryl, er konnte zusammenhängende Sätze bilden - und doch war ein Teil von ihm blind, taub und stumm.
    In Lianes Begleitung schlenderte er durch die Straßen von Neskaya. Er hinkte ein wenig, weil einige seiner Muskeln durch die inneren Verbrennungen beschädigt waren. Liane wandte ihm das Gesicht zu, als ahnte sie, was er dachte, wäre aber zu taktvoll, um ihn danach zu fragen. In ihren Rollen als Überwacherin und Patient hatten sie schon so oft über Coryns Zustand gesprochen, dass alles gesagt war. Coryn wusste, was mit ihm geschehen war; er wusste, dass seine Laran-Kanäle und Energonen-Knoten durch die extreme Überbeanspruchung sehr gelitten hatten. Er war sich ebenfalls darüber im Klaren, dass es noch viel zu früh war, um das gesamte Ausmaß seiner Verbrennungen festzustellen oder gar eine Prognose abzugeben, ob er sich mit der Zeit davon erholen würde. Weder Liane noch er hatten die Gewissheit angesprochen, die wie eine dunkle Wolke über ihnen schwebte, dass er nie mehr den Posten eines Bewahrers bekleiden und wahrscheinlich auch keine andere Turmarbeit mehr verrichten konnte.
    Mein Platz ist jetzt bei Taniquel in Acosta. Sie hatten jenen Teil der Stadt erreicht, von dem aus man die Ruinen des Turms sehen konnte, und Coryn wurde plötzlich klar, dass er keine Vorstellung von Lianes detaillierteren Zukunftsplänen hatte.
    »Ich weiß es selbst noch nicht genau«, erwiderte die Freundin.
    »Als ich herkam, wollte ich mich als Überwacherin und Heilerin zur Verfügung stellen, weil mir schien, in diesen Bereichen würde meine Hilfe am dringendsten gebraucht. Doch wenn der Winter vorbei ist, sind nur noch Bernardo und du pflegebedürftig, und ihn haben seine Verwandten nach Armida eingeladen.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, dass Bernardo sein Amt niederlegt«, meinte Coryn zweifelnd. »Es passt einfach nicht zu ihm, für den Rest seines Lebens träumend am Kamin zu hocken.«
    Liane schüttelte den Kopf. »Sein Herz ist der anstrengenden Matrix-Arbeit im Kreis nicht mehr gewachsen. Natürlich könnte er die Ausbildung von Novizen übernehmen - aber wo? Jeder andere Turm würde ihn einzig aus Mitleid beschäftigen, und dafür ist er zu stolz.« Liane seufzte. »Manchmal kommt es mir vor, als wäre mit Neskaya und Tramontana auch alles andere, was wir aufgebaut und wovon wir geträumt haben, zerstört. Ich glaube, nach deiner Abreise kehre ich nach Hause zurück und mache meiner Familie eine Freude, indem ich heirate.«
    »Ist das wirklich dein Wunsch?« Coryn blickte forschend in ihre großen grünen Augen.
    »Das hast du mich damals in Tramontana schon

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