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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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bedeckte mit einer eigenartig zärtlichen Geste den Ring. »Es ist mir gleich, was sie von mir denken, solange sie auf meine Worte hören. Sie sind erheblich wichtiger als meine armselige Person.«
    »Deine armselige Person? Ach, du warst schon immer zu bescheiden, Varzil, hast dich kleiner gemacht, als du bist. Das Schicksal und die Welt haben diese Haltung berichtigt. Du kannst nicht entkommen. Die Menschen nennen dich Varzil den Guten und den Herrn von Hali. Sie erzählen sich noch immer davon, wie du im Turm erschienst, in lebendes Licht gehüllt, als wärst du Aldones persönlich. Manche meiner Leute betrachteten das als ein Omen des Sieges, als Zeichen, dass Rakhals Macht endlich im Niedergang begriffen sei.«
    Darauf blickte Varzil zur Seite und winkte missbilligend ab. »Das ist zu viel. Es lag nicht in meiner Absicht, zur Legende zu werden.«
    »Liegt es überhaupt in jemandes Absicht? Zweifellos erzählen sich die Menschen in irgendeinem Winkel der Welt die gleiche Geschichte über mich, oder sie werden es in ein oder zwei Generationen tun. Varzil… « Carolin bemerkte, wie der Freund auf seine veränderte Tonlage reagierte. Ihre Blicke trafen sich, und die Jahre des Getrenntseins fielen von ihnen ab. »Varzil, geben wir ihnen etwas, worüber sie wirklich reden können.«
    »Du meinst, du willst mit dem Vertrag ernst machen? Es wird großen Widerstand geben. Könige sehen es gar nicht gern, wenn man ihren militärischen Möglichkeiten Grenzen setzt, solange ihre Nachbarn es nicht vor ihnen tun, und niemand wird das Wagnis auf sich nehmen wollen, den Anfang zu machen.« Varzils Miene erhellte sich. »Ich weiß nicht, ob es zu unseren Lebzeiten noch gelingen wird - oder überhaupt -, aber dieses glaube ich: dass es nur gelingen kann, wenn wir gemeinsam daran arbeiten.«
    Carolin breitete die Hände aus. »In dieser Hinsicht können wir lediglich unseren Teil beisteuern. Wer zuhören und sich uns anschließen wird, liegt in den Händen der Götter. Ich habe etwas anderes vor Augen, etwas, das wir gewiss gemeinsam erreichen können. Versprechungen genügen nicht, um den Menschen Hoffnung zu geben. Das habe ich in den Jahren meiner Verbannung nur zu deutlich erkannt. Ich konnte meinen Männern nicht Befehle erteilen und mich in einem sicheren Zelt verstecken. Um ihnen Mut zu machen, musste ich durchs Lager gehen, damit sie mich sahen und meine Stimme hörten. Gewöhnliche Menschen sind weder Tiere ohne jede Vorstellungskraft noch Götter unter ihresgleichen. Was sie jetzt brauchen, ist ein Symbol, ein konkretes Versprechen, dass die Zukunft nicht eine Wiederholung der Vergangenheit sein muss.«
    Varzils Augen weiteten sich, als er verstand. »Der Turm von Neskaya. Wir sprachen davon, ihn wieder aufzubauen, du und ich.«
    »Dass wir es täten und dass er eine Stätte des Lernens und der Dienstbarkeit werden sollte, fernab der erbärmlichen Verstrickungen in den Hader der Welt. Nun kann dieser Traum Wirklichkeit werden. Willst du mit mir zusammenarbeiten und nicht nur den materiellen Turm errichten, sondern auch den wahren Turm? Willst du der Bewahrer dieses neuen Neskaya werden, dieses Fanals der Hoffnung?«
    Unwillkürlich hatte Carolin die Hände ausgestreckt, wie so viele Male in den jüngst vergangenen Monaten, wenn ein Lehnsherr nach dem anderen seine Hand in die des Königs gelegt und sein Treuegelübde abgelegt hatte. Nach einem Augenblick des Zögerns reagierte Varzil. Er legte seine rechte Hand in Carolins Rechte und bedeckte sie mit dessen linker Hand, sodass sie einander durch diese Geste der immer währenden gegenseitigen Treue verbunden waren.
    »Von ganzem Herzen und mit aller Macht, die mir zur Verfügung steht, schwöre ich, dass ich will.« 



 

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