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Darkover 05 - Zandrus Schmiede

Titel: Darkover 05 - Zandrus Schmiede Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley / Deborah J. Ross
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den verrammelten Türen. Als Carolins Streitmacht durchbrach, entbrannten heftige Kämpfe. Manche trugen die Kleidung von Soldaten, aber nicht alle, und Carolin fragte sich, ob Orains Folterer wohl unter ihnen waren. Diese Männer waren keine Feiglinge; sie kämpften mit grimmiger Entschlossenheit. Aber Jandria und ihre Schwertkämpferinnen rückten energisch vor, trieben sie zurück.
    Sie nahmen den Hauptsaal und die Eingänge zu den Korridoren und nach oben führenden Treppen ein. Mit jeder verstreichenden Minute blieben weniger Verteidiger übrig. Ihr Blut besudelte die Schwelle eines Raumes, der nach Schmerz und Verzweiflung stank. Hier musste Orain gefangen gewesen sein, hier musste man ihm…
    Carolin richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die Gegenwart, auf das Klirren von Stahl, das Gewicht des Schwertes in seiner Hand, das Gebrüll der Männer um ihn herum. Die letzten von Lyondris Männern - vier waren noch auf den Beinen, aus der klaffenden Wunde am Oberschenkel eines fünften schoss das Blut - bezogen Stellung vor der Tür eines unauffälligen Nebenzimmers.
    »Halt!«, rief Carolin. »Ihr könnt nicht mehr gewinnen. Ergebt euch sofort, dann schone ich euer Leben.«
    »Niemals!«, brüllte einer der Männer. Er stand in Abwehrhaltung, das Schwert erhoben, die Augen groß vor Verzweiflung. »Wir werden ruhmreich untergehen!«
    »Es ist vorbei.« Die Tür schwang auf, und da stand Lyondri mit hängenden Schultern, als laste auf ihm ein unerträgliches Gewicht. Er trat vor, und das Licht schuf tiefe Schatten in seinem Gesicht. Seine Augen, grau mit blassen Wimpern, weiteten sich, als er hinter Carolin Jandria in ihrer roten Weste sah.
    »Es ist vorbei«, wiederholte er, wie um sich zu überzeugen. Dann hob er die Stimme. »Ergebt euch König Carolin. Das ist mein letzter Befehl an euch.« Obwohl er leise sprach, senkten die Männer ihre Waffen.
    Lyondri trat vor und machte Anstalten, vor Carolin niederzuknien. Carolin bat ihn, stehen zu bleiben, befahl aber seinen Männern, Lyondri zu durchsuchen und ihn an den Händen zu fesseln.
    Selbst im Sieg wage ich es nicht mehr, ihm zu vertrauen, wie ich es einst tat.
    »Willst du mir nicht einmal einen kleinen Dolch lassen, mit dem ich mir das Leben nehmen kann?«, sagte Lyondri unter bitterem Lächeln. »Dann bleibt dir dieses Vergnügen wohl vorbehalten.«
    »Du kennst König Carolin nicht, sonst würdest du so etwas nicht sagen«, knurrte Jandria.
    »Bist du auch hier, um dich an meiner Niederlage zu weiden?«, schnaubte Lyondri.
    »Nein«, antwortete sie mit einem Anflug von Traurigkeit. »Ich wollte nur sehen, ob von dem Freund, den ich einst liebte, noch etwas übrig ist.«
    »Du sprichst frei heraus und erwartest, so behandelt zu werden, wie du so viele andere behandelt hast«, sagte Carolin. »Um Orains willen, ich sollte dir bei lebendigem Leib die Haut abziehen lassen und Salz in jeden blutenden Streifen reiben. Aber dann würde ich mich nicht von dir unterscheiden, Lyondri, und deine Schlechtigkeit hätte doch noch triumphiert. Um meiner und der Seelenruhe deines unschuldigen Sohnes willen biete ich dir an, mit deinem Leben nach Gutdünken zu verfahren, solange du nie mehr einen Fuß über meine Grenzen setzt.«
    Lyondri zögerte. »Dann ist Caryl also bei dir? Das dachte ich mir schon, als er nicht in seinem Bett war. Mir bleibt nichts anderes übrig, als mich deinen Bedingungen zu fügen. Du hast meinen einzigen Sohn als Geisel gegen mich.«
    Er hält mich für ein Ungeheuer, weil er selbst eines ist.
    »Ich behalte Caryl bei mir, ja«, sagte Carolin, »aber nicht als Gefangenen, und ich werde dich auch nicht für deine Verbrechen bestrafen. Das muss schon dein eigenes Gewissen tun, wenn du noch eines hast.«
    Angewidert wandte Carolin einem Vetter, den er einst geliebt hatte, den Rücken zu und ging davon, um sich mit den anderen zu beschäftigen.
     
    Carolin ließ eine kleine Gruppe zurück, die Lyondris Hauptquartier umstellte, und ritt zur Burg weiter. Einige Wachen wollten verhindern, dass er den Vorplatz überquerte, aber als sie erkannten, wie gering ihre Chancen waren, und von seinem Angebot hörten, Milde walten zu lassen, sank ihnen der Mut, und sie ergaben sich, sodass es in der Burg selbst kaum zu Kämpfen kam.
    Genau wie Maura vorhergesagt hatte, hatte Rakhal sich in einem der oberen Türme verbarrikadiert. Carolin stieg an der Spitze eines Dutzends seiner besten Männer die letzten Stufen hinauf. Jeder Stein rief Erinnerungen in ihm

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