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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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folgen, und dieser hat dem gesetzmäßigen Hastur-König Treue geschworen«, sagte Geremy.
   »Wirklich? Wenn du das glaubst, solltest du sie lieber erst fragen.«
   Mit offensichtlicher Anstrengung hielt Geremy sich im Zaum. »Ich hatte geglaubt, wir hätten einen Friedensvertrag geschlossen, Dom Rafael.«
   »Einen Waffenstillstand für die Zeit, wo die Serrais-Armee dich belagerte. Aber jetzt ist die Armee zerschlagen, und ich bezweifle, ob Dom Eiric in den nächsten zehn oder mehr Jahren genug Männer zusammenbringen kann, um eine neue Armee ins Feld zu führen! Vorausgesetzt, daß wir ihn leben lassen. Und was das betrifft«, setzte er hinzu und gab einem seiner Leibwächter ein Zeichen, »bringt Dom Eiric weg und haltet ihn in sicherem Gewahrsam.«
   »In einem Verlies, mein Lord?«
   Dom Rafael musterte Eiric Ridenow von oben bis unten. »Nein. Das wäre zu hart für seine alten Knochen. Wenn er unter dem Wahrheitszauber schwört, nicht zu entfliehen, bis wir über sein Geschick bestimmt haben, werden wir ihn mit allen Bequemlichkeiten unterbringen, die seinem Rang und seinen grauen Haaren zukommen.«
   »Für jedes graue Haar auf meinem Kopf«, bemerkte Dom Eiric der Wahrheit entsprechend, »gibt es zehn auf deinem, Rafael di Asturien!«
   »Trotzdem werde ich Euch gut behandeln, bis Eure Söhne Euch auslösen können, denn sie werden Euch zu Hause brauchen, bis sie erwachsen sind. Kleine Jungen handeln unüberlegt, und sie könnten etwas versuchen, das zu gefährlich für sie ist.«
   Dom Eiric blickte finster, doch schließlich sagte er: »Bringt unsere Leronis her. Ich werde bei den Mauern von Serrais schwören, daß ich diesen Ort nicht verlasse, bis Ihr selbst mich freigebt, tot oder lebendig.«
   Bard lachte hart auf. »Nimm ihm einen stärkeren Eid ab als den bei den Mauern von Serrais, Vater, denn ich kann sie niederreißen, wann immer ich will.«
   Dom Eiric sandte ihm einen zornfunkelnden Blick zu, sprach jedoch kein Wort, denn er wußte, was Bard gesagt hatte, stimmte. Dom Rafael wies seinen Leibwächter an: »Bring ihn in ein gut ausgestattetes Zimmer und bewache ihn dort, bis ich ihm den Eid abnehmen kann. Du bürgst mir mit deinem Leben dafür, daß er nicht entflieht, bevor eine Leronis seinen Eid hat.«
   Geremy Hastur sah mit düsterer Miene zu, wie der alte Lord abgeführt wurde. »Verlaß dich nicht zu sehr auf meine Dankbarkeit, Cousin. Ich habe den Eindruck, du verfügst allzu selbstherrlich über meine Gefangenen.«
   »Mit deinen Gefangenen? Wann wirst du der Wahrheit ins Gesicht sehen, Cousin?« fragte Dom Rafael. »Deine Herrschaft hier ist zu Ende, und das werde ich dir beweisen.« Er gab Bard ein Zeichen, und dieser trat auf den Balkon hinaus.
   Vom Hof unten, wo die Soldaten untergebracht waren, klang wildes Jubelgeschrei herauf.
   »Der Wolf! Der Kilghard-Wolf!«
   »Unser General! Er hat uns zum Sieg geführt!«
   » Dom Rafaels Sohn! Lang lebe das Haus di Asturien!«
   Dom Rafael begab sich ebenfalls auf den Balkon und rief: »Hört mir zu, Männer! Ihr habt die Freiheit von Serrais gewonnen. Wollt Ihr Asturias den Hasturs übergeben? Ich erhebe Anspruch auf den Thron für das Haus di Asturien - nicht für mich selbst, sondern im Namen meines Sohns Alaric!«
   Zustimmendes Gebrüll ertränkte seine Worte. Als es wieder ruhig geworden war, sagte Dom Rafael: »Jetzt seid Ihr an der Reihe, mein Lord Geremy. Fragt, ob es da unten Männer gibt, die zwölf Jahre lang unter Hastur-Herrschaft leben wollen, bis Ardrins Sohn Valentine zum Mann herangewachsen ist.«
   Bard hatte das Gefühl, er könne Geremys Haß und Zorn schmecken, so dicht erfüllte er die Luft. Aber der junge Mann sprach nicht. Er trat schweigend auf den Balkon. Ein paar Rufe wurden laut: »Keine Hasturs!« und »Nieder mit den Hastur-Tyrannen!«, aber nach kurzer Zeit verstummten sie.
   »Männer von di Asturien!« rief Geremy. Seine Stimme war ein kräftiger, volltönender Baß, der den gebrechlichen Körper, der sie beherbergte, Lügen strafte. »In vergangenen Zeiten eroberte Hastur, der Sohn des Lichts, dieses Reich und setzte die di Asturiens als seine Vertreter ein. Ich stehe hier für König Valentine, Sohn Ardrins. Seid ihr Verräter, Männer, daß ihr gegen euren rechtmäßigen König rebelliert?«
   »Wo ist denn dieser König?« rief ein Mann in der Menge. »Wenn er unser rechtmäßiger König ist, warum ist er nicht hier und wird unter seinen

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