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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Untertanen aufgezogen?«
   »Wir wollen keine Marionettenkönige der Hasturs hier«, brüllte ein anderer. »Geh zurück nach Hali, wo du hingehörst, Hastur!«
   »Wir wollen einen echten di Asturien auf dem Thron, keinen Hastur-Lakai!«
   »Wir in Asturias küssen keinem Hastur den Arsch!«
   Die Rufe wurden lauter, und Bard hörte mit wachsender Befriedigung zu. Irgendwer warf einen Stein. Geremy zuckte nicht. Er hob eine Hand, und der Stein explodierte mit blauer Flamme. Die Männer japsten und brachen dann in Wutgeschrei aus.
   »Wir wollen keine Hexenkönige in Asturias!«
   »Wir wollen einen Soldaten, keinen verdammten Laranzu! «
   » Dom Rafael! Dom Rafael! Wer tritt ein für König Alaric?« riefen sie, und dazwischen hörte man sogar: »Bard! Bard di Asturien! Wir wollen den Kilghard-Wolf!«
   Ein zweiter Stein flog durch die Luft und verfehlte Geremy nur um eine Handbreit. Er machte sich nicht die Mühe, ihn abzulenken. Dann schleuderte jemand eine Handvoll Pferdemist, den er im Hof aufgelesen hatte, und er klatschte auf die purpurne Robe. Geremys Friedensmann faßte seinen Herrn beim Ellenbogen und zog ihn vom Balkon hinunter.
   Dom Rafael fragte: »Glaubt Ihr immer noch, Ihr könntet den Thron von Asturias in Besitz nehmen, Dom Geremy? Vielleicht sollte ich Königin Ariel und dem Volk von Carcosa Euren Kopf schicken, damit die Lady sich ihre Diener in Zukunft sorgfältiger aussucht.«
   Geremys Lächeln war ebenso grimmig wie das des alten Mannes. »Ich würde es dir nicht raten. König Valentine liebt seinen Spielgefährten Alaric, aber ich zweifle nicht daran, daß Königin Ariel ihn überreden könnte, dir ein Gegengeschenk zu schicken.«
   Bard trat mit geballten Fäusten vor, aber Dom Rafael schüttelte den Kopf. »Nein, mein Sohn, kein Blutvergießen hier. Wir haben nichts gegen die Hasturs, solange sie ihr eigenes Land regieren und die Hände nicht nach unserm ausstrecken. Aber du wirst mein Gast bleiben, bis sich mein Sohn Alaric wieder unter diesem Dach befindet.«
   »Glaubst du, Carolin von Carcosa wird mit einem Usurpator verhandeln?«
   »In dem Fall«, erklärte Dom Rafael, »werde ich Euch mit Freuden so lange Gastfreundschaft gewähren, wie Ihr wünscht, mein Lord. Sollte ich nicht lange genug leben, um Zeuge Eurer Rückkehr nach Carcosa zu sein, so habe ich einen Enkel, der die Regentschaft für meinen Sohn Alaric übernehmen wird.« Zu Bard sagte er: »Führe unseren königlichen Gast in seine Räume - er ist königlich in Carcosa, obwohl er das niemals in Asturias sein wird. Und bringe Diener dort unter, damit es ihm an nichts fehlt und damit er nicht geht und die Wälder erforscht und dann vielleicht fällt und sein lahmes Bein beschädigt. Wir müssen sehr gut für den Sohn König Carolins sorgen.«
   »Ich werde dafür sorgen, daß er sich in seiner Kammer mit Studien und Meditationen beschäftigt und nicht Gefahr läuft, sich mit körperlichen Übungen zu verletzen«, antwortete Bard und legte Geremy eine Hand auf die Schulter.
   »Komm, Cousin.«
   Geremy schüttelte die Hand ab, als habe sie ihn verbrannt. »Du verdammter Bastard, faß mich nicht an!«
   »Die Berührung macht mir kein Vergnügen«, gab Bard zurück. »Ich bin kein Liebhaber von Männern. Du willst auf meine höfliche Aufforderung hin nicht kommen? Nun, dann… « Er winkte zwei Soldaten. »Lord Hastur fällt das Gehen schwer; er hat ein lahmes Bein, wie ihr seht. Bitte, helft ihm in sein Zimmer.«
   Geremy schrie und schlug um sich, als die stämmigen Soldaten ihn packten und davontrugen. Dann erinnerte er sich an seine Würde, gab nach und ließ sich abführen. Aber der Blick, den er auf Bard zurückwarf, verriet, daß er bis zum Tod mit ihm kämpfen würde, sollte er eine Gelegenheit dazu finden.
   Ich hätte ihn töten sollen, als es mir möglich war , dachte Bard wütend. Aber ich hatte ihn durch einen unglücklichen Zufall gelähmt, ich konnte ihn nicht töten, als er unbewaffnet war.
   Ich hätte Geremy lieber als Pflegebruder und Freund statt als Feind. Welcher Gott haßt mich, daß dies geschehen konnte?

Der Machtwechsel in Burg Asturias wurde ohne große Schwierigkeiten innerhalb weniger Tage vollzogen. Man mußte ein paar von Geremys loyalen Männern hängen, weil sie eine Palastrevolution organisierten. Aber einer der Laranzu roch den Plan heraus, bevor er allzu weit gediehen war. Bald war alles ruhig. Bard hörte von Melisandra, daß

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