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Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche

Titel: Darkover 07 - Die Zeit der Hundert Koenigreiche Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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ihr. Er hatte von einer Laran -Gabe gehört, die mit einem Gedanken töten konnte. Besaß Melisandra diese Gabe? Nein, denn sonst hätte sie ihn in Verteidigung ihrer Keuschheit bestimmt niedergestreckt...
   »Wissen ihre Leroni , daß wir kommen?«
   »Ich bin sicher, sie wissen, daß wir in der Nähe sind. Die Anwesenheit all dieser Männer und Tiere kann niemandem, der Laran hat, verborgen bleiben. Aber Rory und ich haben unsere Gaben so gut wie möglich abgeschirmt, und so wollen wir hoffen, daß sie glauben, wir seien noch viel weiter entfernt. Wir haben den alten Meister Ricot und Dame Arbella bei den Vorratswagen gelassen und sie angewiesen, falsche Bilder auszusenden, als sei die Armee immer noch bei ihnen… Jetzt können wir nichts anderes tun als warten.«
   Sie warteten. Kyrrdis senkte sich dem Horizont entgegen, und der östliche Himmel zeigte gerade den ersten rötlichen Schimmer, als Melisandra Bards Arm berührte. »Dort unten ist der Befehl zum Angriff gegeben worden.«
   Bard sagte grimmig: »Dann werden wir als erste angreifen.« Er winkte seinen Pagen heran und trug ihm auf, den Befehl weiterzugeben. Er war nicht müde, obwohl er drei Nächte lang nur wenig geschlafen hatte. Jetzt knabberte er an einem harten Brötchen, in das ein Stück Fleisch eingebacken war. Es schmeckte wie Leder, aber er wußte aus Erfahrung, daß ihn Schwindel oder Übelkeit befielen, wenn er mit leerem Magen in die Schlacht ritt. Bei anderen Männern war es genau umgekehrt. Beltran hatte immer gesagt, wenn er nur einen Bissen zu sich nehme, müsse er erbrechen wie eine schwangere Frau - warum dachte er jetzt an Beltran? Warum mußte sich dieser Geist auf seine Schulter setzen?
   Sie würden sich also einen Weg durch die angreifende Serrais-Armee hauen, um Schloß Asturias und Geremy Hasturs wertloses Leben zu retten. Und würden sie dann angreifen? Glaubte Geremy wirklich, er könne in Anwesenheit von Dom Rafaels Armee seinen Anspruch auf den Thron durchsetzen? Glaubte Geremy, der Waffenstillstand werde einen Augenblick länger dauern, als Dom Rafael es gut dünkte? Und doch hatte er Dom Rafael gebeten, seine Armee hierherzubringen.
   Wie viele Männer in der Armee würden sich hinter Dom Rafael stellen? Wahrscheinlich paßte es den meisten ebenso wenig wie ihrem Anführer, einen Hastur auf dem Thron zu sehen.
   Unter ihnen blitzte ein Lichtschimmer auf, und Bard gab schnell einen Befehl.
   »Fackeln!«
   Überall wurden Fackeln hinter ihren Abschirmungen hervorgeholt. Ein Feuerpfeil zog einen langen, kreischenden Kometenschweif in den Mittelpunkt der Serrais-Armee.
   »Attacke!« brüllte Bard.
   Mit dem alten Schlachtruf der di Asturiens stürzten sich die Krieger den Berg hinab auf die Armee von Serrais, und während der Feind gegen die Mauern von Asturias anzurennen begann, griffen sie ihn von hinten an.
   Als die rote Sonne tropfend über die östlichen Berge emporstieg, war die Serrais-Armee in Stücke gehauen, und die Überlebenden flohen in völliger Verwirrung. Schon Bards erster Angriff, bei dem die Hälfte ihrer Nachhut getötet oder verwundet wurde, hatte ihnen den Mut genommen. Es war ihnen nicht gelungen, auch nur ein einziges Katapult oder eine andere Kriegsmaschine einzusetzen oder ihr Haftfeuer zu entzünden; das hatte Bard alles erbeutet. Dann hatte Bard ein paar Haftfeuer bomben in die feindlichen Reihen schleudern lassen, die überall explodierten und die übriggebliebenen Pferde in wilde Flucht jagten, und dann war alles vorbei bis auf das Abschlachten und die letztendliche Kapitulation. Die Bewaffneten innerhalb der Burg hatten ihnen mit Pfeilschüssen von den Mauern Deckung gegeben, und gegen Schluß hatten die Leroni sich zusammengeschlossen und Schrecken unter der Serrais-Armee verbreitet, so daß die letzten Männer schreiend flohen, als seien alle Dämonen aus Zandrus neun Höllen hinter ihnen her. Bard, der selbst schon gegen Laran -Terror gekämpft hatte, dachte, daß die Teufel wahrscheinlich echt waren - und wenn nicht, kam es auf dasselbe hinaus, solange die Serrais-Leute sie für echt hielten.
   Dom Eiric Ridenow von Serrais war gefangengenommen worden. Als Bard mit seinen Bannerträgern in die Burg einritt, diskutierte man bereits darüber, ob man ihn als Geisel für das Wohlverhalten der anderen Serrais-Lords behalten, gegen Lösegeld und den Eid, Neutralität zu wahren, wieder nach Hause schicken oder als Beispiel für andere, die versuchen mochten,

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