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Darkover 12 - Der verbotene Turm

Titel: Darkover 12 - Der verbotene Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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einige von ihnen außer Kraft setzen, wenn ich kann, aber über Nacht ist das nicht möglich. Das Gesetz ist, was es ist.«
    »Callistas Vater war mit unserer Heirat einverstanden. Hat das keine gesetzliche Bedeutung?«, wollte Andrew wissen.
    »Er liegt im Sterben, Andrew! Er kann noch heute Nacht sterben, und ich bin nur Regent von Alton unter dem Rat, sonst nichts.« Er sah tief beunruhigt aus. »Nur wenn wir mit einer nach dem Gesetz von Valeron geschlossenen Ehe vor den Rat treten könnten... «
    »Was ist das?«, fragte Andrew, und Callista erklärte mit tonloser Stimme: »Eine Frau von der Aillard-Domäne aus den Ebenen von Valeron errang einmal eine Ratsentscheidung zu ihren Gunsten, die seitdem als Präzedenzfall dient. Ob es sich nun um eine Freipartner- oder eine andere Ehe handelt, keine Frau kann gegen ihren Willen von dem Vater ihres Kindes getrennt werden. Damon meint, wenn du mit mir ins Bett gehen und mich am besten gleich schwängern würdest, hätten wir eine Möglichkeit, dem Rat zu trotzen.« Sie verzog das Gesicht. »Ich möchte jetzt noch kein Kind –und noch weniger möchte ich es auf Befehl des Rates – wie eine Stute, die zum Decken geführt wird. Aber immer noch besser das, als dass ich einen Mann heiraten muss, den der Rat aus politischen Gründen wählt, damit ich seine Kinder gebäre.« Sie sah kläglich von Damon zu Andrew. »Nur wisst ihr, dass es unmöglich ist.«
    Damon erklärte ruhig:
    »Nein, Callista. Diese Ehe, das weißt du, steht oder fällt damit, ob du morgen vor den Rat treten und beschwören kannst, dass sie vollzogen worden ist.«
    Entsetzt, in die Enge getrieben schrie sie auf: »Willst du, dass ich ihn dieses Mal töte?«, und begrub das Gesicht in den Händen. Damon kam um den Tisch und drehte Callista sanft zu sich. »Es gibt einen anderen Weg, Callista. Nein, sieh mich an. Andrew und ich sind Bredin. Und ich bin stärker als du. Du könntest mich mit allem treffen, was du gegen Andrew geschleudert hast, und mehr, und doch könntest du mich nicht verletzen!«
    Schluchzend wandte sie sich ab. »Wenn ich muss. Wenn ich muss. Aber, o gnädige Avarra, ich wollte, dass das in Liebe geschieht, wenn ich bereit war, nicht in einem Kampf auf Leben und Tod!«
    Ein langes Schweigen entstand, in dem nur Callistas ersticktes Weinen zu hören war. Diese Laute zerrissen Andrew das Herz, aber er vertraute darauf, dass Damon einen Ausweg für sie fand.
    Endlich sagte Damon fest: »Dann gibt es nur einen Weg, Callista. Varzil sagte mir, dein Geist müsse von den Spuren befreit werden, die die Jahre als Bewahrerin auf deinem Körper hinterlassen haben. Ich kann deinen Geist befreien, und dann wird dein Körper frei sein, wie er es bei der Winterblüte war.«
    »Du hast behauptet, dass sei nur eine Illusion gewesen«, stammelte sie.
    »Ich hatte Unrecht«, gestand Damon. »Erst vor kurzem ist es mir gelungen, alle Steinchen zusammenzusetzen. Um euretwillen wünschte ich, du und Andrew wäret im Stande gewesen, euren Instinkten nachzugeben. Aber jetzt... ich habe Kireseth-Blüten hier, Callista.«
    Sie begriff, und vor Entsetzen flogen ihre Hände an ihren Mund. »Sie sind tabu! Sie sind jeder im Turm ausgebildeten Person verboten!«
    »Aber«, entgegnete Damon, und seine Stimme war sehr sanft, »unser Turm richtet sich nicht nach den Gesetzen von Arilinn, Breda, und ich bin nicht unter jenen Gesetzen Bewahrer. Was glaubst du, warum sie tabu wurden, Callista? Weil, wie du erlebt hast, unter dem Einfluss der Kireseth-Blüten selbst eine Bewahrerin ihre Immunität gegen menschliche Regungen, gegen Leidenschaft und Begehren nicht aufrechterhalten kann. Die Droge ist ein telepathischer Katalysator, und mehr, noch viel mehr als das. Nach den Lehren der Türme ist es unvorstellbar, dass gar kein Grund besteht, einer Bewahrerin Keuschheit aufzuerlegen, außer für eine begrenzte Zeit, wenn sie anstrengende Arbeit tun muss. Ganz bestimmt sind lebenslängliche Einsamkeit und Abgeschlossenheit unnötig. Die Türme haben ihre Bewahrerinnen mit grausamen und unnötigen Gesetzen geknechtet, schon vom Zeitalter des Chaos an, als das Jahresende-Ritual in Vergessenheit geriet. Ich vermute, damals hat es zur Zeit des Mittsommerfestes stattgefunden. Bei diesem Fest werden heute den Frauen in allen Domänen im Andenken an Cassildas Gabe für Hastur Blumen und Früchte geschenkt. Aber wie wird die Mutter der Domänen immer dargestellt? Mit der goldenen Glocke des Kireseth in den Händen! Das war das alte

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