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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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uns in wenigen Minuten gebracht werden«, meldete sie, »und ich habe einen Nusskuchen im Backofen gerochen. Eine der Frauen erzählte mir, auch für unsere Gildenschwestern, die hier gewohnt hätten, sei einer gebacken worden.« Sie goss kochendes Wasser über die Kräuter.
       »Das ist Schwarzdorn. Er regt das Herz an und macht außerdem rotes Blut. Das wird dir helfen, dich ans Gebirge zu akklimatisieren.« Sie kniete neben Cholayna nieder. »Trinke jetzt, und bleib ruhig liegen. Morgen hat sich dein Körper vielleicht an die Höhe hier gewöhnt, und du kannst mit uns weiterreiten.«
       Cholayna trank den bitteren Tee ohne Protest, sie rümpfte nur ein bisschen die Nase über den Geschmack. Schwach fragte sie: »Und wenn ich mich nicht akklimatisiere?«
       »Dann warten wir, bis du im Stande bist zu reisen«, antwortete Magda prompt. Wenn eine von ihnen zu krank zum Weiterreisen war, hatten sie wenigstens eine gute Entschuldigung, falls Acquilara darauf bestand, sie sollten mit ihr kommen.
       Jede weitere Diskussion verhinderte die Ankunft ihres Frühstücks, serviert auf mehreren Tabletts, so schwer, dass jeweils zwei Mädchen sie tragen mussten, Magda beschenkte die Frauen großzügig und setzte sich vor den Berg von frischem warmem Brot, Weizenmehl- und Nusskuchen, reichlich Butter, Honig und Apfel-Nuss-Konserve, gekochten Eiern und duftenden Pilzsoßen. Vanessa und Camilla griffen herzhaft zu, aber Cholayna brachte nichts hinunter. Magda überredete sie, ein bisschen Honigbrot zu ihrem Tee zu essen. Es hatte jedoch keinen Sinn, Cholayna ungewohnte Speisen aufzudrängen. Wahrscheinlich hätte sie sie doch nicht bei sich behalten.
       Jaelle kam nicht zurück. Bestimmt frühstückte sie mit den Lehrmädchen im Stall und horchte sie aus. Den Frauen, die das Geschirr abräumten, folgten bald andere, die die saubere Wäsche brachten. Camilla bat, die Werkstatt der Handschuhmacherinnen besichtigen zu dürfen, und ging mit ihnen. Magda machte sich daran, Socken zu stopfen. Von jeher tat sie das ungern, aber noch weniger gern trug sie Socken mit Löchern, vor allem in diesem Klima. Vanessa folgte ihrem Beispiel, und so saßen sie still beisammen und besserten ihre Sachen aus.
       Cholayna schrieb, auf Kissen gelehnt, in ihrem kleinen Buch. Das Feuer prasselte munter auf dem Herd; die Frauen hatten einen riesigen Vorrat an Brennholz gebracht. Es war friedlich in dem Zimmer. Allmählich sah Magda in ihren Alpträumen nicht mehr als eben Alpträume.
       Cholaynas heftiger Husten brachte alle Sorgen zurück. Was würde Jaelle herausfinden? Was würde geschehen, wenn Acquilara sie rief, bevor Cholayna reisefähig war? Magda goss noch einmal Tee für sie auf und redete ihr zu, recht viel zu trinken.
       »Cholayna, wenn es dir in einem oder zwei Tagen nicht besser geht, kann das bedeuten, dass du zu den Menschen gehörst, die sich an das Gebirge einfach nicht akklimatisieren können. Wir wissen jetzt, wo Lexie und Rafaella sind. Würdest du mir deine Stellvertretung anvertrauen und dich von Vanessa nach Thendara zurückbringen lassen? Ihr braucht nicht über die Pässe, ausgenommen den Scaravel. Ihr könnt die Große Nordstraße nehmen, die gut markiert ist und auf der jederzeit viel Verkehr herrscht. Ich möchte es nicht auf mein Gewissen laden, dass du ernsthaft krank wirst… «
       »Davon kann gar nicht die Rede sein, Magda. Es war mein freier Entschluss mitzukommen, niemand hat mich gezwungen, und du bist in keiner Weise verantwortlich.«
       »Trotzdem«, stimmte Vanessa ein, »die Höhenkrankheit ist gefährlich. Sag mir, siehst du deine Umgebung verwischt?«
       »Nein, nein, nichts dergleichen!«, antwortete Cholayna ungeduldig. »Ich bin müde, und das Essen bekommt mir nicht recht. Ein Tag Ruhe bringt das wieder in Ordnung.«
       »Das hoffe ich sehr«, sagte Magda, »aber wenn nicht, ist deine einzige Rettung, dass du in geringere Höhe kommst. In Nevarsin wirst du dich nicht erholen. Und hinter Nevarsin wird es schlimmer, viel schlimmer. Vertraust du mir nicht, dass ich für Lexie tun werde, was ich kann?«
       Cholayna streckte den Arm aus und berührte Magdas Hand. Es war eine Geste echter Zuneigung. »Das ist keine Frage des Vertrauens, Magda. Wie lange kennen wir uns schon? Aber ich habe auch Alexis ausgebildet. Ich kann - nein, ich will sie jetzt nicht im Stich lassen. Gerade du müsstest das verstehen.« Sie begegnete Magdas frustriertem Blick mit einem Lächeln.
     

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