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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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gesagt.«
       »Und vielleicht wurde sie hergeschickt, um festzustellen, wie entschlossen wir sind«, meinte Jaelle. »Sie hat ja gewiss ihr Bestes getan, uns zu entmutigen.«
       »Den Eindruck hatte ich gar nicht«, widersprach Magda. Sie fand, Kyntha sei bewunderswert offen gewesen. »Falls sie jedoch ihren Vorgesetzten einen Bericht erstatten muss, warten wir vielleicht besser, bis sie es getan hat und das Urteil gesprochen ist. Sie versprach doch, vielleicht werde man uns helfen oder uns sogar führen.«
       »In einem stimmen wir wohl alle überein«, meinte Vanessa. »Sie wurde zu uns gesandt, und sie ist kein Mitglied - der anderen Mannschaft. Allerdings tat sie, als hätten Cholayna und ich nicht die geringsten Chancen, in die Nähe jenes Ortes zu gelangen. Nur ihr beiden, und vielleicht noch Magda.« Sie betrachtete Magda ein wenig erstaunt. »Ich stellte fest, dass sie sich gegen dich benahm, als seist du Darkovanerin.«
       Magda dachte bei sich, dass ihr das selbst hätte auffallen müssen. Tatsächlich gehörte sie ja zu den Darkovanern. Wirklich? Oder machte sie sich das nur vor? Und warum stellte sie sich zu diesem späten Zeitpunkt diese Frage und zog ihre eigenen Motive in Zweifel? Sie war zu weit gegangen, um noch umkehren zu können.
       »Dann sollten wir so bald wie möglich aufbrechen«, fasste Jaelle zusammen.
       Magda überlegte. »Warten wir lieber, ob die Hilfe kommt, auf die sie anspielte.«
       »Ich bin dagegen«, erklärte Camilla, »und wisst ihr, warum? Sie sagte, sie könne uns nicht dabei helfen, Lexie und Rafaella zu retten. Sie behandelte Cholayna und Vanessa wie unwillkommene Gäste, obwohl sie hier freundlich und fürsorglich aufgenommen worden sind. Ich sehe die Sache so: Warten wir auf Hilfe, wird sie uns um den Preis gewährt werden, dass wir euch zwei -« sie nickte zu den beiden Terranerinnen hin »- sofort zurückschicken und alle Hoffnung aufgeben, Rafaella zu retten. Darauf werde ich mich nicht einlassen.«
       »Ich auch nicht«, stimmte Magda ihr zu. »Also packen wir.« Schüchtern setzte sie hinzu: »Bisher hat es keine von uns tun wollen, aber ich glaube, es ist unsere letzte Zuflucht. Ich bin bereit, Lexie und Rafaella mit Laran zu folgen, ganz gleich, in wessen Händen sie sein mögen. Und du, Jaelle?«
       »Ich habe Angst, wir könnten… jene andere finden«, antwortete Jaelle ängstlich.
       Camilla schüttelte den Kopf. »Wenn sie in ihrer Gewalt sind, wie ich allmählich argwöhne, bleibt uns keine andere Wahl. Ich sehe Lexie und Rafaella, und ich sehe - sie. Shaya, ist es das, was du Laran nennst?«
       Jaelle bekam keine Gelegenheit, darauf zu antworten. Zuerst betraten zwei der Helferinnen den Raum. Dann kam die alte Frau, die Cholayna gepflegt hatte, und setzte sich mit freundlichem Gesicht zu ihnen.
       Und ihr folgte eine kleine, stämmige Person. Magda blinzelte ungläubig. Wäre der terranische Legat persönlich hereinspaziert gekommen, hätte sie nicht überraschter sein können.
       »Das sieht ja ganz so aus, als halte die Hellers-Gruppe der Brücken-Gesellschaft ein Treffen ab«, lachte die Frau. »Will mir niemand auch nur guten Tag sagen?«
       Sie alle waren zu erstaunt, um zu sprechen. Endlich krächzte Cholayna mit ihrer immer noch heiseren Stimme: »Ich hätte es mir denken können. Hallo, Marisela.«

25. Kapitel
    »Marisela! Wie bist du hergekommen?« wollte Jaelle wissen.
       »Genau wie ihr. Ich bin geritten, wenn ich konnte, zu Fuß gegangen, wenn ich nicht reiten konnte, und geklettert, wenn ich musste«, antwortete Marisela. »Doch da ich wusste, wohin ich wollte, habe ich natürlich bis Nevarsin den direkten Weg genommen.«
       »Du hättest es uns sagen können«, brummte Camilla.
       »Ja«, bemerkte Marisela trocken, »ich hätte dir bei jedem Schritt des Weges die Hand halten können. Sei nicht dumm, Camilla. Was ich Margali sagte, gilt immer noch. Es steht mir nicht frei, über die Angelegenheiten der Schwesternschaft mit Außenseitern zu sprechen, und das schließt ihren Aufenthaltsort und den Weg dahin ein.«
       »Wenn sie es so schwierig machen, sie zu erreichen«, fragte Camilla, »woher sollen wir dann wissen, dass es der Mühe wert ist?«
       »Ihr könnt es nicht wissen. Niemand hat euch gezwungen zu kommen. Darüber musst du dir ganz klar sein, Camilla. Es stand bei dir, jeden Augenblick in sichere Gefilde und zu allem, was du dir in deinem Leben aufgebaut hast, zurückzukehren.

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