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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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 »Ich weiß nicht, ob es Sitte in Eurem Land ist, dass Frauen lesen und schreiben lernen… «
       »Ich kann lesen, ja.« Kyntha streckte die Hand nach dem Brief aus. Sie las ihn mit Bedacht, und ihre Lippen bewegten sich, als sei er in einer fremden Sprache geschrieben.
       »Was wünscht ihr von mir? Wenn es die Schwesternschaft der Weisen ist, die eure Freundin sucht, muss euch doch klar sein, dass sie schon versagt hatte, bevor sie auszog«, stellte Kyntha fest.
       »Könnt Ihr uns helfen, sie zu retten?«, fragte Jaelle.
       »Nein.« Das war endgültig und ließ keinen Raum für eine Diskussion oder einen Streit und machte mehr Eindruck als ein Dutzend Proteste oder Entschuldigungen.
       »Trotzdem muss ich es um unserer Freundschaft willen versuchen«, erklärte Jaelle.
       »Wenn du es musst, dann musst du. Aber hüte dich, in Entwicklungen hineingezogen zu werden, die sie in Gang gesetzt hat. Und wenn es dir gelingt, sie vor den Folgen ihrer eigenen Torheit zu retten, was dann? Willst du dein ganzes Leben lang über sie wachen, damit sie nie wieder einen Fehler begeht?«
       Vanessa fiel ein: »Wenn sie unwissentlich in das Gebiet Eurer heiligen Schwesternschaft eingedrungen ist, würdet ihr sie dann bestrafen?«
       »Bestraft der Schnee das Kind, das sich ohne Mantel und Kapuze und Stiefel verirrt? Erfriert das Kind deshalb nicht?«
       Damit, dachte Magda, war dem Gespräch wieder einmal der Garaus gemacht. Jaelle versuchte es von neuem: »Könnt Ihr uns helfen, den Weg zu der Stadt zu finden, wo die Schwesternschaft wohnt?«
       Noch abweisender antwortete Kyntha:
       »Wüsste ich den Weg zu diesem Ort, hätte ich geschworen, ihn nicht zu verraten. Das weißt du. Warum fragst du also?«
       »Weil ich weiß, dass es Frauen gibt, die in der Stadt waren und zurückgekommen sind«, sagte Jaelle. »Warum soll ich nach einem Schlüssel für ein fremdes Schloss suchen, wenn ein höfliches Klopfen an der Tür mir vielleicht den Zutritt verschaffen wird?«
       Zum ersten Mal huschte ein flüchtiges Lächeln über Kynthas Gesicht.
       »Einige haben Zutritt gefunden. Es steht mir nicht zu, dir zu sagen, du würdest nicht eingelassen. Wer hat dir von diesem Ort erzählt?«
       »Unter anderem meine Pflegemutter. Allerdings dachte ich nie daran, ihn zu suchen. Aber jetzt, so scheint mir, ist die Zeit dafür gekommen.«
       »Und deine Gefährtinnen? Sprichst du auch für sie?«
       Jaelle öffnete den Mund und schloss ihn wieder. Dann sagte sie: »Nein. Sie sollen selbst sprechen.«
       »Gut.« Kyntha sah eine nach der anderen an, und das Schweigen wurde drückend. Endlich ergriff Cholayna das Wort. »Ich habe nicht die Absicht, in Eure Stadt einzudringen. Mir geht es nur um die eine der jungen Frauen. Sie ist in dem Brief erwähnt.«
       »Ist sie deine Tochter oder deine Liebhaberin? Oder ist sie ein Kind, dass du sie vor den Folgen ihrer Taten zu bewahren wünschst, Tochter Chandiras?« Magda staunte, dass Kyntha sich nach der hastigen Massenvorstellung Cholaynas Namen gemerkt hatte.
       »Nichts davon. Sie war meine Schülerin; ich habe sie ausgebildet. Ich trage die Verantwortung für ihr Versagen.«
       »Arroganz«, stellte Kyntha fest. »Sie ist eine erwachsene Frau. Ihr Versagen ist auf ihren eigenen Entschluss zurückzuführen, und sie hat das Recht, für ihre eigenen Fehler geradezustehen.«
       Vanessa unterbrach in streitbarem Ton: »Wenn es in Eurer Stadt verboten ist, einer Freundin zu helfen, hoffe ich, dass ich sie nie betreten werde. Wollt Ihr wirklich behaupten, dass ihr ein solches Gesetz habt?«
       Kyntha hielt Vanessas Blick lange Zeit fest. Dann antwortete sie ernst. »Deine Absichten sind gut. Das waren auch die des Kindes, das den Jungen der Tigerkatze zu einem warmen, gemütlichen Plätzchen in seinem Bett verhelfen wollte. Du weißt nicht, was du tust, und du wirst nicht verschont werden, weil du bewundernswerte Motive hast.«
       Ihre Augen richteten sich auf Camilla. »Suchst du die Stadt, oder bist du nur aus dem beklagenswerten Wunsch hier, das Schicksal deiner Freundinnen zu teilen?«
       »Wenn Ihr über Freundschaft oder gar über Liebe verächtlich denkt«, schnaubte Camilla, »ist es mir gleichgültig, was Ihr von mir haltet. Ich habe meine eigenen Gründe, diese Stadt zu suchen, und Ihr habt mich bisher nicht überzeugt, dass ich Recht daran täte, sie Euch anzuvertrauen. Welchen Beweis habe ich, dass sich der Schlüssel

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