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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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eintraf, hatte ich noch Hoffnung. Hat sie bei dem schweren Sturm nicht hier Zuflucht gesucht, gibt es zwei Möglichkeiten. Entweder ist sie anderswo sicher - « sie sprach mit sorgfältiger Betonung und einem Seitenblick zu der alten Frau hin, und Magda erkannte, dass sie auf Acquilara und ihre Gefolgsleute anspielte » - oder sie ist tot. Denn sonst gab es nirgendwo ein Obdach, und niemand hätte das Unwetter im Freien überlebt. Ich ertrage den Gedanken nicht, sie könne sich in der Gewalt von… « Sie blinzelte zornig, und Magda merkte, dass sie Mühe hatte, die Tränen zurückzuhalten.
       Die alte Frau beugte sich zu Marisela vor, berührte ihre Hand und tröstete sie: »Du darfst hoffen, dass sie Sicherheit im Tod gefunden hat, Großtochter.«
       Cholayna folgte dem allen mit konzentrierter Aufmerksamkeit. Es musste sie wegen der Sprache, die sie benutzten, große Mühe kosten, dachte Magda, obwohl Cholayna die beste Sprachschulung im ganzen Imperium genossen hatte. Jetzt ergriff sie zum ersten Mal das Wort.
       »Marisela, mir geht es wie Vanessa. Ich kann nicht glauben, was ich da höre. Sind diese Leute so eifersüchtig, dass sie Lexie und Rafaella tatsächlich den Tod wünschen, damit sie nicht in irgendeine religiöse Häresie verwickelt werden? Das schlägt alles, was ich schon von Bigotterie gehört habe! Ich bin diesen Frauen dankbar, sie haben mir das Leben gerettet, haben Vanessa davor bewahrt, fürs Leben gelähmt zu werden, haben uns alle gastfreundlich aufgenommen. Trotzdem finde ich das schrecklich!«
       Wieder antwortete darauf die alte Frau, langsam, als versuche sie, sich Cholayna über eine unübersteigliche Barriere hinweg verständlich zu machen.
       »Du bist unwissend. Diese Alte kann dir nicht in wenigen Minuten die Weisheit einer Lebensspanne geben. Aber wenn du dir nichts Schlimmeres vorzustellen vermagst, als einfach zu sterben, bist du mehr als unwissend. Möchtest du nicht lieber sterben, als gewisse Dinge tun? Jene, deren Namen wir nicht aussprechen… « Sie brach ab, runzelte die Stirn und schüttelte in offenkundiger Verzweiflung den Kopf.
       »Wie soll ich es dir begreiflich machen? Möchtest du nicht lieber sterben, als ein hilfloses Kind zu foltern? Möchtest du nicht lieber sterben, als deine innerste Ehre zu verraten? Es ist die Freude jener, andere etwas tun zu sehen, dem sie, wie sie geglaubt haben, den Tod vorgezogen hätten, und sie tun es doch aus schwacher Furcht vor dem Sterben, weil sie über den Tod nichts wissen und noch weniger glauben.« Sie wurde zornig. »Und ihren Namen auszusprechen, heißt, sie in deinen Geist einzuladen. Denke ruhig, diese Alte hasse dich, dass sie die Gefahr auf sich nimmt, um dich, Schwester, in deiner Unwissenheit eine Krume Weisheit zu lehren.«
       Magda sah Jaelle an, und plötzlich fand das alles in ihrem Geist einen Zusammenhang, ob es nun Laran war oder etwas, das tiefer ging. Es stimmte mit dem überein, was Jaelle gestern Abend gesagt hatte: Wir werden sowieso alle sterben.
       Magda dachte an die furchtbaren Dinge, die Menschen im Lauf der Geschichte ihren Mitmenschen angetan hatten, weil sie den Tod fürchteten: Wachposten, die ihre Brüder und Schwestern in Konzentrationslagern zu Tode quälten, die Massenschlächtereien der Kriege, in denen die tötende Partei sich rechtfertigte, sie wäre sonst von der anderen Partei getötet worden, der grässlichste Verrat auf Grund dieser schändlichen Furcht - Ich werde alles tun, alles, ich will nicht sterben… Es war schlimm genug, wenn Menschen Böses taten, weil sie es in ihrem Wahnsinn für gut hielten, wie die religiösen Ungeheuer, die andere verbrannten, hängten oder vierteilten, um ihre Seelen zu retten. Aber welche Rechtfertigung gab es für jemanden, der all dies tat, nur weil die Alternative sein eigener Tod war? Einen kurzen Augenblick lang empfand Magda wilde Freude. Fast wie eine körperliche Wahrnehmung durchfuhr sie die Erkenntnis, wie stark das Leben ist und wie wenig der Tod damit zu tun hat.
       Es war ihr alles ganz klar bewusst, ihre intensive Liebe zu Jaelle, natürlich, darum habe ich mein Leben für sie aufs Spiel gesetzt, ihre völlig andere Liebe zu Camilla. Ihre Liebe schloss auch diese lächerliche alte Frau ein. Sie kennt Cholayna nicht einmal, und doch riskiert sie für sie das, was sie als sehr realen spirituellen Tod ansieht. Sie fürchtet, Acquilara und ihre Bande in ihren Kopf einzuladen, und doch tut sie es, weil sie uns

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