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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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antwortete Cholayna. »Ich habe gesehen, wie sie Marisela töteten. Dann schlugen sie dir über den Kopf, Magda, und packten mich. Mag sein, dass ich eine von ihnen erstochen habe, bevor sie mir das Messer entrissen. Die verdammte Hexe Acquilara warf mir eine Tonne Ziegelsteine an den Kopf, an mehr erinnere ich mich nicht.«
       »Und dann sind wir hier aufgewacht«, ergänzte Vanessa und klammerte sich im Dunkeln an sie beide. »Was nun?«
       Magda lachte freudlos. »Du hast versucht, Rakhaila zu überreden, dich hierher zu bringen. Sie sagte: ›Sei vorsichtig, um was du bittest, die Göttin könnte es dir geben!‹ Und wir finden uns in Acquilaras Festung wieder. Wenn Lexie und Rafaella noch am Leben sind, haben wir genau den richtigen Ort erreicht, um sie zu retten. Oder sie auszulösen.«
       Cholayna nickte. Ihr dunkles Gesicht verzerrte sich vor Schmerz. Wieder fasste sie nach ihrem Kopf.
       »Wer weiß? Früher oder später kommen sie bestimmt. Wenn sie uns für tot hielten, hätten sie kaum Decken an uns verschwendet. Ich sehe nichts davon, dass sie Marisela hier für ein anständiges Begräbnis aufgebahrt oder sonst ein Werk der Nächstenliebe verrichtet hätten.«
       Magda erschauerte. »Bitte nicht«, flehte sie.
       Cholayna beugte sich zu ihr und hielt sie fest. »Nun, nun, ich weiß, du hast sie geliebt, wir alle haben sie geliebt. Aber wir können nichts mehr für sie tun, Magda. Sollte ich allerdings diese dreckige Zauberin jemals vor die Spitze meines Messers bekommen… Im Augenblick müssen wir an uns selbst denken und überlegen, wie wir hier hinauskommen. Was ist mit Jaelle und Camilla? Wisst ihr, ob sie tot sind oder noch leben?«
       Magda erinnerte sich an nichts weiter, als dass sie Marisela in einem Strom von Blut hatte fallen sehen.
       »Ich habe gesehen, wie sie dich, Magda, und dich, Cholayna, niederschlugen«, berichtete Vanessa. »Jaelle und Camilla waren außer Sicht hinter einer Biegung des Weges. Vielleicht waren sie schon ein gutes Stück voraus und haben erst gemerkt, dass wir verschwunden waren, als sie stehen blieben und vergeblich auf uns warteten.«
       »Wisst ihr, wie lange das her ist?«, fragte Cholayna. Keine von ihnen hätte die leiseste Ahnung, wie viel Zeit vergangen und ob es Nacht oder Tag war. Auch befanden sie sich völlig im Ungewissen darüber, wie groß die Zahl ihrer Gegnerinnen war, welche Waffen sie besaßen, welche Pläne sie hegten und ob Jaelle und Camilla tot waren.
       Doch Magda empfand die völlig irrationale Überzeugung, sie seien am Leben.
       »Ich glaube, nein, ich bin sicher, ich würde es fühlen, wenn eine von ihnen oder beide tot wären«, behauptete sie.
       »›Sicher sein‹ ist kein Beweis«, meinte Vanessa. Cholayna unterbrach sie:
       »Da irrst du dich. Magda hat eine sehr intensive Psi-technische Ausbildung gehabt. Eine andere, wahrscheinlich sogar bessere, als man sie im Imperium bekommt. Ich möchte sagen, ihre Gefühle sind ein Beweis, ein sehr zuverlässiger Beweis.«
       »Da magst du Recht haben«, räumte Vanessa nach einem Augenblick des Überlegens ein, »aber was hilft uns das? Sie wissen doch nicht, wo wir sind oder wie sie uns retten können.«
       Magda war es vorerst genug, dass ihre Liebhaberin und ihre Freipartnerin dem Schicksal Mariselas entgangen waren. Sie selbst und ihre beiden terranischen Landsmänninnen befanden sich dagegen in der Gewalt einer grausamen und skrupellosen Frau, die möglicherweise eine Art von Laran besaß - sie dachte daran, wie Acquilaras Blick Camilla niedergeschmettert hatte.
       Sie könnte uns ebenso einfach töten wie uns ansehen!
       Vanessa spürte ihr Zittern und drückte Magda fest an sich.
       »Frierst du? Hier, wickele dich in meine Decke. Machen wir es uns bequem, so lange wir es noch können. Vielleicht ist es Abend, und sie schlafen erst einmal die ganze Nacht hindurch, bis sie kommen und uns holen. Da versuchen wir am besten, auch zu schlafen.«
       Schweigend drängten sie sich unter den Decken zusammen. Magda nahm die Angst und die bösen Vorahnungen der beiden anderen wahr, den Schmerz, der mit der Kälte in Cholaynas Muskeln und Knochen kroch. Sie wollte sie behüten, sie beide beschützen, aber sie war machtlos.
       Wie viel Zeit verging, wussten sie nicht. Eine Stunde, zwei? Magda fiel immer wieder in Halbschlaf und hörte unzusammenhängende Wörter, sah verschwommene Lichter, die sich in fremde Gesichter verwandelten. Dann

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