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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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schreckte sie wieder auf und erkannte, dass sie nichts gehört und gesehen hatte und immer noch zwischen Cholayna und Vanessa in der Dunkelheit und Kälte ihres Gefängnisses lag. Sie hielt es für einen weiteren dieser kurzen Träume, als ein Licht auftauchte. Da verkrampfte sich Vanessas Körper neben ihr, und sie flüsterte: »Sie kommen!«
       Es war das Licht einer Fackel, das in Taillenhöhe auf und ab hüpfte, als werde es getragen. Es kam näher. Das war keine Illusion. Es war auch kein Feuer am Ende eines langen Stocks, sondern eine kleine, helle Taschenlampe, und gleich darauf sah Magda, wer sie in der Hand hielt.
       Lexie Anders beugte sich über sie und sagte: »Stehen Sie auf, Lorne, und kommen Sie mit. Sehen Sie das?« Sie ließ einen Gegenstand aufblitzen, und Magda keuchte. Das war ein Bruch aller gesetzlichen Vereinbarungen zwischen Terranern und Darkovanern.
       »Das ist eine Lähmpistole«, erklärte Alexis. Magda sah nur zu gut, was es war.
       »Zu Ihrer Information, sie ist auf tödliche Wirkung eingestellt. Mir wäre es lieber, ich würde nicht gezwungen, sie zu benutzen, aber ich schwöre, dass ich sie benutzen werde, falls Sie mir Schwierigkeiten machen oder es mit irgendwelchen törichten Heldentaten probieren. Stehen Sie auf. Nein, Van, Sie bleiben, wo Sie sind. Ich will mich nicht mit euch beiden gleichzeitig abgeben.«
       »Anders, um Himmels willen, arbeiten Sie mit diesen Leuten zusammen?« Cholayna war außer sich. »Wissen Sie, was sie sind? Wissen Sie, dass sie Marisela kaltblütig ermordet haben?«
       »Das war ein Irrtum«, antwortete Alexis Anders. »Acquilara war sehr ärgerlich darüber. Marisela hatte sich ihnen in den Weg gestellt, das war alles.«
       In eiskaltem Zorn erklärte Cholayna: »Ich bin überzeugt, Marisela würde sich freuen, das zu erfahren.«
       »Ich hatte nichts damit zu tun, Cholayna, und ich weigere mich, deswegen Schuldgefühle zu haben. Warum musste Marisela sich auch einmischen?«
       »Sich einmischen? Sie ging ihren legitimen Angelegenheiten nach!«, schrie Magda.
       Lexie hob die Lähmpistole. »Sie wissen verdammt gar nichts darüber, Lorne. Sie haben keine Ahnung, was hier auf dem Spiel steht und was Marisela vorhatte. Deshalb halten Sie den Mund und kommen mit. Wenn Sie frieren, wickeln Sie sich in die Decke.«
       Langsam kroch Magda zwischen Vanessa und Cholayna hervor. Cholayna streckte die Hand aus und hielt sie zurück.
       »Für die Akten, Anders. Insubordination, Pflichtvergessenheit, unbefugtes Eindringen in ein verbotenes Gebiet, Besitz einer illegalen Waffe und Verletzung des Vertrages zwischen dem Imperium und den ordnungsgemäß konstituierten planetaren Behörden. Sie wissen doch, dass Sie Ihre Karriere fortwerfen?«
       »Sie sind eine sture alte Hexe«, erwiderte Lexie. Schockiert erinnerte Magda sich, dass Vanessa die gleichen Ausdrücke benutzt hatte, aber sie hatte sie liebevoll gemeint. »Sie wissen nicht, wann Sie geschlagen sind, Cholayna. Sie können immer noch mit dem Leben davonkommen; ich dürste nicht nach Blut. Aber Sie täten gut daran, den Mund zu halten, weil ich nicht glaube, dass Acquilara besonders tolerant gegenüber Terranern ist. Ich warne Sie, sprechen Sie kein Wort mehr.«
       Wieder eine befehlende Geste mit der Lähmpistole. Magda berührte Cholaynas Hand und sagte leise: »Bringe dich nicht für mich in Gefahr. Dies ist eine Sache zwischen ihr und mir. Ich möchte wissen, was sie will.«
       Magda stellte sich auf die Füße und merkte, dass sie am ganzen Körper zitterte. Kam das von der Lähmpistole, die drohend auf sie gerichtet war, kam es von der Kälte oder einfach von dem Schlag auf den Kopf, der genau die Stelle ihrer früheren Gehirnerschütterung getroffen hatte? Sie bemerkte das befriedigte Glitzern in Lexies Augen.
       Sie denkt, ich fürchte mich vor ihr, und aus irgendeinem Grund freut sie das. Nun, sollte Lexie bei dieser Meinung bleiben. Magda fürchtete sich wohl ein bisschen davor, dass die Lähmpistole in Lexies Hand aus Versehen losgehen könnte, aber vor Lexie selbst fürchtete sie sich gar nicht.
       Sie hat nicht mit der Wimper gezuckt, als Cholayna ihr diese Liste von Beschuldigungen an den Kopf warf. Das kann zweierlei bedeuten. Entweder hat sie sich damit abgefunden, dass ihre Karriere zerstört ist - oder es ist nicht ihre Absicht, Cholayna, die gegen sie aussagen könnte, am Leben zu lassen.
       Lexie winkte abermals mit der

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