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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Cholayna. Du würdest dich in größere Gefahr als wir alle begeben, weil jeder sofort sieht, dass du keine Eingeborene bist.« Darkover, eine der »verlorenen Kolonien«, stellte unter allen von Menschen besiedelten Planeten eine Ausnahme dar. Die ersten Einwanderer gehörten einer Gruppe an, die auf den Britischen Inseln zu Hause war, und deshalb war die ganze Bevölkerung weiß.
       Cholayna gab zurück: »Welche Rolle spielt das da draußen in der Wildnis? Man wird denken - falls wir jemanden treffen, der überhaupt denkt - , dass ich deformiert, verbrannt oder vielleicht von Sklavenhaltern aus den Trockenstädten tätowiert worden bin oder dass ich, wie einige der Frauen im Gildenhaus anfangs glaubten, an einer schrecklichen Hautkrankheit leide. Oder sie halten mich für einen Nichtmenschen.« Cholayna zuckte die Schultern. »Sprich mit dem Lager, Vanessa. Ich sehe besser erst Magdas Versorgungsliste durch, damit wir nichts doppelt bestellen. Hast du genug Sonnenschutzsalbe und eine Reserve an Sonnenbrillen?«
       Magda hatte sich einmal mit knapper Not vor einer Stampede von wilden Chervines der Kilghardberge in Sicherheit bringen können. Das waren Geweih tragende Tiere, die Ähnlichkeit mit dem terranischen Rotwild hatten. So ähnlich wie damals war ihr jetzt auch zu Mute. Was würden Camilla und Jaelle sagen?
       Cholayna entschuldigte sich, eilte in ihre Wohnung und kam mit einem überraschend kleinen Bündel persönlicher Habseligkeiten zurück.
       »Alles andere außer den Stiefeln kann ich vom Lager bekommen. Da wartet man schon auf mich. Gehen wir. Karten fertig, Vanessa? Ich habe meiner Mitarbeiterin gesagt, dass sie mich auf unbegrenzte Zeit vertreten muss, es handele sich um ein kosmisches Top-Secret, und sie dürfe es vor Haldane erst erwähnen, wenn ich zehn Tage weg sei. Wahrscheinlich glaubt sie, sich während meiner Abwesenheit so einnisten zu können, dass sie unentbehrlich wird. Nichts könnte mir gleichgültiger sein. Los.« Sie hängte sich das Bündel über den Arm.
       »Wartet«, bat Vanessa. »Ich komme auch mit.«
       »Sei nicht dumm, Vanessa. Du kannst nicht… «
       »Wer hier dumm ist, bist du«, erklärte Vanessa, »aber du hast kein Monopol darauf. Erstens: Ich habe Berge bestiegen, seit ich sechzehn Jahre alt war. Ich habe ein nur aus Frauen bestehendes Team bei der ersten Bezwingung des Montenegro-Gipfels auf Alpha geführt. Das ist einer der Gründe, warum ich nach Darkover geschickt wurde; ich weiß alles über ein strenges Klima. Und du musst zugeben, dass Darkover ungewöhnlich ist, was das Klima angeht - besonders in den Hellers. Zweitens: Ich bin ebenfalls Mitglied der Brücke, und was Lexie vorhat, ist ein Hohn auf alles, was die Brücke auf Darkover anstrebt, und deshalb ist es ebenso meine Angelegenheit wie ihre oder deine. Und drittens… « Sie hob die Hand, als Cholayna versuchte, sie zu unterbrechen. »Wenn du auch noch eine verwaltungstechnische Begründung hören willst, die Personalabteilung hat das Recht, die psychische und physische Kondition eines jeden zu überprüfen, der auf einen Feldeinsatz geht. Versucht nur, ohne mich aufzubrechen. Ich werde dafür sorgen - nein, der Legat wird dafür sorgen, dass keine von euch zum Tor des HQ hinauskommt.«
       »Das ist nur um Fingernagelbreite von einer Erpressung entfernt«, murmelte Cholayna.
       »Verdammt richtig.« Vanessa sah sie herausfordernd an. Nach einem Augenblick brach Cholayna in Lachen aus.
       »Dann wollen wir alle zusammen verrückt spielen! Zehn Minuten, Vanessa. Wir treffen uns vor dem Lager.«

    In der Stadt hielt Cholayna die Parka-Kapuze ihrer daunengefütterten Jacke mit ihrem unbezahlbaren Besatz von außerweltlichem Pelz fest um das Gesicht. Der verabredete Treffpunkt war ein ihnen bekanntes Lokal. Zu dieser Stunde war es nur halb voll. Ein paar Gardisten genehmigten sich ein mittägliches Bier oder ein Gericht aus gekochten Nudeln. Ein kleinerer Kreis von Gardisten spielte vorn Pfeilwerfen, aber bald entdeckte Magda die hohe, magere Gestalt Camillas, ein Messer in der Hand, inmitten der Gruppe.
       »Beweise es!«, rief einer der Männer. »Hör auf zu prahlen, und leg deinen Einsatz hin!«
       »Ich nehme euch euer Geld ungern ab«, sagte Camilla mit ihrer sanften Stimme und ließ das Messer fliegen. Es traf den Pfeil genau, säbelte die Federn von dem splitternden Schaft und grub sich so dicht neben die metallene Pfeilspitze in das Holz, das man kein Haar mehr

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