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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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war knapp. Ich bin seitdem nicht mehr so hungrig gewesen, und ich hoffe, es auch in Zukunft nie wieder zu sein.«
       Jaelle blickte zum Himmel. »Wir sollten uns schlafen legen. Dies Wetter mag sich noch einen Tag halten, aber wenn es umschlägt, dann wahrscheinlich endgültig. Nördlich des Dämmerungspasses sind wir im Vorgebirge. Ich möchte nicht zehn Tage in einer Schneehöhle festsitzen! Und wenn wir Rafaella einholen wollen, müssen wir bedenken, dass sie mit leichterem Gepäck reist als wir.«
       Jaelle hatte diese Tätigkeit jahrelang ausgeübt. Oft hatte ihr Leben oder das Leben von einem Dutzend anderer Leute von ihrem richtigen Urteil über das Wetter abgehangen. Ohne Diskussion ging Vanessa, Camilla bei den Pferden zu helfen, während Cholayna sich daranmachte, die Schlafsäcke auszupacken.
       Sie schliefen in einem Kreis, die Füße der letzten Glut des ersterbenden Feuers zugekehrt.
       Magda blickte zu den Sternen auf, die heute an dem selten klaren Himmel Darkovers sichtbar waren. Was würde Rafaella zu den Terranerinnen in ihrer Gesellschaft sagen, wenn sie sie einholten?
       Als habe Magda ihren Gedanken laut ausgesprochen, meinte Jaelle: »Sie wollte ja, dass ich noch ein paar Leute mitbringe, die sich für gefährliche Reisen und ein raues Leben eignen, die Leder kauen… «
       »Und Befehle entgegennehmen können«, ergänzte Magda trocken. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass Vanessa und Cholayna dazu geneigt waren.
       Und wenn sie Rafaella nicht einholten? Dann machten sie auf der Suche nach einer Stadt, die es vielleicht nicht einmal gab, einen gefährlichen Ritt durch das wildeste, unerforschteste Gebiet Darkovers, das sogar die Darkovaner niemals betraten. Der Rücken tat ihr weh; sie war nicht mehr an einen harten Ritt gewöhnt. Sie dachte an Shaya und sah plötzlich wie eine Vision ihr friedlich zu Armida schlafendes Kind vor sich.
       Was tue ich hier? Ich habe jetzt eine Familie, ein Kind, ein Heim und Arbeit, die ich liebe, und da jage ich in der Wildnis einem Traum, einer Sage nach… Die Gesichter Damons und Callistas schienen sie vorwurfsvoll anzusehen. Warum mache ich bei diesem Wahnsinn mit? Ich hätte es Jaelle überlassen sollen - Rafi ist ihre Partnerin, Rafi mag mich nicht einmal. Und für Cholayna steht ihre Karriere auf dem Spiel, sie ist aus gutem Grund dabei.
       Magda entschloss sich, am Morgen mit aller Festigkeit zu erklären, sie gehe die ganze Sache nichts an. Dann wollte sie nach Armida zu all den geliebten Menschen und vor allem zu ihrer Tochter reiten.
       Doch als sie einschlief, überkam sie gegen ihren Willen wieder das erregende Gefühl, eine unbekannte Straße vor sich zu wissen, die in ein noch von keinem Terraner betretenes Land führte, das wahrscheinlich noch keine Frau außer den fremden Leroni je gesehen hatte. Durch die Träume dieser Nacht geisterte das Krächzen von Krähen.

    Vier Tagesritte nördlich von Thendara schlug das Wetter um. Gegen Mittag rieselten schwere Schneeflocken langsam vom Himmel, jede so groß wie Jaelles Handfläche. Leise fluchend stöberte Jaelle in ihrem Gepäck nach Fausthandschuhen und einer warmen Mütze.
       »Ich hatte gehofft, wir würden vor Einsetzen des Schneefalls über den Ravensmark-Pass kommen. Der Weg über diese Felsleisten ist schwierig. Die längere Route durch Hammerfell ist besser, aber ich habe auf das Wetter gesetzt und geglaubt, wir könnten einen Tag gewinnen und Rafaella einholen. Im letzten Dorf erzählte mir jemand, oberhalb von Ravensmark hätten die Regenfälle des Sommers ein Stück des Wegs weggespült. Bei gutem Wetter würde das keine Rolle spielen. Jetzt aber… « Sie hielt inne und spähte ins Weite.
       Vanessa fragte: »Dann sollen wir umkehren und die Straße nach Hammerfell einschlagen?«
       Jaelle schüttelte den Kopf, und eine lose Strähne ihres kupferfarbenen Haars stahl sich unter ihrer Kapuze hervor. »Dazu ist es zu spät. Wir würden zwei Tage verlieren. Und wir haben keine Möglichkeit, in Erfahrung zu bringen, welchen Weg die anderen genommen haben. Magda, kannst du uns nicht helfen?«
       Magda fing auf, was sie dachte; das tat sie fast automatisch die ganze Zeit. Sie hätte inzwischen daran gewöhnt sein müssen. Ihr fiel ein, wie sie ihr Laran benutzt hatte, um vor Jahren Jaelle in Bergen wie diesen nachzuspüren. Bedauernd schüttelte sie den Kopf.
       »Dazu steht mir keine von beiden nahe genug.«
       »Aber du hast Lexies Gehirn

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