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Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft

Titel: Darkover 14 - Die schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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dass man einen Beutel mit Kupfer unbewacht mitten auf dem Marktplatz stehen lassen kann und ihn unberührt findet, wenn man ein halbes Jahr später wiederkommt«, erinnerte Jaelle sie. »Nur haben sie dann vielleicht ein kleines Schutzdach über dem Beutel errichtet, damit ihm der Winterregen nicht schadet.«
       »Das ist mir wohl bekannt«, sagte Camilla gereizt. »Aber bist du schon einmal in diesem besonderen Dorf gewesen? Kennst du diese Leute, Shaya?«
       »Eigentlich nicht. Ich war jedoch schon in vielen, vielen Bergdörfern zu Gast, die diesem sehr ähnlich sind.«
       »Das beweist gar nichts«, brummte Camilla. »Geht ihr alle nur baden, ich bleibe hier und halte Wache.« Kein Einwand brachte sie davon ab. Schließlich wurde vereinbart, in zwei Schichten zu baden, zuerst Jaelle und Vanessa, dann Magda, Cholayna und Camilla. Das bedeutete, dass in jeder Gruppe eine Person unverletzt, gesund und im Waffenhandwerk geübt war.
       »Es gefällt mir immer noch nicht«, murrte Camilla, als Jaelle und Vanessa loszogen, saubere Kleidung über dem Arm. »Diese Leute würden uns allein der parfümierten Seife wegen die Kehle durchschneiden! Sie mögen von vornherein geplant haben, unsere Gruppe aufzuspalten, damit wir uns nicht wirksam verteidigen können. Wir hätten außerhalb des Dorfes lagern und Posten aufstellen sollen.«
       »Du bist furchtbar argwöhnisch, Camilla«, tadelte Cholayna sanft. Sie kniete auf dem Boden und brachte ein Feuer in Gang. »Was mich betrifft, ich bin entzückt, dass ich baden kann!«
       »Das wäre ich auch - an einem anständigen Ort. Oder glaubst du, im Gegensatz zu euch Terranern bin ich gern schmutzig? Aber hier würde ich mich sicherer fühlen, wenn ich im Dreck der Straße schliefe.«
       »Camilla«, fragte Magda außer Hörweite der anderen, die frische Kleidung auspackten, »ist das eine Vorahnung? Ist das dein Laran?«
       Camilla kniff die Lippen zusammen. »Du weißt, was ich davon halte. Du und Jaelle, ihr seid Leroni des Verbotenen Turms. Hättet ihr es nicht zuerst merken müssen, wenn etwas daran wäre? Man braucht kein Laran, um zu wissen, dass ein Schurke ein Schurke ist. Laran!«, schnaubte sie noch einmal verärgert und wandte sich ab.
       Magda machte sich Sorgen, denn aus gutem Grund respektierte sie Camillas Intuitionen. Doch die Gruppe war bereits aufgeteilt, und ihr Kopf und ihr verletzter Arm taten schrecklich weh, so dass sie nur ungern auf das Bad verzichtet hätte. Einen Überfall wollte sie in Kauf nehmen, wenn sie vorher nur ein Bad und eine gute, warme Mahlzeit bekam.

14. Kapitel
    In einer Ecke des Raums raschelte es leise. Blitzartig hatte Camilla das Messer gezogen und einen Satz zu der verborgenen Stelle hinter der Tür gemacht. Sie kam zurück und zerrte jemanden am Handgelenk mit sich: eine Frau, nicht mehr jung, der das dunkle Haar in locker geflochtenen Zöpfen über den Rücken hing. Sie unterschied sich von den anderen Leuten des Dorfes nur dadurch, dass sie, wie Magda bemerkte, körperlich sauber war.
       »Wer bist du?« Camilla packte das Handgelenk der Frau so fest, dass sie quietschend zusammenzuckte, und gab ihren Worten Nachdruck, indem sie ihr Messer schwang. »Was willst du hier? Wer schickt dich?«
       »Ich wollte nichts Böses«, wimmerte die Frau. »Bist du - bist du Shaya n’ha M’lorya?«
       Jaelle war ein Trockenstädter-Name und in den Kilghardbergen sehr ungebräuchlich. Magda selbst rief Jaelle meistens mit der Casta-Version ihres Namens und hatte ihn in dieser Form ihrer Tochter gegeben.
       »Nein«, erklärte Camilla, »aber ich bin ihre Eidesschwester und das… « - sie wies auf Magda - »… ist ihre Freipartnerin. Sprich! Was willst du von ihr? Wer bist du?«
       Die Frau bemühte sich vergeblich, ihren Blick von Cholayna loszureißen. Magda dachte: Kein Zweifel, sie hat noch nie einen Menschen mit schwarzer Haut gesehen, vielleicht ist sie nur gekommen, um die Fremden anzugaffen. Aber woher sollte sie dann Jaelles Namen wissen?
       »Ich heiße Calisu’«, sagte die Frau. »Es gibt keine Entsagenden in unserm Dorf. Der Hetman würde sie nicht dulden. Aber einige von uns sind - ihnen freundlich gesinnt.« Sie strich das lose Haar vom Ohr zurück und enthüllte einen kleinen Ohrring, seit Jahrhunderten das geheime Abzeichen von Frauen, die mit der Gilde sympathisierten, ihr aber aus dem einen oder anderen Grund nicht beitreten konnten. Auch Lady Rohana hatte ein solches verborgenes

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