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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Aderis.«
   »Dann kommt«, stieß Valdir hervor. Eine Minute später galoppierten sie alle in höchster Eile den Hang hinunter; der verblüffte Larry riß sein Tier herum und folgte ihnen so schnell er konnte. Er hielt sich mit Mühe im Sattel, da er nicht alleine zurückgelassen werden wollte, und fragte sich, was das alles zu bedeuten hatte.
   Als sie über den Kamm eines kleinen Hügels kamen, konnte er die immer noch läutende Glocke hören, lauter und eindringlicher, und dann sah er auch, eingebettet in das dahinterliegende Tal, eine kleine Anhäufung von Dächern - das Dorf Aderis. Männer, Frauen und Kinder drängten sich auf den Straßen; als sie vom Hang hinab und auf den Straßen des Dorfes ritten, wurden sie von einer Gruppe von Männern umringt, die verstummten, als sie Valdir Alton sahen.
   Valdir glitt aus dem Sattel, winkte seine Gruppe näher zu sich heran, Larry schloß zu ihnen auf. Er stand neben Kennard. »Was ist hier los?«
   »Waldbrand«, sagte Kennard, brachte ihn mit einer Geste zum Schweigen und deutete zu den Hügeln jenseits des Tals. Larry, der den Kopf hob, um dorthin zu schauen, wohin der Mann deutete, konnte lediglich einen dichten, dunkler werdenden Dunstschleier sehen, der eine Wolke sein konnte - oder Rauch.
   Die Menge auf der Dorfstraße wurde immer größer, und das Läuten der großen Glocke hörte nicht auf.
   Kennard, der sich an Larry wandte, erklärte rasch: »Wenn in den Hügeln Feuer ausbricht, läuten sie in dem Dorf die Glocke, wo man es zuerst gesehen hat, und jedes Dorf in Hörweite gesellt sich dazu. Noch vor heute Abend wird jeder Mann, der dazu imstande ist, hier sein. Das ist das Gesetz. Es ist fast das einzige Gesetz, das wir hier haben, das über die Grenzen des Anwesens hinaus Gültigkeit besitzt.«
   Larry sah den Grund dafür ein; selbst in einer Gesellschaft, die unpersönliche Gesetze verabscheute, mußten die Menschen zusammenhalten, um den einen großen und unpersönlichen Gegner des Feuers zu bekämpfen. Valdir drehte den Kopf, sah die beiden Jungen neben ihren Pferden stehen und kam rasch auf sie zu. Er sah wieder gequält und abwesend aus, und Larry erkannte, weshalb sich manche Männer vor dem Lord von Alton fürchteten, wenn er so aussah.
   »Vardi wird die Pferde nehmen, Kennard. Sie werden uns zu den Südhängen schicken; sie brauchen dort Löschkolonnen. Larry… « Er runzelte die Stirn und schüttelte den Kopf. Schließlich sagte er: »Ich bin verantwortlich für deine Sicherheit. Das Feuer könnte sich diesen Hang herab ausbreiten, daher werden die Frauen und Kinder ins nächste Dorf evakuiert. Geh mit ihnen; ich werde dir eine Nachricht für jemanden mitgeben, bei dem du Gast sein kannst, bis der Notstand vorüber ist.«
   Kennard sah erstaunt auf, und Larry konnte beinahe seine Gedanken lesen; der Blick in Kennards Augen war zuviel für ihn. Sollte er, der Fremde, mit den Frauen, den Gebrechlichen und den kleinen Kindern in Sicherheit gebracht werden?
   »Lord Alton, ich kann nicht… «
   »Ich habe keine Zeit zu streiten«, sagte der Darkovaner, dessen Augen Blitze schleuderten. »Dort wirst du hinreichend sicher sein.«
   Larry verspürte eine plötzliche, grell auflodernde Wut, gleich etwas Körperlichem. Verdammt! Ich werde mich nicht mit den Frauen wegschicken lassen! Wofür halten sie mich? Valdir Alton wandte sich ab; er blieb so unvermittelt stehen, daß Larry sich einen Augenblick fragte, ob er seinen Protest laut ausgesprochen hatte.
   Valdirs Stimme klang barsch. »Was ist denn, Larry? Rasch. Ich habe Pflichten zu erfüllen.«
   »Kann ich nicht mit den Männern gehen, Sir? Ich… « Larry suchte nach Worten und versuchte einige der zornigen Gedanken auszudrücken, die seinen Verstand überflutet hatten.
   Als wollte er seine Gedanken wiederholen, sagte Valdir: »Wenn du einer von uns wärst - aber deine Leute werden mich verantwortlich machen, wenn dir etwas passiert… «
   Larry, der rasch mitbekam, was Valdir gemeint hatte, als er vom Kodex der Darkovaner sprach, gab zurück: »Aber Sie haben es mit mir zu tun - nicht mit meinen Leuten!«
   Valdir lächelte humorlos. »Wenn du unbedingt willst. Es ist harte, schwere Arbeit«, sagte er warnend, aber Larry antwortete nicht, und Valdir machte eine Handbewegung. »Dann geh mit Kennard. Er wird dir zeigen, was du zu tun hast.«
   Während er sich beeilte, um zu Kennard zu gelangen, wurde Larry klar, daß er damit eine weitere

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