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Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn

Titel: Darkover 15 - Die Kraefte der Comyn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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    Es sah überhaupt nicht nach einem fremden Planeten aus.
   Larry Montray stand auf der langen Rampe, die von dem gigantischen Raumschiff nach unten führte, und die bittere Enttäuschung wehte ihn an wie ein kalter Hauch. Darkover. Hunderte Lichtjahre von der Erde entfernt, eine andere Welt unter einer anderen Sonne - und sie unterschied sich in nichts.
   Es war Nacht. Reihen blauweißer Bogenlampen tauchten den Raumhafen unter ihm, diese enorme Fläche mit ihren Betonrampen und Gleitsteigen, fast in Tageshelle. Die verwischten Umrisse der riesigen Sternenschiffe schimmerten durch die Lichter. Treppen und Rampen führten nach oben zu den Hochstraßen und den dunklen Wolkenkratzern am Rand des Hafens. Aber Larry hatte Raumschiffe und Raumhäfen schon auf der Erde gesehen. Das war nichts Neues für einen Jungen, dessen Vater im Zivildienst des Terranischen Imperiums tätig war.
   Larry wußte nicht recht, was er von der neuen Welt erwartet hatte - doch bestimmt nicht, daß es hier genau wie auf jedem Raumhafen der Erde aussehen würde!
   Er hatte sich so viel zusammengeträumt…
   Natürlich war Larry von klein auf überzeugt gewesen, er werde eines Tages in den Raum gehen. Das Terranische Imperium hatte sich über tausend Welten ausgebreitet, die tausend Sonnen umkreisten, und kein Sohn Terras dachte daran, sein ganzes Leben zu Hause zu bleiben.
   Allerdings hatte er sich damit abgefunden gehabt, zumindest noch ein paar Jahre warten zu müssen. In alter Zeit, ehe es Sternenreisen gab, konnte ein Sechzehnjähriger Schiffsjunge auf einem Windjammer werden und die Welt sehen. Und in den Anfängen der Raumfahrt, als die gewaltigen interstellaren Entfernungen Jahre und Jahre in den Abgründen zwischen den Sternen bedeuteten, bemannte man die Schiffe mit Knaben - damit am Ziel der Reise nicht alte Männer ankamen.
   Doch diese Zeiten waren vorbei. Jetzt wurde ein Flug über hundert Lichtjahre in ebenso vielen Tagen zurückgelegt, und Männer, nicht Jungen, taten auf den Schiffen und in den Handelsstädten des Terranischen Imperiums Dienst. Mit sechzehn war Larry darauf gefaßt gewesen zu warten. Nicht glücklich darüber, aber darauf gefaßt.
   Und dann hatte er die Neuigkeit erfahren. Wade Montray, sein Vater, hatte seine Versetzung zum Zivildienst auf den Planeten Darkover beantragt, weit draußen am Rand der Milchstraße. Larrys Mutter war so früh gestorben, daß er sich nicht einmal mehr an sie erinnern konnte, und andere lebende Verwandte hatte er nicht. Deshalb sollte er seinen Vater begleiten.
   Er hatte seine Schulbücherei und sämtliche Bibliotheken der Stadt geplündert, um etwas über Darkover herauszufinden. Viel erfuhr er nicht. Darkover war der vierte Planet eines mittelgroßen dunkelroten Sterns, der am Himmel der Erde unsichtbar und so trübe war, daß er nur in Sternenkatalogen einen Namen besaß. Die Welt war kleiner als die Erde, sie hatte vier Monde, und ihre Kultur war auf einer Stufe ohne viel Technologie oder Wissenschaft stehengeblieben. Die wichtigsten Exportartikel Darkovers waren medizinische Erden und biologische Drogen, Edelsteine, Feinmetalle für Präzisionswerkzeuge und ein paar Luxusgüter - Seide, Pelze, Weine.
   Eine kurze Fußnote zu dieser Aufzählung hatte Larry in fast unerträgliche Spannung versetzt: Obwohl die Eingeborenen Darkovers menschlich sind, gibt es dort mehrere Kulturen intelligenter Nichtmenschen .
   Nichtmenschen! Auf der Erde sah man sie nicht oft. Selten kam in der Nähe eines Raumhafens einmal ein Jupiterwesen in seinem Methangas-Atemtank vorbeigerollt; der Sauerstoff der Erde war für es genauso giftig wie das Gas für einen Erdenbewohner. Und hin und wieder mochte man einen erregenden Blick auf ein hochgewachsenes, geflügeltes Menschen-Ding von einer der äußeren Welten erhaschen. Aber aus der Nähe bekam man sie nie zu sehen. Irgendwie gelang es einem nicht, sie sich als Leute zu denken.
   Larry hatte seinem Vater so lange mit Fragen zugesetzt, bis dieser ärgerlich sagte: »Wie soll ich das wissen? Ich bin doch kein Nachschlagewerk! Ich weiß, daß Darkover eine rote Sonne, ein kaltes Klima und eine Sprache hat, die von den alten Erdsprachen abgeleitet sein soll. Ich weiß, Darkover hat vier Monde, und es gibt dort Nichtmenschen - und das ist alles! Deshalb warte ab, bis du dort bist, und finde es selbst heraus!«
   Wenn Dad diesen Blick bekam, war es besser, keine Fragen mehr zu stellen. Deshalb behielt Larry die

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