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Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Marktplatz, wo Jeff sich an einem glücklicheren Tag ein Paar Stiefel ausgesucht hatte. Dann kamen sie in einen engen, schmutzigen Vorstadtbezirk. Auster, dessen Hände immer noch die Fallenmatrix hielten, sagte mit leiser Stimme: »Viel länger kann sie ihn nicht mehr festhalten.«
   Kerwins Lippen verzogen sich zu einem grimmigen Grinsen. »Halte ihn lange genug fest, daß ich ihn finde . Dann kann er sich nach jedem verdammten Ort davonmachen.«
   Sie gingen durch eine enge Gasse, einen mit Abfall übersäten Hof, in einen Stall mit ein paar schlecht gehaltenen Tieren. Ein schwachsinniger, zerlumpter Stallknecht mit offenstehendem Mund warf ihnen einen kurzen Blick zu, drehte sich um und entfloh. Auster wies auf eine steile, baufällige Treppe. Sie führte zu einer Außengalerie, auf die sich zwei Zimmer öffneten. Als sie die Stufen erklommen, erschien ein Mädchen in zerrissenem Rock und Umschlagtuch auf der Galerie. Ihr Mund bildete ein O des Erstaunens. Rannirl machte eine schnelle, zornige Handbewegung, und sie schoß zurück in eins der Zimmer und knallte die Tür zu.
   Auster blieb vor der anderen Tür stehen. Er sagte: »Jetzt«, und seine mageren Hände machten etwas mit der Fallenmatrix, das Jeff nicht sehen konnte. Innerhalb des Zimmers erklang ein langer Schrei der Wut und Verzweiflung. Kerwin sprang vor, trat die Tür auf und drang ein.
   Ragan, immer noch in der Haltung, in der ihn die Fallenmatrix gefangen hatte, befreite sich mit einem Ruck daraus und fuhr wie eine in die Ecke getriebene Katze auf sie los. Das Messer, das er aus seinem Stiefel riß, blitzte. Dicht vor ihnen blieb er stehen, nackter Stahl war zwischen ihnen. Höhnisch entblößte er die Zähne. »Drei gegen einen, vai dom’yn? «
   »Nur einer!« schnaubte Kerwin, und mit seinem freien Arm winkte er Rannirl und Auster, zurückzutreten. Im nächsten Augenblick taumelte er unter der Wucht, mit der Ragans Körper gegen ihn aufprallte. Er fühlte eine Messerspitze über seinen Arm gleiten, aber sie hatte nur seinen Ärmel aufgeschlitzt. Er konterte mit einem schnellen Stoß, bei dem Ragan fast das Gleichgewicht verloren hätte. Dann hielten sie sich in tödlicher Umklammerung, und Jeff mühte sich, Ragans Messer von seinen Rippen fernzuhalten. Sein eigenes Messer riß Leder auf; es kam rot wieder zum Vorschein. Ragan grunzte, wehrte sich, fintierte plötzlich…
   Auster, der wie eine Katze vor dem Mauseloch beobachtete, warf sich mit einem Mal gegen die beiden Männer. Er riß Jeff von den Füßen, und Kerwin, der kaum zu glauben vermochte, daß dies wirklich geschah - er hätte sich sagen sollen, daß er Auster nicht vertrauen konnte! - fühlte Ragans Messer über seinen Arm fahren und sich ein paar Zoll unterhalb der Achselhöhle einbohren. Gefühllosigkeit, dann brennender Schmerz durchfuhren ihn. Das Messer fiel ihm aus der linken Hand, und er fing es mit der anderen auf, kämpfte gegen Austers tödlichen Griff, zog seinen Arm nach unten. Mit einem gräßlichen Fluch trat Kerwin mit dem Stiefel zu.
   »Weg mit dir, verdammt! Verstehst du das unter einem ehrlichen Kampf?« Und Rannirl schlang von hinten die Arme um Auster, packte ihn und zerrte ihn weg. Dabei erwischte ihn Ragans Messer entlang dem Unterarm und über den Handrücken. Er fluchte.
   »Mann, bist du wahnsinnig?« keuchte er.
   Ragan riß sich los. Die Tür knallte, Füße rannten die Treppe hinunter, Abfall polterte über die Stufen. Auster und Rannirl fielen, immer noch kämpfend, zu Boden. Irgendwie hatte Auster sich Ragans Messer angeeignet. Rannirl ächzte: »Jeff! Nimm ihm das Messer!«
   Kerwin ließ sein eigenes Messer fallen, warf sich über die kämpfenden Körper und zwang Austers Hand nach hinten. Auster wehrte sich kurz, dann erschlaffte seine Hand und ließ das Messer los. Langsam kehrte die Vernunft in seine Augen zurück. Es war ein langer Riß auf seiner Wange - Kerwin wußte nicht, von welchem Messer -, und sein eines Auge verfärbte sich. Blut strömte aus seiner Nase, die Jeff mit dem Ellbogen getroffen hatte.
   Rannirl rappelte sich hoch und wischte sich das Blut vom Unterarm. Der Schnitt hatte nur die Haut verletzt. Entsetzt und bestürzt starrte er auf Auster hinab. Auster wollte aufstehen, und Kerwin machte eine drohende Geste. Für zwei Cents hätte er Auster die Rippen eingetreten. »Bleib, wo du bist, verdammt sollst du sein!«
   Auster wischte sich Blut von Nase und Mund und blieb liegen. Kerwin trat ans

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