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Darkover 17 - Die blutige Sonne

Titel: Darkover 17 - Die blutige Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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der Comyn . Von welcher Art ist deine, Auster?«
   »Eine Falle in der Barriere«, antwortete Auster. »Wenn wir die Gruppenbarriere um unsern Kreis errichten, synchronisiere ich die Fallenmatrix damit. Zapft nun irgendwer die Gedanken eines Mitglieds im Kreis an, schnappt die Falle zu und hält ihn unbeweglich fest, und wir können ihn uns hinterher auf dem Überwachungsschirm ansehen.«
   »Glaub mir«, sagte Kerwin, »wenn irgendwer meine Gedanken anzapft, brenne ich ebenso darauf wie du, ihn dingfest zu machen.
   »Fangen wir an.« Elorie zögerte, biß sich auf die Lippe und trat an den Schrank, wo die Getränke verwahrt wurden. »Ich möchte etwas Kirian .« Ohne Kennards mißbilligenden Blick zu beachten, goß sie sich ein. »Ist noch jemand da, der sich selbst heute nacht nicht traut? Auster? Jeff? Hör auf, mich so anzusehen, Neyrissa, ich weiß, was ich tue, und du bist nicht meine Mutter!«
   Rannirl meinte unverblümt: »Lori, wenn du dich der Reinigungsoperation nicht gewachsen fühlst, können wir sie um ein paar Tage verschieben...«
   »Wir haben sie bereits um drei Tage verschoben, und besser werde ich ihr niemals gewachsen sein«, gab Elorie zurück und setzte das Glas mit Kirian an ihre Lippen. Aber sie streifte Jeff mit einem Blick, als sie glaubte, er sehe es nicht, und ihre Augen trafen Kerwin ins Herz.
   Also ging es ihr ebenso wie ihm. Er hatte sich verletzt gefühlt, weil sie alles beiseiteschieben konnte, weil sie imstande war, zu vergessen oder zu ignorieren, was zwischen ihnen gewesen war. Als er jetzt die Qual in ihren Augen sah, wünschte Kerwin von ganzem Herzen, Elorie sei von dem, was geschehen war, tatsächlich unberührt geblieben. Er konnte es ertragen, wenn er mußte. Doch er wußte nicht, ob er ertragen konnte, was es Elorie angetan hatte.
   Er konnte es, weil er mußte. Er sah ihr zu, wie sie den Kirian -Likör austrank, und ging mit den anderen nach oben in die Matrix-Kammer.
   Sie nahmen die alten Plätze ein, Taniquel als Überwacherin, Neyrissa innerhalb des Kreises, Auster verantwortlich für die Gruppenbarriere, Elorie in der Mitte. In ihren schmalen Händen hielt sie die Kräfte, die das Magnetfeld des Planeten anzapfen konnten. Sie faßte alle ihre vereinigten Gedankenkräfte zusammen und richtete sie auf das Matrix-Gitter, das für diese Operation gebaut worden war.
   Kerwin empfand das Warten als Schmerz. Er wappnete sich für den Augenblick, wenn Elories graue Augen sich auf ihn richten und ihn in den Rapport des Kreises ziehen würden. Schon nahm er rings um ihn Gestalt an. Auster, stark und schützend. Die unerschütterliche Kraft, die Kennard war, ganz im Gegensatz zu seinem verkrüppelten Körper. Neyrissa, freundlich und losgelöst. Corus, eine Flut sich überstürzender Bilder.
   Elorie.
   Mit fester Hand leitete sie ihn in die Schichten des Kristallgitters, das irgendwie auch die vor Kennard liegende Landkarte und das Land der Domänen war. Sie weitete sein Bewußtsein über Zeit und Raum aus, schickte ihn auf die Reise, tief hinein in den Kern des Planeten…
   Stunden später stieg er daraus hervor, kam langsam zum Bewußtsein und sah das Morgengrauen in der Kammer und die Gesichter des Turmkreises um ihn. Und Auster - angespannt, feindselig, triumphierend. Wortlos winkte er die anderen zu sich.
   Kerwin hatte noch nie eine Fallenmatrix gesehen. Sie sah wie ein Stückchen seltsam schimmernden Metalls aus, in das hier und da Kristalle eingebettet waren. Tief im Inneren glimmende Lichter erschienen als schmale Streifen an der glasigen Oberfläche. Auster sagte: »Müde, Elorie? Corus, übernimm für eine Minute den Überwachungsschirm und laß uns nachsehen, was wir hier haben.« Er zeigte mit dem Finger auf das schöne, tödliche Ding in seinem Schoß. »Ich habe die Falle für jeden aufgestellt, der durch die Gruppenbarriere zu dringen versuchte, und ich spürte, wie sie zuschnappte. Wer es auch war, er sitzt fest, und wir können ihn uns genau ansehen.«
   Vorsichtig, als müsse er etwas Schmutziges anfassen, ergriff Corus die Fallenmatrix. Er stellte eine Skalenscheibe auf dem großen Überwachungsschirm ein, und Lichter begannen darin zu blinken. Langsam formte sich auf der glasigen Oberfläche ein Bild. Es war ein Blick von oben auf die Stadt Arilinn. Dann veränderte sich der Gesichtspunkt von Landmarke zu Landmarke. Nach und nach rückte ein kleines, armseliges, fast kahles Zimmer in den Mittelpunkt und mit ihm

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