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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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hast du ihr erzählt?«
   »Die Wahrheit. Daß Kermiac tot ist, er mich auf dem Totenbett dir versprochen hat und du dich mit Beltran zerstritten hast, so daß wir in die Ebene hinabgehen, um zu heiraten. Sie hat versprochen, weder sie noch ihre Freundin, noch die Kinder hier werden ein Wort davon weitertragen, daß wir hier waren.« Marjorie nahm noch einen Löffel von ihrem Brei. Sie war fast zu erschöpft, ihn zum Mund zu führen. Ich war froh, das Mahl herunterzubekommen, mein Schwert und die Stiefel abstreifen und mich später, als das Bündel aus Kindern und Hunden die Matratze verlassen hatten, in meinen Kleidern neben Marjorie hinlegen zu können.
   »Sie hätten schon vor Tagen hinabgehen sollen«, sagte Marjorie, »aber Cailleans Mann ist nicht gekommen. Sie sagt, sie sind den ganzen Tag bei den Tieren draußen, und wir können ruhig hier schlafen.« Und wirklich war binnen kurzem die schreiende Kinder- und Hundemeute mit dem restlichen Brei abgefüttert und nach draußen gescheucht worden. Ich zog Marjorie in meinen Arm und merkte, daß sie trotz des Lärms von den Kindern und Hunden bereits tief und fest eingeschlafen war. Das Stroh roch nach Hunden und Schmutz, doch ich war zu müde, um noch wählerisch zu sein. Mit Marjorie im Arm schlief ich ein.
   Das nächste, was ich wußte, war, daß es Abend geworden und der Raum wieder voller Leben war. Wir standen auf und aßen jeder eine große Schüssel mit heißer Gemüsesuppe, die den ganzen Tag auf dem Feuer vor sich hingekocht hatte. Dann war es Zeit, die Stiefel anzuziehen und zu gehen. Die Frauen hatten von ihrem günstigen Punkt hoch oben auf dem Hügel keine Reiter gesehen, so daß wir wohl nicht verfolgt wurden. Marjorie küßte Mhari und das kleinste der Kinder und warnte mich, ihnen ja kein Geld anzubieten. Mhari und ihre Freundin bestanden darauf, daß wir noch einen Beutel Nüsse und ein oder zwei Laibe des hartkrustigen Brotes mitnahmen, und meinten, sie hätten ohnehin zuviel Gepäck für die Tiere auf ihrem Weg ins Tal hinab. Ich glaubte ihnen kein Wort, doch wir konnten es nicht ablehnen.
   Die nächsten zwei oder drei Nächte waren ähnlich dieser ersten. Wir hatten Glück mit dem Wetter, und es gab kein Zeichen einer Verfolgung. Wir schliefen am Tage in Hirtenhütten verborgen, doch sie waren alle verlassen. Wir hatten genug zu essen, wenn wir auch fast immer froren. Marjorie beklagte sich nicht ein einziges Mal, doch war ich in schrecklicher Sorge um sie. Ich konnte mir nicht vorstellen, daß jemals zuvor eine Frau eine solche Reise überstanden hatte. Als ich Marjorie dies sagte, lachte sie nur.
   »Ich bin keine verzärtelte Dame aus dem Tal, Lew, ich bin an rauhes Wetter gewöhnt und kann alles tun, wenn ich muß, selbst mitten im Winter reisen. Thyra wäre natürlich noch eine bessere Gefährtin. Sie ist an lange Reisen mit Bob gewöhnt, ob im Winter oder Sommer… « Sie verstummte und wandte rasch das Gesicht ab. Auch ich blieb stumm. Ich wußte, wie nahe sie ihrer Schwester gestanden hatte und wie sie diesen Abschied empfand. Es war das erste Mal, daß sie über ihr Leben auf Burg Aldaran gesprochen hatte. Es war auch das letzte Mal.
   Am vierten oder fünften Morgen mußten wir bis weit in den Vormittag reisen, um Unterschlupf zu finden. Wir befanden uns nun im wildesten Teil des Gebirges, und aus den Straßen waren einfache Pfade geworden. Marjorie war vor Erschöpfung zusammengesackt. Ich hatte mich schon fast damit abgefunden, daß wir dieses Mal keinen geschützten Platz finden und unter freiem Himmel schlafen mußten, als wir plötzlich nach einer Wegbiegung auf einen verlassenen Bauernhof stießen.
   Ich fragte mich, wie es jemals jemandem hatte gelingen können, auf diesen kahlen Hügeln Ackerbau zu betreiben, doch dort lagen Wirtschaftsgebäude und ein kleines, steinernes Wohnhaus, ein Hof, der einmal eingezäunt gewesen war, ein Brunnen mit einem hölzernen Rohr, aus dem immer noch Wasser in einen zerbrochenen Steintrog spritzte - alles vollständig verlassen. Ich befürchtete, das Haus sei zum Zufluchtsort von Fledermäusen und Vögeln geworden, doch als ich die Tür aufstieß, war es dicht und fast sauber.
   Die Sonne stand hoch und warm am Himmel. Während ich die Pferde absattelte, hatte Marjorie sich den Umhang und die Stiefel ausgezogen und wusch sich in dem Steintrog die Hände. Sie sagte: »Ich habe die Müdigkeit überwunden. Da ich seit unserer Abreise nicht die Kleider vom Körper gehabt

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