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Darkover 18 - Hasturs Erbe

Titel: Darkover 18 - Hasturs Erbe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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für ihn hatten, mußte es eine Welt für ihn geben. Eine Welt, in der er frei sein würde von der unendlichen Bürde, die auf ihm als einem Comyn lastete, eine Welt, wo er er selbst sein konnte anstatt einfach der Erbe der Domäne, in der sein Leben von der Wiege bis zur Bahre vorgeplant war. Die Domäne? Laßt Javannes Söhne sie erben! Der Hauch der Freiheit berauschte ihn fast. Freiheit von einer Last, unter der er geboren war, doch unfähig, sie zu tragen!
   Lawton hatte seine Geistesabwesenheit bemerkt. Er sagte: »Ich sorge für Geleit zurück nach Schloß Comyn, Lord Regis. Ihr könnt nicht allein gehen. Schlagt es Euch aus dem Kopf. Unmöglich.«
   »Ich bin allein hergekommen, und ich bin kein Kind mehr.«
   »Sicher nicht«, sagte Lawton mit unbewegtem Gesicht. »Aber bei der momentanen Situation in der Stadt kann alles passieren. Und wenn ein Unfall geschieht, bin ich persönlich dafür verantwortlich.«
   Er hatte die Casta-Phrase angewandt, die persönliche Ehre andeutete. Regis hob die Brauen und drückte seine Bewunderung für diese Sprachbeherrschung aus.
   »Übrigens, Lord Regis, ist dies meine Muttersprache. Meine Mutter hat niemals in einer anderen Sprache zu mir geredet. Terranisch habe ich als Fremdsprache lernen müssen.«
   »Ihr seid also Darkovaner?«
   »Meine Mutter - und sie war eine Verwandte der Hasturs. Lord Ardais ist ein Vetter meiner Mutter, wenn ich auch bezweifle, daß er die Verwandtschaft anerkennen würde.«
   Als Lawton sich um die Eskorte kümmerte, dachte Regis darüber nach. Weitaus entferntere Verwandte gelangten oft an einen Sitz im Rat der Comyn. Dieser terranische Offizier - Halbterraner - hätte ebenfalls Darkovaner werden können. Er hatte ebensolches Recht auf einen Comyn-Sitz wie Lew Alton zum Beispiel. Lew hätte sich ebensogut entscheiden können, als Terraner zu leben - eine Wahl, die zu treffen Regis für seine eigene Zukunft plante. Er überlegte während der Rückfahrt durch die Stadt, wie er seinem Großvater diese Neuigkeit beibringen könne.
   In den Hastur-Räumen teilte ihm ein Diener mit, Danvan Hastur warte auf ihn. Als er sich umkleidete - der Gedanke, er könne sich dem Comyn-Regenten in Hauskleidern und Filzpantoffeln präsentieren, kam ihm nicht einmal flüchtig in den Sinn -, fragte er sich wütend, ob Lew seinem Großvater irgend etwas gesagt habe. Ihm kam der Gedanke, wenn auch um Stunden zu spät, daß Hastur Lew hätte verantwortlich machen können, wenn ihm irgend etwas passiert wäre. So belohnte er also Lews Freundschaft!
   Als er sich ansehnlich in eine himmelblau gefärbte Ledertunika gekleidet und hohe Stiefel angezogen hatte, ging er zum Audienzraum seines Großvaters hinauf.
   Drinnen fand er Danvan Hastur von Hastur, den Regenten der Sieben Domänen, im Gespräch mit Kennard Alton vor. Als er die Tür öffnete, zog Hastur die Brauen hoch und bedeutete ihm, Platz zu nehmen. »Einen Augenblick, mein Junge, mit dir rede ich später.« Er wandte sich wieder Kennard zu und sagte mit einem Tonfall unendlicher Geduld: »Kennard, mein Freund und lieber Verwandter, was du erbittest, ist einfach unmöglich. Ich habe geduldet, wie du uns Lew aufgezwungen hast… «
   »Habt Ihr es bereut?« fragte Kennard wütend. »In Arilinn sagen sie mir, daß er ein starker Telepath ist, einer ihrer besten. Bei der Garde erweist er sich als kompetenter Offizier. Welches Recht habt Ihr anzunehmen, Marius würde den Comyn Schande bringen?«
   »Wer hat von Schande geredet, Vetter?« Hastur stand vor seinem Schreibtisch, ein kräftiger alter Mann, nicht so hochgewachsen wie Kennard, mit vollem Haar, das einst silbrig-golden gewesen und nun fast ergraut war. Er sprach mit langsamer, überlegter Freundlichkeit. »Ich habe geduldet, daß du uns Lew aufgezwungen hast, und ich habe es nicht bereut. Aber es hängt noch mit mehr zusammen. Lew sieht nicht wie ein Comyn aus, nicht mehr als du auch, aber es ist überhaupt keine Frage, daß er Darkovaner und dein Sohn ist. Aber Marius? Unmöglich!«
   Kennard preßte die Lippen zusammen. »Stellt Ihr die Vaterschaft eines anerkannten Alton-Sohnes in Frage?« Regis, der ruhig in der Ecke stand, war froh, daß sich Kennards Wut nicht gegen ihn richtete.
   »Aber keineswegs. Doch er hat das Blut und das Gesicht seiner Mutter und ihre Augen. Mein Freund, du weißt, was die Kadetten der Wache in ihrem ersten Jahr durchmachen müssen… «
   »Er ist mein Sohn und kein Feigling.

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