Darkover 18 - Hasturs Erbe
nicht für Politik interessiere. Ich habe mich entschieden, was ich mit meinem Leben anfangen möchte: Ich möchte in den terranischen Raumdienst für das Imperium eintreten.«
Hastur fiel das Kinn herab. Er runzelte die Stirn und fragte: »Ist das ein Scherz? Oder wieder so ein Schelmenstück?«
»Keines von beiden, Großvater. Ich meine es so, und ich bin schließlich volljährig.«
»Aber das kannst du doch nicht machen! Sie werden dich ohne meine Zustimmung sicherlich niemals akzeptieren.«
»Diese hoffe ich zu erlangen, Sir. Doch nach dem Gesetz von Darkover, welches Ihr Kennard vorgehalten habt, bin ich volljährig und berechtigt, über mein Leben selbst zu entscheiden. Ich kann heiraten, ein Duell austragen, einen Sohn anerkennen, für einen Mord verantwortlich gemacht werden… «
»Die Terraner sehen das anders. Kennard wurde vorzeitig für volljährig erklärt, als er ging. Aber auf Terra wurde er zur Schule geschickt, eingezogen und nach dem Gesetz gezwungen, einem ernannten Paten zu gehorchen, bis er über zwanzig war. Du würdest das hassen.«
»Ohne Zweifel. Aber eines habe ich in Nevarsin gelernt, Sir… man kann mit den Dingen leben, die man haßt.«
»Regis, ist das deine Rache, weil ich dich nach Nevarsin geschickt habe? Warst du dort so unglücklich? Was soll ich dazu sagen? Ich wollte dir die bestmögliche Erziehung verschaffen, und ich hielt es für besser, dich unter vernünftige Obhut zu stellen, als dich daheim vernachlässigt zu sehen.«
»Nein, Sir«, sagte Regis etwas unsicher, »ich möchte einfach gehen, und hier werde ich nicht gebraucht.«
»Du sprichst die terranischen Sprachen aber nicht.«
»Ich verstehe aber das terranische Standard. Ich habe es in Nevarsin lesen und schreiben gelernt. Wie Ihr schon sagtet, bin ich auf das sorgfältigste ausgebildet. Eine neue Sprache zu lernen ist keine große Sache.«
»Du sagst, du seist volljährig«, sagte Hastur kalt, »dann laß mich dir auch ein paar Gesetze zitieren. Das Gesetz sieht vor, daß, bevor du, Erbe einer Domäne, ein solches Risiko auf dich nimmst, wie in eine andere Welt zu gehen, du für einen Erben für deine Domäne sorgen mußt. Hast du einen Sohn, Regis?«
Verbittert blickte Regis zu Boden. Hastur wußte natürlich, daß er keinen hatte. »Was spielt das für eine Rolle? Es ist Generationen her, seit die Hastur-Gabe sich in direkter Linie in voller Ausgeprägtheit gezeigt hat. Und was das gewöhnliche Laran angeht, so kann das doch irgendwo in den Domänen auftauchen, da es in direkter Linie der männlichen Nachkommenschaft liegt. Nimm dir einfach irgendeinen Erben; er könnte für die Domäne nicht weniger geeignet sein als ich. Ich glaube, das Gen ist rezessiv und stirbt aus, erlischt wie der Stamm der Katalysatortelepathen. Und Javanne hat Söhne; einer von ihnen kann es genausogut haben wie irgendein Sohn von mir, wenn ich welche hätte. Die ich nicht habe«, fügte er aufsässig hinzu, »und auch nicht haben werde. Nicht jetzt und auch in Zukunft nicht.«
»Wo bekommst du nur solche Ideen her?« fragte Hastur schockiert und entsetzt. »Du bist nicht zufällig ein Ombredin?
»In einer Cristoforo -Abtei? Kaum möglich. Nein, Sir, nicht einmal zum Vergnügen. Und sicher nicht als Lebensweise.«
»Aber warum solltest du sonst so etwas sagen?«
»Weil«, brach es wütend aus Regis heraus, »ich mir selbst gehöre und nicht den Comyn. Es ist besser, die Linie mit mir aussterben zu lassen, als für Generationen weiterzumachen, uns Hastur zu nennen ohne unsere Gabe - politische Marionetten, die von den Terranern benutzt werden, das Volk ruhig zu halten.«
»So siehst du mich also, Regis? Ich habe die Regentschaft übernommen, als Stefan Elhalyn starb, weil Derik erst fünf war, zu jung, um selbst als Marionettenkönig gekrönt zu werden. Es ist mein Pech, in einer Periode der Veränderung zu regieren, aber ich glaube, ich bin mehr als nur eine Galionsfigur für die Terraner gewesen.«
»Ich kenne einiges aus der Geschichte des Imperiums, Sir. Das Imperium wird auch hier schließlich die Macht übernehmen. Es war bisher immer so.«
»Glaubst du etwa, ich weiß das nicht? Ich lebe nun seit drei Regierungsperioden mit diesem Unvermeidlichen. Aber wenn ich lange genug lebe, wird der Wechsel langsam gewesen sein, einer, mit dem unser Volk leben kann. Und was das Laran angeht - bei Hastur-Männern entwickelt es sich erst spät. Gib dir
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