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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Marguerida herumschleichen und sie wie eine Prinzessin behandeln. Wenn ihr sonst niemand ihre Verpflichtungen erklärt, dann tue ich es eben. Sie ist kaum besser als ein verzogenes Kind. Es wird Zeit, dass sie anfängt, sich anständig zu benehmen, anstatt mit einer Entsagenden in den Bergen umherzustreunen und alten Leuten beim Singen zuzuhören. Das ist keine schickliche Beschäftigung für eine Frau. Jeff sagt, sie ist eine Gelehrte - was ist das? Bücher lesen und Gedanken denken, die nichts bedeuten!«
Margaret spürte die Wut ihrer Cousine, allerdings konnte sie sich nicht vorstellen, warum sich Ariel so provoziert fühlte. Nach einer Weile gelangte sie zu der Erkenntnis, dass der Verdruss ihrer neuen Cousine wahrscheinlich gar nichts mit ihr zu tun hatte. Sie schaute sich in der Tischrunde um und versuchte eine Lösung für das Rätsel zu entdecken. Jeff sah sorgenvoll aus und Javanne, als wäre sie drauf und dran, einen Mord zu begehen, wobei Margaret nicht feststellen konnte, ob sie oder Ariel das vorgesehene Opfer war. Die Kinder waren beim schrillen Tonfall ihrer Mutter ängstlich verstummt. Nur Liriel wirkte ungerührt und aß ruhig weiter.
Oje - Mama hat wieder einen von ihren Anfallen. Margaret meinte, der Gedanke kam von Donal, aber es konnte auch eines der anderen Kinder gewesen sein.
Es ist meine Schuld! Das war unverwechselbar Javannes geistige Stimme, und die tiefe Sorge, die in ihr lag, war nicht zu überhören. Ich habe ihr zugeredet, welche Größe darin liegt, Kinder zu bekommen, weil ich sie darüber hinwegtrösten wollte, dass sie fast kein Laran besitzt. Das meinte ich auch so, aber Ariel ist so instabil. Ich wollte nur eine gute Mutter sein, aber…
    Margaret hätte viel dafür gegeben, wenn sie diese Gedankenbruchstücke nicht aufgeschnappt hätte, aber die Gefühle ihrer Tante waren sehr stark, und Margaret wusste nicht genug über Telepathie, um sie aussperren zu können. Gleichzeitig verfiel sie in ihre wissenschaftliche Gewohnheit, die Informationen, die sie bekam, auszuwerten. Sie hatte Mitleid mit Ariel. Es musste schrecklich sein, ein Talent nicht zu haben, das so hoch geschätzt wurde und bei den anderen Familienmitgliedern reichlich vorhanden war.
Niemand versteht mich! Sie halten mich alle für dumm und wertlos. Aber ich habe Kinder, und die sind das Einzige, das wirklich zählt. Wenn meinen Kindern etwas zustoßen würde… Diese Angst war so stark, dass sie Margarets Kehle zuschnürte. Sie musste Ariel in jedem wachen Augenblick verfolgen und wahrscheinlich selbst noch im Schlaf. Kein Wunder, dass sie so alt und verbraucht aussah. Es war nicht das Kinderkriegen, das sie vorzeitig altern ließ, es war Angst. Das war immerhin etwas, das Margaret verstand und wofür sie Mitgefühl empfand.
Aber wieso? Die Jungen wirkten auffallend gesund - ganz normale Kinder, wie sie sie auf vielen Planeten gesehen hatte. Und auf einem Planeten mit einer hohen Kindersterblichkeit waren fünf gesunde Burschen eine wunderbare Sache. Und Liriel sagte, Ariel sei erneut schwanger, diesmal mit der Tochter, die sie sich wünschte. Warum handelte sie sich unnötig Ärger ein?
Margarets Blick wanderte von Kind zu Kind und blieb auf dem Gesicht von Domenic Alar liegen. Er hatte große Augen, eine blasse Haut und die dunklen Haare seines Vaters. Er schien etwas von der Veranlagung seiner Eltern geerbt zu haben, denn er sah seine Mutter mit ängstlicher Miene an. Es musste schwierig für die Jungen sein, bei dieser Frau aufzuwachsen, die sie keinen Augenblick losließ. Margaret schaute zerstreut zwischen ihm und Damon hin und her und wusste plötzlich, dass Domenic das Mannesalter nicht erleben würde. Es war eine entsetzliche Empfindung, nicht unähnlich der, die sie gehabt hatte, als sie Ivor an seinem Todestag ansah. Margaret war aufgewühlt, und als aus dem Gefühl eine Vision wurde, wäre sie am liebsten aus dem Zimmer gerannt. Domenic schien zu welken, während sie ihn ansah. Für einen kurzen Augenblick war seine blasse Haut mit Blut bespritzt, und dann sah sie ihn mit Grauen zum Skelett werden, und seine kleinen Hände waren nur noch Knochen.
Sie hörte, wie Liriel am anderen Tischende scharf Luft holte, während gleichzeitig Javanne sagte: »Ariel - es steht dir nicht zu, von solchen Dingen zu reden. Das wird alles dein Vater entscheiden!« »Lady Javanne, Dom Gabriel wird nichts dergleichen tun!« Margaret war froh, sich auf die Aussage ihrer Tante stürzen zu können, um ihren Geist von der

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