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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sie will mir nicht sagen, was es war! Hol die Kutsche. Wir fahren sofort heim! Die Kinder fahren bei mir in der Kutsche, damit ich mich um sie kümmern kann.« Sie riss ihrer Mutter den kleinen Kennard aus den Armen, dann drehte sie sich mit blutleerem, wütendem Gesicht zu Liriel um. »Welchen hat sie gesehen, Domenic oder Damon? Sag es mir!« »Liebste«, begann Piedro zärtlich und fasste seine Frau am Arm. »Draußen zieht ein Sturm von den Bergen her auf. Wir sollten jetzt nicht losfahren. Komm, du darfst dich nicht so aufregen. Denk an das Kind, das du in dir trägst.«
»Mach die Kutsche fertig!« Ariel war nun verzweifelt. »Ich werde nicht hier sitzen und warten, bis Marguerida noch etwas sieht oder sich herablässt, einen meiner Brüder zu erwählen. Ihr habt euch alle gegen mich verschworen.« Piedro erkannte, dass es sinnlos war, mit seiner Frau vernünftig reden zu wollen, und hielt sie kopfschüttelnd am Arm fest.
»Niemand hat sich gegen dich verschworen, Chiya«, sagte Jeff ruhig. Ich hatte keine Ahnung, dass es immer noch so schlimm ist. Arme Frau! Ihre Ängste werden sie irgendwann umbringen.
»Ich weiß, was ihr von mir denkt. Ihr denkt, dass ich eine dumme Frau bin, die nur zum Kinderkriegen taugt. Ich brauche kein Laran, um zu wissen, dass ihr mich alle verachtet.«
Javanne sah bei diesen Worten aufrichtig entsetzt und gekränkt aus. »Ariel, das ist nicht wahr. Wie kannst du so etwas Fürchterliches denken?«
»Du hast dir nie das Geringste aus mir gemacht, also tu nicht so. Du konntest es nicht erwarten, mich aus Armida wegzubringen. Und du!« Sie fiel über Jeff her. »Es überrascht mich nicht, dass du auf ihrer Seite bist. Obwohl du seit Jahren auf Darkover wohnst, bist du immer noch ein Freund von
allem, was terranisch ist. Wenn sie den Tod von einem von Elories Kindern vorhergesehen hätte, wärst du dann auch so ruhig? Kannst du beschwören, dass ihre Vision falsch ist?«
Jeff sah alt, traurig und müde aus. »Nur Gott kennt unser Geschick, Ariel.«
Ariels Augen wurden schmal vor Hass und Verzweiflung. »Ihr wisst gar nicht, wie sehr ich euch alle verabscheue!« Sie drückte Kennard an ihre Brust und packte Lewis junior mit der freien Hand. Dann entwand sie sich der Umarmung ihres Gatten und begann, ihre anderen Kinder aus dem Raum zu treiben. Der Klang ihrer Schreie war noch lange im Speisesaal zu hören, wo Margaret, Javanne, Jeff und Liriel entsetzt und sprachlos zurückblieben.
»Mir war nie bewusst«, sagte Javanne schließlich, »wie tief ihr Groll sitzt, weil sie kein Laran hat. Bis jetzt jedenfalls.« Sie sah älter aus, als sie war, müde und abgezehrt. »Marguerida, ich entschuldige mich für das törichte Benehmen meiner Tochter. Sie war ein nervöses Kind, und ich dachte, eine Heirat und Kinder würden sie festigen. Ich wollte sie nie loswerden, auch wenn sie das zu glauben scheint.« Ihre Entschuldigung klang aufrichtig, und zum ersten Mal empfand Margaret so etwas wie Zuneigung für ihre Tante. »Du musst dich nicht entschuldigen, Tante. Ich hätte meinen Gesichtsausdruck besser unter Kontrolle haben müssen.«
»Nein, Marguerida. Es war nicht dein Gesichtsausdruck, der die Geschichte verraten hat, sondern meiner und Liriels. Dein einziger Fehler war, dass es dir nicht gelang, deine Gedanken besser abzuschirmen.« Javanne zuckte die Achseln. »Ich gehe und versuche, sie zu beruhigen. Ich glaube aber nicht, dass ich Erfolg haben werde. Ariel ist sehr eigensinnig, wenn sie sich einmal entschieden hat.« Sie ging, und Margaret wünschte sich Lichtjahre fort, auf einen Planeten, wo man kein Laran kannte. Und sie wünschte, sie hätte jemanden, mit dem sie reden und der ihr einen Rat geben konnte.
Margaret sah Liriel an und schüttelte den Kopf. Dann sah sie den alten Jeff an, der sie aus traurigen Augen beobachtete. Es drängte sie, ihm zu vertrauen, mit ihm zu sprechen. Dann siegte ihre lebenslange Gewohnheit, und sie zog sich zurück, zwang sich zu Kälte und Distanziertheit. Sie würde für sich bleiben, wo sie niemanden verletzen konnte. Doch warum schmerzte es sie in der Seele? Und warum hätte sie am liebsten geweint?

20
    Binnen einer Stunde hatte Ariel - eine bemerkenswerte organisatorische Leistung für eine Frau, die halb wahnsinnig wirkte -, die Dienerschaft antreten und ihr Gepäck aufladen lassen. Dann führte sie ihre Kinder aus dem Haus, den verzweifelt dreinschauenden Piedro im Schlepptau. Draußen stand eine merkwürdige Kutsche, wie Margaret sie nur aus Museen

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