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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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noch nicht nachgedacht, aber ich sehe, dass du dich mit dem Problem eingehend beschäftigt hast, Mik.«
»Das habe ich. Zunächst, weil es als Regis’ designierter Erbe meine Pflicht war. Und inzwischen, weil es mich sehr interessiert. Und ich hatte eine Menge Zeit, über die Zukunft Darkovers nachzudenken, auch wenn ich sie nicht vorhersehen kann.«
»Vielleicht ist das auch ganz gut so, meinst du nicht? Dass du die Zukunft nicht sehen kannst.«
»Ich glaube, ich muss nicht in die Zukunft sehen - denn wie Onkel Jeff sagt, reite ich mitten in sie hinein, ob ich es will oder nicht.« 

26
    Als sie die verwinkelten Straßen Thendaras endlich verließen, ging die Sonne hinter ihnen unter und tauchten die weißen Steine der ComynBurg in ein wundervolles Rosa. Wächter in den blauen und silbernen Farben der Hasturs standen zu beiden Seiten des Tores und salutierten, als Lew unter dem geschnitzten Bogen in den äußeren Hof ritt. Es war ein anderer Eingang als der, durch den Rafe Scott mit Margaret gegangen war, und sie schaute sich interessiert um. Durchdringender Pferdegeruch stieg in die Luft, und mehrere Knechte und Stallburschen kamen gelaufen. Auf einer Seite des Hofes sah Margaret große Stallungen, auf der anderen eine Art Kaserne. Am Ende des Hofes gab es eine Treppe, und auf der wartete ein Bursche von dreizehn oder vierzehn Jahren. Er war mit einem blauen Überrock und einer grauen Hose bekleidet, und Margaret fragte sich, wer er sein könnte, denn er sah nicht aus wie ein Diener.
    Ein Stallbursche war Margaret beim Absteigen behilflich, und sie freute sich sehr, wieder festen Boden unter den Füßen zu haben. Sie sah ihm nach, als er das Pferd wegführte, und fragte sich, wie sie es zu Rafaella zurückbringen sollte. Dann dachte sie an die hübsche Dorilys in Armida und seufzte. Sie war müde, und zu viele Dinge gingen ihr durch den Kopf.
Der junge Bursche auf der Treppe kam die Stufen herab und verbeugte sich vor Lew und Margaret. Er hatte helles Haar und war ziemlich schlank. Er grinste Mikhail an, bevor er sich offenbar daran erinnerte, dass er in offizieller Mission unterwegs war. »Ich bin Danilo Hastur, der Erbe von Hastur«, sagte er höflich, als hätte er die Worte geübt, während er wartete.
»Mein Vater heißt Euch willkommen und bedauert, dass er Euch nicht persönlich begrüßen kann. Er ist im Augenblick mit Staatsangelegenheiten beschäftigt, wünscht aber, dass Ihr mit uns zu Abend esst.« Seine Stimme überschlug sich einmal beim Sprechen, und er errötete.
Das war also der Junge, der Mikhails Platz eingenommen hatte. Er wirkte intelligent, aber angespannt und unsicher. Margaret fragte sich, ob die Bürde von Hastur bereits schwer auf seinen schmalen Schultern lastete.
Sie blickte zu dem Turm hinauf, den sie aus der Ferne erspäht hatte, der Ort, an dem Ashara über viele Jahrhunderte hinweg eine irdische Präsenz aufrechterhalten hatte. Er war eine Ruine wie Hali, zerstört und geschwärzt. Sie empfand eine schuldbewusste Freude und war insgeheim froh, dass sie ihn zerstört hatte - allerdings hoffte sie inständig, dass niemand dabei zu Schaden gekommen war. Jedenfalls war eine weitere Verbindung Asharas zur realen Welt abgetrennt worden.
Bevor sie in ihren Gedanken versinken konnte, spürte Margaret die Hand ihres Vaters auf ihrem Arm. »Komm mit. Wir gehen zu den Gemächern der Altons. Ich brauche ein Bad und du sicher ebenfalls.« Und ich möchte sofort Dio sehen!
Margaret war plötzlich sehr müde und äußerst beklommen. Nun, da sie die Gelegenheit hatte, ihre Stiefmutter zu sehen, stellte sie fest, dass es ihr heftig widerstrebte. Sie wollte Diotima nicht krank erleben! Sie wollte nicht, dass sie starb, so wie Ivor!
Lew war ruhig und grüblerisch, ganz wie früher, aber Margaret wusste, dass er sich schreckliche Sorgen machte. Gehorsam folgte sie ihm in die Burg, durch mehrere Korridore und drei Treppenfluchten nach oben. Lew war einen halben Flur vor ihr, als sie endlich ihr Ziel erreichten. Lew Alton öffnete die hohen Doppeltüren und betrat den dahinter liegenden Raum. Es war ein Salon, wie ihn Margaret inzwischen als typisch erkannte, mit vielen gemusterten Teppichen, Wandbehängen und ausladenden Sofas. Auf einem von ihnen lag schlafend Dio, mit einer leichten Wolldecke bedeckt. Der Anblick ihrer Stiefmutter schnürte Margaret die Kehle zu und ließ ihr den Atem stocken.
Nichts von dem, was Lew gesagt hatte, hatte sie auf diese Wirklichkeit vorbereitet.
Dio war so blass, dass

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