Darkover 23 - Asharas Rückkehr
gemacht. Ich glaube aber das ist nur eine Vermutung -, dass du einmal im Innern einer Matrix eingeschlossen wurdest, wenngleich ich keine Ahnung habe, wie es dazu kam. Matrix-Fallen sind in unserer Geschichte nicht unbekannt, aber seit Jahrzehnten hat sie niemand mehr angewandt.« Istvana verzog das Gesicht, als würde sie etwas Verdorbenes riechen. »Ich gestehe, ich wittere hier eine Spur. Ich habe noch nie erlebt, dass jemand so auf eine Matrix reagiert hat wie du eben.«
»Erzählen Sie mir, was diese Matrizes sind, ja?«
Istvana betrachtete sie einige Augenblicke. »Wir haben über die Jahre herausgefunden, dass wir mit Hilfe bestimmter Kristalle unseren Geist konzentrieren, unsere angeborenen Talente verstärken und die Reichweite unserer Gaben erhöhen können. Eine Matrix ist nicht unbedingt notwendig, aber äußerst nützlich. Die Matrix ist ein Werkzeug und jeweils auf die einzelne Person abgestimmt.« Margaret wusste nicht recht, was sie mit dieser Erklärung anfangen sollte, gab sich jedoch für den Augenblick damit zufrieden. Im Grunde war es noch leichter, an Kristalle zu glauben, als sich mit Telepathie abzufinden. Nur dass die Vorstellung von Telepathie sie zwar erschreckte, nicht aber eine solche Gänsehaut hervorrief, wie es der Anblick von Istvanas Matrix getan hatte. »Was kann ich dann tun wenn ich nicht in einen Turm gehen kann, ohne Probleme zu verursachen,
und wenn Sie Ihre Matrix nicht benutzen können, ohne dass … dieses Ding in mir den Kopf herausstreckt? Hier sitzen und daraufwarten, dass mir der nächste Anfall dieser Schwellenkrankheit den Rest gibt? Ich meine, ich sage das nicht nur so - ein paar Mal wäre ich letzte Woche wirklich beinahe gestorben, und noch öfter habe ich mir aufrichtig gewünscht, ich könnte sterben!«
Istvana schürzte die Lippen, während sie etwas überlegte, das ihr ganz offensichtlich nicht gefiel. Sie sah die Flasche mit dem blauen Zeug an, die auf dem Tablett stand. »Wir haben noch andere Mittel. Im Laufe der Jahrhunderte haben wir gewisse Substanzen entwickelt, die mentale Barrieren abzubauen helfen. Sie bergen durchaus ihre eigenen Gefahren, aber mir fällt kein anderer Weg ein, um herauszufinden, was deine Gabe blockiert. Kannst du dir vorstellen, dass wir diesen Weg versuchen?«
»Sie meinen Drogen?« Margaret runzelte die Stirn. »Ich habe in meinem ersten Jahr an der Universität ein paar Sachen ausprobiert, und es war nicht sehr lustig. Ich hatte Visionen, nach denen ich mich sehr… verletzlich fühlte. Ich habe seit einer Ewigkeit nicht mehr daran gedacht, aber ich glaube jetzt, dass ich mich damals unter Drogeneinfluss an etwas erinnerte, an das ich mich nicht erinnern sollte. Später habe ich nie mehr mit solchen Dingen experimentiert.« »Du bist eine sehr vernünftige junge Frau.«
So verzweifelt Margaret auch Istvanas Beifall nötig hatte, sie konnte ihr nicht zustimmen. »Bin ich das? Ich komme mir nicht vernünftig vor, nur störrisch und ziemlich dumm.«
»Wir werden unseren eigenen, unmöglichen Ansprüchen nie gerecht. So, was ich vorschlagen würde, ist, dass du dich jetzt richtig ausschläfst, und morgen früh probieren wir ein wenig Kirian und schauen, ob wir ein paar von deinen Kanälen freiräumen können.« Das klang alles sehr einfach und
praktisch, aber Margaret spürte die Anspannung bei Istvana und hatte das Gefühl, dass alles viel komplizierter war, als es aussah. Sie dachte lange über Istvanas Vorschlag nach. »Ich traue mich nicht, zu warten. Ich habe Angst, dass ich in den Spiegel eingeschlossen werde, wenn ich schlafe. Dieser Teil von mir - der vorhin gesprochen und Sie bedroht hat - kommt immer näher, es ist, als warte er darauf, herauszuspringen und mich zu verschlingen. Ich kann ihn ruhig stellen, solange ich bei Bewusstsein bin, aber ich bin mir nicht sicher, ob ich ihn noch einmal kontrollieren kann, wenn ich einschlafe.«
»Du bist eine sehr tapfere Frau, Marguerida Alton. Zu einer anderen Zeit hätten sie Lieder über dich geschrieben und diese über Generationen hinweg gesungen.«
»Tapfer?« Margaret lachte nervös. »Ich will die Sache nur hinter mich bringen, damit ich mit meinem normalen Leben weitermachen kann.« Sie dachte an einige der Balladen, die sie gehört hatte, und fragte sich, ob sie wirklich ein Lied wert wäre.
»Du bist eindeutig die Tochter deines Vaters. Also gut. Wir versuchen den Kirian, eine ganz kleine Dosis, und schauen, was passiert. Einen Moment noch.« Sie schloss die Augen und
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