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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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sie beschützte und ihr Kraft einflößte. Langsam, widerwillig schaute sie ein weiteres Mal in den Spiegelturm und sah sich selbst, blass und zitternd, viele Male. Die kleine Frau starrte sie aus einem einzigen Spiegel in der Frontseite des Gebäudes an, ihre grauen Augen waren hungrig, und ihre Hände griffen umher, als wäre sie ebenfalls eingeschlossen in den Myriaden von Spiegelungen. Margaret bewegte abwehrend die Hände und stellte fest, dass ihre rechte in einem geisterhaften Griff festgehalten wurde. Mit quälender Langsamkeit hob sie die linke Hand und streckte sie nach den Spiegeln aus.
Sie griff ins Leere und streckte sich vor, bis sie spürte, dass sich ihre Finger um den einzelnen Stein mit dem Abbild Asharas schlossen. Margaret drückte die Handfläche auf das Gesicht und grub ihre Geisterfinger in die leeren Augenhöhlen und den Daumen in den scheußlichen Mund. Sie spürte Widerstand, fühlte aber weder Fleisch noch Knochen. Es gab ein Geräusch, einen blassen Schrei, als sich ihre Finger fest um den einzelnen Stein schlossen und ihn zusammendrückten. Sie spürte nichts in ihrer Hand, und doch wusste Margaret, dass sie etwas festhielt und nicht loslassen durfte.
Und nun? Sie konnte nicht einfach ewig den Stein festhalten. Sie war sehr müde und spürte, wie ihre Finger langsam erschlafften, und sie nahm ein triumphierendes Schnurren unter ihrer Handfläche wahr. Ihr eigenes Gesicht, das sich blass und schwitzend überall spiegelte, schien sich über sie lustig zu machen. Sie bot ihre ganze Kraft auf und begann an dem Stein zu ziehen. Er widerstand, und sie wusste, sie konnte ihn nicht allein herausziehen. Sie war allein, und sie würde von dem schrecklichen Ding aufgefressen werden, wie andere vor ihr -wie ihr plötzlich bewusst wurde. Verzweiflung nagte an ihr und entzog ihr Energie. Der Stein schrie in ihrer Hand.
Dann spürte Margaret einen plötzlichen Zuwachs von Kraft. Es war ein sehr merkwürdiges Gefühl, fremdartig, ganz anders als Istvanas Anwesenheit. Etwas Männliches lag in dieser Erscheinung, härtete ihre Muskeln, wärmte ihre Hände und eiskalten Glieder.
»Zieh, verdammt noch mal, zieh!« Sie erkannte die Stimme nicht, aber es war nicht Istvanas.
Sie zerrte an dem Stein in ihrer Hand und bemerkte, dass er ein klein wenig nachgab. Der Schrei in ihrem Innern schwoll an, während sie den Stein aus der Wand des Spiegelturms zog. Sie hatte entsetzliche Angst, dass sie nicht durchhalten könnte, und beschloss, dass sie es musste. Es war, als würde sie et
was durch eine dichte Flüssigkeit ziehen, etwas, das schwer wie ein Berg war.
NEIN! NEIN!
Schmerz fuhr in ihre Hand, den Arm hinauf, in ihre Brust. Ihr Herz tat weh, und sie wollte loslassen. Der Schmerz war wie ein kaltes Messer, in ihrer Handfläche und in ihrem Herzen. Ihr Mund öffnete sich zu einem Schrei, der das verspiegelte Gebäude und die dunstige Ebene zu erschüttern schien. Dann löste sich der Stein in ihrer Hand plötzlich, und sie taumelte nach hinten. »Halt! Halt! Ich bin A … Ash … ar… ah.«
Sie taumelte rückwärts, und plötzlich war sie nicht mehr bei dem Spiegelturm, sondern auf der Plattform und hielt den Stein mit einer Hand umklammert, während die andere von einer Geisterhand festgehalten wurde. Sie war schwach und erschöpft, aber sie wagte weder den Stein noch die Hand loszulassen. »Du existierst nicht!« Die Worte flossen wie ein mächtiger Wind von ihren zerbissenen Lippen, und der Stein brannte sich kalt in ihr Fleisch. Sie war verzweifelt und zu Tode erschrocken, sie keuchte und zitterte. Sie drückte den Stein mit aller verbliebenen Kraft zusammen. Er schien nicht nachgeben zu wollen, aber nach einer Ewigkeit brach sein Widerstand, und er zersprang. In diesem Augenblick erhob sich ein Getöse, ein grelles Licht blitzte auf, und der Rest des funkelnden Turms schoss hinauf in den leeren Raum, wo er in einer Explosion von Weiß zerbarst, die Margarets Augen blendete. Und irgendwo weit weg, an einem Ort, den sie nicht benennen konnte, erbebte ein anderer Turm in seinen Fundamenten.
Margaret stürzte abwärts, weg von der Ruine dieses seltsamen Turms, von einer Geisterhand festgehalten. »Braves Mädchen!«, dröhnte die unbekannte männliche Stimme in ihr, und dann war auch die verschwunden.
    Sie befand sich wieder in Lady Manilas Zimmer; sie war schweißgebadet, Tränen liefen ihr über die Wangen, und jeder Muskel ihres erschöpften Körpers zitterte. Istvana Ridenow war ihr gegenüber

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