Darkover 23 - Asharas Rückkehr
wieso? Ich habe den Eindruck, dass dein Vater und meiner vor langer Zeit Freunde waren.«
»Das waren sie in der Tat, aber mein Vater stand immer im Schatten von Lew Alton, und das verabscheute er. Das ist meine persönliche Vermutung, nicht etwas, das ich mit Bestimmtheit wüsste. Mein Vater hatte nie damit gerechnet, dass er die Domäne Alton erhalten würde, und er hat sie nur bekommen, weil dein Vater Darkover verließ, und deshalb hatte er immer das Gefühl, dass er nur an zweiter Stelle kam, was ja auch stimmte. Und dass du zurückgekommen bist, hat ihn ein bisschen aus der Fassung gebracht. Bitte versuche, Geduld mit ihm zu haben. Er ist ein anständiger Mensch, aber er ist sehr unbeweglich in seinen Ansichten.« Margaret war sich nicht ganz sicher, was er damit meinte, aber sie entdeckte, dass sie Mikhail gefallen wollte. Das war ein überraschendes Gefühl, denn außerhalb ihres Berufs hatte sie nie jemandem gefallen wollen, nicht mehr, seit sie ein Kind war und sich zu Hause zurückgewiesen fühlte. »Ich werde mein Möglichstes tun. Aber du hast noch nicht zu Ende erklärt, was es mit diesem Jeff auf sich hat, der mein Onkel oder mein Cousin oder beides ist. Sind alle darkovanischen Familien so kompliziert?«
»Größtenteils ja. Du darfst nicht vergessen, dass wir seit Generationen untereinander heiraten, so dass alle Domänen durch Blutsbande und zusätzlich durch Treuepflichten miteinander verknüpft sind. Danke, dass du Geduld mit meinem Vater haben willst. Ich weiß, wie anstrengend er ist, aber er ist Darkovaner mit Leib und Seele, und das macht ihn manchmal engstirnig.« Er grinste sie breit an, als wären sie Partner. »Wo war ich stehen geblieben?«
»Du bist bis Cleindori und Arnad gekommen.«
»Sie hatten ein Kind, nach seinem Großvater ebenfalls Damon Ridenow genannt. Cleindori und Arnad wurden von Fanatikern ermordet, die nicht einsehen wollten, dass es keine Rolle spielt, ob eine Bewahrerin Jungfrau ist oder nicht. Der Junge wurde adoptiert und nach Terra gebracht, wo man ihn Jeff Kerwin jr. nannte.« »Wie traurig.«
»Schlimmer als das! Es war dumm und eine Tragödie!« Er war aufgebracht, als wäre die Tat eben erst geschehen.
»Ja, das verstehe ich.«
»Einige Jahre später kehrte Jeff nach Darkover zurück und entdeckte, wer er war. Er stellte fest, dass er ein sehr starkes Laran besaß, und ging nach Arilinn, um sich ausbilden zu lassen, aber er behielt den Namen, mit dem er aufgewachsen war. Wegen seiner Abstammung von dem früheren Dämon war er der rechtmäßige Erbe der Domäne Alton. Er verzichtete zu Gunsten deines Vaters auf diesen Anspruch, weil er in Arilinn bleiben wollte. Als dein Vater nach der SharraRebellion Darkover verließ, um unser Senator zu werden, verzichtete er ebenfalls auf die Domäne, weil unsere Gesetze festlegen, dass das Oberhaupt einer Domäne seinen Wohnsitz auf Darkover haben muss. Und auf diese Weise landete mein Vater auf Armida. Und er war ein guter Verwalter der Domäne und liebt sie, weshalb ihn deine Rückkehr sehr beunruhigt. Theoretisch könnte Jeff seinen Anspruch wieder geltend machen, aber das wird er nicht tun. Kurz gesagt, es ist alles ein fürchterliches Durcheinander, und deine Anwesenheit hier macht alles noch schlimmer.«
»Ich glaube, die ganze Sache hat mir besser gefallen, bevor du sie erklärt hast. Es hört sich an, als gäbe es zu viele Leute mit einem Anspruch auf die Domäne Alton. Ich bin ganz wirr im Kopf.« Sie runzelte die Stirn. »Wo kommt der Name Lanart eigentlich her?« Margaret versuchte, aus dieser Ahnentafel schlau zu werden. »Die Lanarts sind eine jüngere Linie der Altons.«
»Deshalb ist dein Vater also ein Lanart-Alton?«
»Ja.«
»Aber es hört sich so an, als wäre dieser Jeff eigentlich gar nicht mit uns verwandt - er ist der Enkel dieser Jaelle und des älteren Dämon Ridenow. Ist das richtig?«
»So weit, ja. Aber Marcella Ridenow heiratete Esteban Lanart, und ihre Töchter waren Callista und Ellemir und …«
»Stopp!«, protestierte Margaret, die plötzlich sehr müde
war. »Mein Gehirn nimmt keine Informationen mehr auf! Ich akzeptiere einfach, dass dieser Jeff- Lord Damon Ridenow -eine Art Onkel von mir ist. Wenn ich nicht einige Verwandtschaftsstrukturen in anderen Kulturen kennen würde, ich würde euch alle für verrückt halten!«
»Mir war gar nicht bewusst, wie kompliziert sie sind, bevor ich sie dir zu erklären versuchte.« Mikhail hielt inne. »Schade, dass es hier nur einen Sessel gibt. Meine
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