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Darkover 23 - Asharas Rückkehr

Titel: Darkover 23 - Asharas Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Javanne ist meine Mutter, Javanne Hastur, Schwester von Lord Regis.«
»Aha, das erklärt einiges. Ich meine, ich wusste, sie ist deine Mutter, aber irgendwie habe ich vergessen, dass sie die Schwester von Lord Regis ist. Du hast mir bei diesem Abendessen, das ich nie zu Ende brachte, den Eindruck vermittelt, sie sei alt und dein Vater ebenso. Das ist Tage her, oder? Mein Gehirn ist immer noch ein bisschen benebelt, und die vielen Verwandten, von denen ich vorher nie gehört hatte, machen es nicht besser.« Eine schwache Erinnerung kam ihr in den Sinn. »Ich glaube, mein Vater hat sogar einmal von ihr gesprochen - es ging um ein Fest und dass sie ihn gekratzt hat. Nein,
nicht gekratzt, gebissen! Er hat eine kleine Narbe an einem Arm, und als ich ihn fragte, woher sie stammt, sagte er, Javanne habe ihn gebissen. Ist das die gleiche Javanne?«
Mikhail lachte wieder. »Mutter liebt es, diese Geschichte zu erzählen. Sie war damals ungefähr neun und hatte bereits ein hitziges Temperament. Sie und Lew gerieten in einen Streit unter Kindern, und sie wollte unbedingt, dass er zurücknahm, was er gesagt hatte, und als er das nicht tat, warf sie ihn zu Boden, setzte sich auf ihn und biss ihn in den Arm. Das war nicht sehr damenhaft, aber Mutter war ein ziemlicher Wildfang, wenn Onkel Regis’ Darstellung zutrifft. Er sagte sogar einmal, es sei ein Jammer, dass sie als Frau zur Welt gekommen war und er als Mann. Aber da war er ein bisschen beschwipst, deshalb habe ich es nicht so ernst genommen.«
»Hört sich an, als wäre deine Mutter ziemlich Furcht einflößend. Oder haben die Jahre sie sanfter gemacht?«
Mikhail grinste breit. »Davon merkt man nichts. Sie ist großartig, aber sehr energisch.«
»Das glaube ich. Und da dein Vater ziemlich halsstarrig ist, nehme ich an, sie kommen wunderbar miteinander aus.«
»Wenn es ein Zeichen für Liebe und Harmonie ist, sich anzubrüllen und auf den Tisch zu hauen, dann tun sie es.«
Margaret war überrascht, wie wohl sie sich in Mikhails Gegenwart fühlte, so als könnte sie ihm alles sagen. Es war eine neue Erfahrung für sie, und sie wurde gelöster. Und dann war die Kälte wieder da, dieses Gefühl, dass sie für sich bleiben müsse, dass sie niemanden zu nahe kommen lassen durfte. Sie hatte Ivor und Ida Davidson immer alles sagen können, aber das war etwas anderes. Hier hatte sie es nun mit einem attraktiven jungen Mann in ihrem Alter zu tun, und unter solchen Umständen hatte sie sich noch nie wohl gefühlt.
Dann spürte sie ein korrespondierendes Gefühl bei Mikhail, als fühlte auch er sich so wohl mit ihr wie mit niemandem zu
vor. Es war eine wunderbare Empfindung, aber für beide auch sehr beunruhigend. Er könnte mein Freund sein! Ich hatte noch nie einen männlichen Freund außer Ivor, und das war etwas anderes. Aber ich darf nicht. Etwas Schreckliches wird geschehen, wenn ich dem Gefühl nachgebe.
Sie wurde für einen Moment angespannt und wartete auf etwas. Dann wurde ihr bewusst, dass die Stimme in ihrem Kopf, die sie immer von anderen Menschen fern gehalten hatte, nicht mehr da war, und sie begriff die volle Tragweite ihrer Arbeit mit Istvana Ridenow während ihrer langsamen Genesung.
Um sich von diesen Gedanken abzulenken, fragte sie: »Und wer ist Jeff?«
Mikhail begann vor dem Feuer auf und ab zu gehen. »Jeff ist Lord Damon Ridenow«, begann er, als erklärte das alles.
»Ridenow? Etwa noch ein Onkel!«
»Ich fürchte, ja. Aber wir neigen dazu, nur Angehörige der vorhergehenden Generation als Onkel und Tanten zu bezeichnen, und Jeff stammt noch aus einer Generation davor. Er ist zweimal mit dir verwandt, denn er stammt von Ellemir Lanart aus der Alton-Linie und von Arnad Ridenow, der mit der Frau deines Vaters verwandt ist, ab.« »Langsam bedauere ich, dass ich nicht zu den Leuten gehöre, die ständig hysterische Anfälle bekommen. All diese neuen Verwandten machen mich wahnsinnig. Aber wenn er Lord Damon ist, warum wird er dann Jeff genannt?« Trotz ihrer Verwirrung war Margaret auch äußerst neugierig. Und sie wollte, dass Mikhail weitererzählte, damit sie noch eine Weile in seiner Nähe bleiben konnte.
»Hat dir einmal jemand von dem Verbotenen Turm erzählt?« »Kann sein, dass Istvana etwas gesagt hat, als sie meine Fragen beantwortete.«
»Was hat sie dir erzählt?«
»Lass mich nachdenken. Es ist siebzig oder fünfundsiebzig Jahre her, richtig? Dabei habe ich den Namen Damon Ridenow schon gehört! Ich wusste, ich kenne ihn. Aber das kann nicht

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