Darkover 23 - Asharas Rückkehr
fuhr Lew fort. »Ich wünschte, man könnte irgendwo auf diesem Planeten Kaffee anbauen. Wir glauben allerdings, dass es absolut unverantwortlich wäre, dich nicht in Arilinn ausbilden zu lassen.«
»Dem stimme ich zu, ich bin mir aber nicht sicher, was Arilinn angeht.« »Wie bitte?« Sie konnte nicht feststellen, ob Lew von ihrer plötzlichen Kapitulation überrascht war oder von ihrer Abneigung gegen den Turm, in dem er selbst ausgebildet wurde.
»Ich stimme zu, dass ich ausgebildet werden muss. Ich will nie, nie wieder jemanden zwingen, etwas zu tun, das er nicht tun will! Die Oberwelt macht mir Angst. Ein Telepath zu sein macht mir Angst. Wenn ich es mir aussuchen könnte, hätte ich lieber Locken oder einen größeren Busen.« Über diese Bemerkung mussten alle am Tisch lachen, mit Ausnahme von Donal, der zu sehr damit beschäftigt war, das Fleisch auf dem Teller in Rekordzeit zu verschlingen.
»Aber warum nicht Arilinn? Es ist der wichtigste Turm auf Darkover, und alle gehen dorthin.«
»Das habe ich auch gehört. Aber ich habe einfach das Gefühl, dass ich in Neskaya bei Istvana Ridenow anfangen sollte.«
Margaret hielt inne und runzelte die Stirn. Ihr war dieses Gefühl gar nicht bewusst gewesen, bevor sie es aussprach, aber es stimmte. »Ist das gegen die Regeln?«
Jeff, der an der Anrichte gemahlenen Kaffee in einen Filter löffelte, drehte sich um. »Es verstößt gegen keine Regel, Mar-guerida, es ist nur nicht üblich. Offen gestanden, hat keiner von uns darüber nachgedacht. Hast du etwas dagegen, bei mir ausgebildet zu werden?« »Überhaupt nicht, Onkel Jeff.« Margaret kaute ihr Brot. »Aber ich denke, weil die Alton-Gabe so stark, so mächtig ist, könnte die Arbeit mit einer Empathin sie verfeinern.« Und mit Istvana verbindet mich ein Band wie mit sonst niemandem.
Schweigen machte sich in der Küche breit. Jeff nahm das kochende Wasser vom Feuer und goss es in den Kaffeetopf. Der süße Duft erfüllte die Luft. Mikhail schleppte noch mehr Essen an und lächelte Margaret aufmunternd zu. Neskaya ist nicht so weit von Ardais entfernt, dass ich dich nicht sehen könnte, wenn es deine Pflichten erlauben.
Du kannst mich auch sehen, wenn es meine Pflichten nicht erlauben, du Dummkopf!
Wie kann ich nur solchen zärtlichen Gedanken widerstehen? Wer sagt, dass du ihnen widerstehen sollst?
Niemand außer Liriel bemerkte dieses kleine Zwischenspiel. Sie schaute von ihrem Bruder zu Margaret, furchte die Stirn und zuckte dann die Achseln. Daher weht also der Wind zwischen euch beiden? Wir hätten es uns eigentlich denken können. Ich muss gestehen, es freut mich sehr, aber es beunruhigt mich auch, denn unsere Eltern werden einer solchen Verbindung auf keinen Fall zustimmen. Mik, das weißt du.
Ja, das weiß ich allerdings, aber was soll ich machen? Ich kann nichts dafür, dass sich in meiner und Margueridas Hand so viel potenzielle Macht vereinigt.
Du gehst wie so oft mit Logik an die Sache heran, Mik, aber darum geht es hier nicht im Geringsten! Liriel brachte es fertig, streng zu klingen. Unser Vater hat sich nie von Logik leiten lassen, und Mutter - na ja, du weißt ja, dass sie sich in den Kopf gesetzt hat, Armida zu behalten. Sie ist wie besessen davon, als wäre die Domäne der Grundbesitz ihrer Vorfahren und nicht der ihres Gatten.
Ich glaube, ich kann es erklären, mischte sich Lew ein.
Javanne ist ehrgeizig, das war sie schon als junge Frau. Sie wollte immer alles unter Kontrolle haben, selbst als wir noch Kinder waren. Aber da eine Frau auf Darkover sehr wenig Gelegenheit zu Führerschafl hat, musste sie sich damit zufrieden geben, in die mächtigste Familie zu heiraten, in die sie hineinkommen konnte. Was sie denn auch tat. Aber sie würde Armida im Handumdrehen gegen die Comyn-Burg eintauschen, wenn sie die Chance dazu hätte. Wie ich während meiner Zeit bei der Föderation herausgefunden habe, ist es nicht gut, einem Geschlecht enge Grenzen zu setzen und das andere tun zu lassen, was es will. Du hörst dich an, als würde sie Regis’ Position anstreben, und das ist ausgeschlossen! Liriels mentale Stimme hatte eine gewisse Schärfe. In der Phantasie ist nichts ausgeschlossen, Liriel - gar nichts! Im Raum war es still, und Jeff servierte den Kaffee. Donal, satt und zufrieden, rülpste ohne jedes Schuldgefühl. Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und streckte sich auf der Bank aus. Seinen Kopf bettete er auf Margarets Oberschenkel, und so schlief er ein.
»Marguerida hat nicht
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